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Werde mein in Luxor

Werde mein in Luxor

Titel: Werde mein in Luxor
Autoren: JANE PORTER
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Taxi gesetzt und weggeschickt hatte?
    „Du hast schon deine ganzen Fingernägel abgekaut und den Teppich in deinem Zimmer durchgelaufen.“ Jakes Stimme war tief und geduldig. „Das ist nicht die Liv, die ich kenne.“
    Wohl wahr. Liv kannte sich ja selbst nicht mehr.
    Als sie sich jetzt zu ihm umdrehte, hatte sie Tränen in den Augen. „Oh, Jake, was soll ich bloß machen?“
    Er lehnte sich gegen den weiß lackierten Türstock. „Was meinst du damit?“
    „Ich dachte, ich sei schwanger und …“
    „Himmel …“
    „Reg dich nicht auf, es ist ja nichts passiert.“
    „Gott sei Dank.“
    „Das sehe ich nicht so.“ Sie schob die Hände in ihre Hosentaschen. „Ich habe es mir so sehr gewünscht. Ich habe mir so sehr ein Kind von Khalid gewünscht.“ Jakes warme braune Augen blitzten verständnisvoll auf. „Ah! So ist das also. Du liebst deinen Scheich.“
    Sie nickte langsam, mit Tränen in den Augen. „Ja, sehr.“
    „Du willst ihn heiraten.“
    „Ich war mit ihm verheiratet.“ Sie schluckte schwer. „Das heißt, genau genommen bin ich es sogar noch. Zumindest habe ich den Annullierungsbescheid bis jetzt noch nicht erhalten.“
    „Olivia Morse!“, rief er ungläubig aus.
    Sie schluckte wieder. „Eigentlich Prinzessin Olivia Fehz.“
    „Na, das ist unglaublich. Weiß Mom es schon?“
    „Aber nein!“
    „Und dabei solltest du es vorerst auch belassen. Wenn sie nämlich hört, dass du geheiratet hast, ohne sie einzuladen … also ehrlich, ich glaube, sie würde glatt der Schlag treffen.“
    Liv saß an ihrem Schreibtisch im Reisebüro und starrte auf den Monitor. Sie hatte den Auftrag, für eine Freundin ihrer Mutter einen Flug zu buchen. Diese Freundin war eben zum ersten Mal Großmutter geworden und wollte ihre Tochter und ihr Enkelkind besuchen. Sogar Livs Mutter war schon ganz aufgeregt.
    Liv hingegen fühlte sich elend. Sie wollte einfach nur weg, ganz weit weg, aber sie hatte ihren Urlaub für dieses Jahr bereits aufgebraucht. Und den fürs nächste Jahr auch.
    Bei diesem Gedanken schaute sie auf, weil ein Kunde das Geschäft betrat.
    Kein Kunde. Khalid. Er stand vor ihrem Schreibtisch, wie eine Fata Morgana.
    Bekleidet mit einem perfekt geschneiderten Anzug, wie ihn Pierceville nie wieder zu Gesicht bekommen würde, einem weißen Hemd und einer sündhaft teuren Seidenkrawatte.
    „Was …? Sie unterbrach sich, weil ihr auffiel, dass es um sie herum still geworden war. Ihre Kollegen und die Kunden musterten Khalid mit großen Augen. Prinz Fehz war mit Sicherheit das Exotischste, was Pierceville je gesehen hatte.
    Sie beugte sich vor und fragte so leise, dass nur er es hören konnte: „Was machst du hier?“
    „Ich plane eine Reise und brauche ein bisschen Hilfe.“
    Sie öffnete den Mund, doch ihr fehlten die Worte. Während sie sich, immer noch wie betäubt, unauffällig umschaute, zwang sie sich zu einem Lächeln, bevor sie auf den Stuhl vor ihrem Schreibtisch deutete. „Möchtest du dich setzen?“
    „Danke, gern.“
    Sie wartete mit Herzklopfen, bis er Platz genommen hatte. „Das ist ein weiter Weg, nur um sich einen Rat zu holen“, bemerkte sie, während sie mit zitternden Fingern über die Reiseprospekte und Broschüren strich, die sich auf ihrem Schreibtisch stapelten.
    Sie konnte es immer noch nicht glauben, dass er da vor ihr saß.
    „Du hast gesagt, dass du dich auskennst.“
    Sie starrte fasziniert auf seinen Mund und spürte, wie sie erschauerte. Gott, er war wirklich atemberaubend, einfach unglaublich, und zwei Tage lang hatte er ihr gehört …
    Oder gehörte er ihr womöglich immer noch?
    Hoffnungslos verwirrt runzelte sie die Stirn.
    „Wohin willst du?“, fragte sie so sachlich wie irgendmöglich.
    „Hinaus in die weite Welt.“
    „Einen Großteil davon kennst du doch schon, oder?“
    „Ja, aber diesmal will ich alles sehen. Ich erwäge, eine Weltreise zu machen.“
    „Das wird aber eine lange Reise“, brachte sie mühsam heraus.
    „Es ist ja auch eine große Welt“, entgegnete er schmunzelnd.
    Sie griff nach ihrem Stift. „Und wann soll’s losgehen?“
    „So bald wie möglich.“
    Es klang so selbstverständlich, dass sich ihr Magen schmerzhaft zusammenzog. „Und wo soll die Reise enden?“
    „In Sarq.“
    Ein Land, das du niemals sehen wirst. Bei diesem Gedanken schrieb sie die Worte möglichst bald und Sarq auf einen Zettel.
    „Ich beabsichtige, mit meinem Privatflugzeug zu fliegen.“
    „Selbstverständlich. Eine höchst angenehme Art zu fliegen.
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