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Werde mein in Luxor

Werde mein in Luxor

Titel: Werde mein in Luxor
Autoren: JANE PORTER
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Gedränge der Touristen.
    Liv, die bereits zweimal unsanft angerempelt worden war, wollte gerade an Khalids Seite zurückkehren, als ein Uniformierter sie am Ellbogen ergriff und sagte: „Dürfte ich Sie bitten mitzukommen?“
    „Entschuldigung, aber … aber … ich verstehe nicht“, stotterte Liv ungläubig und erschrocken zugleich. Während sie versuchte, sich freizumachen, fragte sie ungehalten: „Was ist denn los?“
    „Am besten kommen Sie einfach erst einmal mit, Ma’am.“
    Liv drehte sich fast der Magen um. Genau dasselbe hatte sie schon einmal erlebt, bevor man sie verhaftet hatte. Diese Erfahrung bewirkte, dass sie sofort wieder mit dem Schlimmsten rechnete. Was wollte man von ihr? Was ging hier vor?
    Doch eine Sekunde später registrierte sie erleichtert, dass Khalid ihr bereits zu Hilfe geeilt war. „Ich verlange, dass Sie meine Frau sofort loslassen“, sagte er.
    Der Uniformierte verbeugte sich. „Ich bitte vielmals um Verzeihung, Hoheit. Aber es ist zu Ihrem eigenen Schutz.“
    Khalid kniff die Augen zusammen. „Wollen Sie damit etwa andeuten, dass man mich vor meiner eigenen Ehefrau beschützen müsste?“
    „Wir haben vorhin in der Grabkammer verdächtige Aktivitäten beobachtet und befürchten, dass Miss Morse darin verwickelt sein könnte, Hoheit.“
    Khalids Gesichtsausdruck wurde wie versteinert, seine Augen glitzerten hart. „Haben Sie Beweise?“ „Wenn wir vielleicht Miss Morses Tasche durchsuchen dürften.“ „In meinem Land würde ich Sie für diese Anmaßung zur Rechenschaft ziehen.“
    Der Uniformierte begann sichtlich zu schwitzen. „Wir bitten höflich um Erlaubnis, den persönlichen Besitz von Miss Morse in Augenschein nehmen zu dürfen.“
    „Kommt nicht infrage.“
    „Hoheit.“
    „Sie beleidigen meine Ehefrau, meine Familie und mich selbst. Ich schlage vor, Sie rufen jetzt sofort Ihren Vorgesetzten an, damit wir die Angelegenheit klären können.“
    Die Wachen zogen sich zurück, um sich zu beraten. Khalid nahm Olivias Hand. „Keine Sorge“, murmelte er. „Dir wird nichts passieren, das verspreche ich dir.“
    Sie umklammerte seine Hand. „Khalid, du musst mir einfach glauben. Ich habe nichts Unrechtes getan. Ich würde nie im Leben etwas stehlen. Und ich schmuggle auch keine Drogen.“
    „Ich weiß.“
    Sie suchte seinen Blick. „Weißt du das wirklich? Weil es nämlich …“ Sie unterbrach sich, als die Uniformierten wieder herankamen.
    „Hoheit, wenn Sie und Miss Morse …“
    „Prinzessin Fehz“, korrigierte Khalid.
    „Wenn Sie und Prinzessin Fehz uns bitte folgen würden. Wir haben einen Hubschrauber angefordert. Er wird uns zur Polizeiwache bringen.“
    Der Hubschrauber flog sie aus dem sengenden Tal nach Luxor zur Polizeistation, wo sie bereits vom Polizeichef und einem halben Dutzend Regierungsmitglieder erwartet wurden. Khalid begrüßte drei der Männer mit Namen. Dabei stellte sich heraus, dass zwei davon Regierungsvertreter von Sarq waren, während es sich bei dem dritten um einen ägyptischen Anwalt und Freund des Königshauses Fehz handelte.
    Man bat Liv, in einem stickigen kleinen Raum neben dem Konferenzraum zu warten. Sie konnte dort zwar nichts sehen, aber sie hörte die Stimmen, und Khalids Tonfall entnahm sie, dass er aufgebracht war.
    Die Unterredung nebenan dauerte mehr als eine Stunde. Dann kam Khalid zu ihr, nahm sie an der Hand und führte sie aus der Polizeistation, ohne nach links oder rechts zu sehen.
    Sie bestiegen wieder einen Hubschrauber, diesmal allerdings einen, den König Sharif Fehz ihnen geschickt hatte. „Was war denn los?“, fragte sie, als sie Khalids grimmiges Gesicht sah. „Und was passiert jetzt?“
    „Nichts.“
    Sie beugte sich vor. „Was soll das heißen?“
    „Es ist vorbei.“
    „Vorbei? Und was ist mit Elsie? Was passiert mit ihr?“
    „Sie haben die Anklage fallen gelassen und werden Elsie heute Abend nach Hause schicken.“
    Zwischen Livs Augenbrauen bildete sich eine steile Falte, während sie Khalid nachdenklich musterte. „Was? Wieso das denn jetzt auf einmal? Hat man sie fälschlicherweise beschuldigt?“
    „Ich weiß es nicht, und ich bin mir auch nicht sicher, ob wir es jemals erfahren werden. Aber vorhin in der Grabkammer hat jemand aus Jabal versucht, Drogen in deine Tasche zu schmuggeln. Der Wachmann, der dich herausgeführt hat, muss das beobachtet haben. Dieser Zwischenfall hat so viele Fragen aufgeworfen, dass die gesamte Anklage fallen gelassen wird.“
    Liv schwieg einen Moment
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