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Werde mein in Luxor

Werde mein in Luxor

Titel: Werde mein in Luxor
Autoren: JANE PORTER
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völlig benommen. „Deshalb hatte ich zweimal das Gefühl, angerempelt zu werden“, sagte sie schließlich entsetzt. Und als er nickte, fuhr sie fort: „Ohne dich hätten sie mich bestimmt nicht freigelassen. Jetzt hast du mich ein zweites Mal gerettet.“
    Er zuckte die Schultern. „Ich habe versprochen, dich zu beschützen.“
    „Und Elsie hast du auch geholfen.“
    Er warf ihr von der Seite einen unergründlichen Blick zu. „Das wolltest du doch, oder?“ „Ja, das war mir sogar sehr wichtig.“
    Sie flogen zum Kairoer Flughafen, wo sie eine Maschine des Königshauses Fehz bestiegen. Als ihnen später das Essen serviert wurde, stocherte Liv nur lustlos in ihrem Salat herum. Khalid verzichtete ebenfalls darauf, etwas zu essen, und hüllte sich in Schweigen. Die Stewardess räumte die praktisch unberührten Teller ab.
    „Wohin fliegen wir? Nach Sarq?“, fragte Liv Khalid, nachdem der Tisch zwischen ihnen wieder zusammengeklappt worden war.
    Er sah schon seit dem Start aus dem Fenster. Seine Miene war seltsam abweisend. „Noch nicht.“ Er zögerte. „Unser nächstes Ziel ist Paris. Ich habe dort ein paar Dinge zu erledigen.“
    Liv warf ihm einen unbehaglichen Blick zu. Sie hätte zu gern gewusst, was in seinem Kopf vorging. War er wütend? Oder enttäuscht, weil sie ihn in eine unangenehme Lage gebracht hatte?
    „Bist du mir böse?“, fragte sie verunsichert.
    „Nein.“
    „Aber im Tal der Könige …“
    „Das ist vorbei.“
    Seine kurzen, fast schroffen Antworten konnten sie nicht beruhigen. Irgendetwas nagte an ihm. Aber was konnte das sein?
    Sie wollte eine ehrliche Antwort, gleichzeitig jedoch hatte sie das Gefühl, dass sie kein Recht hatte, ihn zu drängen. Er hatte so viel für sie getan, jetzt musste sie sein Schweigen respektieren. Irgendwann würde er mit ihr darüber reden, sie musste sich einfach noch etwas gedulden.
    Trotzdem fühlte sie sich immer unsicherer, je länger das Schweigen zwischen ihnen währte.
    Es tat weh, von seinen Gedanken, seinen Plänen ausgeschlossen zu sein.
    Bei der Landung in Paris war es bereits dunkel und es regnete. Obwohl es warm war, fröstelte Liz, als sie übers Rollfeld gingen.
    Wie überall zuvor wartete auch hier eine Limousine mit Chauffeur auf sie. Diesmal war es ein eleganter grauer Bentley, der sie zügig ins Ritz brachte.
    Sie bewohnten die Präsidentensuite, in der sie auch das Abendessen einnahmen. Ein Page, der nur für sie zuständig war, brachte ausgewählte Speisen. Als Khalid beim Essen sein Schweigen immer noch nicht brach, war Liv endgültig alarmiert.
    In den vergangenen acht Stunden hatte er sich vollständig in sich zurückgezogen, und es sah nicht so aus, als ob sich das bald ändern würde.
    Mit Grauen dachte Liv an den Moment, wenn es Zeit wäre, schlafen zu gehen. Sie waren erst seit einem Tag verheiratet, und gestern hatte sie zum ersten Mal in ihrem Leben eine Nacht im Bett eines Mannes verbracht. Heute hingegen wusste sie nicht, was sie erwartete. Nachdem sie in ihr weißes, mit rosa Spitzen gesäumtes Nachthemd geschlüpft war, blieb sie unsicher mitten im Schlafzimmer stehen.
    Khalid erschien auf der Schwelle und schaute sie mit gerunzelter Stirn an. „Du bist mir doch böse“, sagte sie heiser. „Sag mir, was ich falsch gemacht habe.“
    „Es hat nichts mit dir zu tun.“
    „Khalid …“
    „Ich glaube, es ist besser, wenn wir diese Diskussion heute nicht fortsetzen“, unterbrach er sie unwirsch. „Ich werde auf der Couch in der Lounge schlafen. Man kann sie ausziehen. Der Hotelpage hat sie bereits vorbereitet.“
    Liv hatte Mühe, die Fassung zu wahren. „Aber warum das denn? Warum schläfst du nicht mit mir im Schlafzimmer?“
    „In dieser Woche haben sich die Ereignisse überschlagen.“
    „Ja.“
    „Ich finde, wir sollten uns beide Zeit für uns allein gönnen.“
    „Das finde ich nicht.“
    Er zuckte die Schultern. „Du hast viel durchgemacht, Liv. In deinem Kopf muss ein schreckliches Durcheinander herrschen.“
    Sie starrte auf den Teppich. „Du bereust es, dass du mich geheiratet hast“, sagte sie dumpf.
    „Es ist unter den falschen Vorzeichen geschehen.“
    „Das lag an der Situation.“ Sie hob den Kopf und begegnete seinem Blick.
    „Ja sicher. Trotzdem sollte keine Frau zu einer Heirat gezwungen werden. Und ich habe dir gestern Abend keine andere Wahl gelassen …“
    „Das stimmt doch gar nicht!“
    „Natürlich stimmt es, und ich bedauere es zutiefst. Ich wollte dich beschützen
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