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Werde mein in Luxor

Werde mein in Luxor

Titel: Werde mein in Luxor
Autoren: JANE PORTER
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gerafftes Abendkleid aus einer herrlich schimmernden kühlen Seide. Der Stoff schmiegte sich glatt und elegant an den Körper und modellierte ihre Brüste. Ein breiter Gürtel aus demselben Material betonte ihre schmale Taille.
    Das Kleid war weder weiß noch weit schwingend mit Petticoats, Rüschen und Spitzen, wie es sich eine Südstaatenbraut traditionell wünschte. Aber für eine Trauung auf dem Nil eignete es sich perfekt. Liv schlang ihr Haar im Nacken zu einem lockeren Knoten und steckte ihn mit kleinen, edelsteinbesetzten Spangen fest.
    Sie legte nur sparsam Make-up auf. Ihre Augen umrandete sie ganz fein mit schiefergrauem Eyeliner, anschließend trug sie einen Hauch schimmerndes roségoldenes Rouge und etwas Lipgloss in demselben Farbton auf.
    Bei einem letzten Blick in den Spiegel fühlte sie sich schön, erhaben … fast königlich.
    Sie trug keinen Schleier. Und ihr einziger Schmuck war der Verlobungsring. Einen Brautstrauß hatte sie ebenfalls nicht. Sie trat mit leeren Händen vor Khalid. Alles, was sie ihm schenken konnte, war sie selbst.
    Und dann wurde es auch schon Zeit, nach oben zu gehen. Plötzlich war sie so nervös, dass ihre Hände zitterten.
    Es ist okay, versuchte sie sich gut zuzureden und atmete tief durch. Es ist nur Khalid. Dein Wüstenprinz.
    Ein Lichtermeer weißer Kerzen empfing Liv an Deck. Die verschwenderische Fülle entschädigte für den fehlenden Blumenschmuck.
    Die Trauungszeremonie war kurz. Statt vor zwei Trauzeugen legten sie ihren Schwur vor den zwölf Crewmitgliedern ab, die respektvoll Abstand wahrten.
    Der Kapitän sprach die Worte auf Arabisch und auf Englisch.
    Khalid war in der Tradition seines Landes mit einem farbenprächtigen Gewand und einer Kopfbedeckung gekleidet.
    Er sah umwerfend gut und unbeschreiblich männlich aus. Beim Anblick seiner breiten Schultern fühlte sich Liv winzig und zerbrechlich.
    Während er seinen Schwur ablegte, hing ihr Blick an seinen sinnlichen Lippen. Schließlich erklärte der Kapitän sie zu Mann und Frau.
    Khalid nahm die Glückwünsche seines Kapitäns und der Mannschaft entgegen, bevor er Liv nach unten in seine Suite führte.
    In diesem Moment fiel alle Gelassenheit schlagartig von ihr ab. Plötzlich fühlte sie sich wie ein kleines Mädchen, das sich als Braut verkleidet hat. Bis hierher hatte sie sich in Gedanken niemals vorgewagt. Sie waren zwei Menschen, die sich offensichtlich voneinander angezogen fühlten. Nachdem sie jetzt verheiratet waren, stand der körperlichen Vollendung ihrer Beziehung nichts mehr im Wege.

11. KAPITEL
    Liv schlug das Herz bis zum Hals, während sie Khalid folgte. Als sie an seiner Suite angelangt waren, öffnete Khalid die Tür und ließ ihr den Vortritt.
    Hier brannten ebenfalls Kerzen, die den großzügigen Raum in ein weiches Licht tauchten. Die cremefarbenen Tapeten trugen ein zartes Muster aus Gold, Orange und rauchigem Blau. Auf dem Sideboard, einem wunderschönen antiken Stück aus dem späten neunzehnten Jahrhundert, und auf dem großen Mahagonischreibtisch standen Messingkandelaber mit brennenden Kerzen.
    Die mit verschwenderischer Pracht ausgestattete Suite wirkte wie aus einer anderen Zeit. Die wertvollen Stoffe sowie das Mobiliar bildeten eine einzigartige Kombination aus ägyptischen und englischen Antiquitäten. Am Kopfteil des breiten Doppelbetts türmten sich üppig bestickte Kissen, während die restliche Fläche mit einer in leuchtendem Blau, Dunkelrot und Gold gehaltenen Tagesdecke geschmückt war.
    Khalid nahm seine Kopfbedeckung ab, dann durchquerte er den Raum, um die Glastüren zu öffnen und den reich verzierten Ventilator an der Decke einzuschalten.
    Liv, die ihn beobachtete, fühlte sich plötzlich schrecklich provinziell und unerfahren. Als er sich wieder zu ihr umdrehte, wäre sie vor Verlegenheit am liebsten im Boden versunken. „Tut mir leid, aber ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll“, gestand sie.
    „Was meinst du damit?“, fragte Khalid, der in der Mitte des
    Raums stehen geblieben war, während das Mondlicht seiner Silhouette einen silbrigen Glanz verlieh. „Na das“, flüsterte sie, auf das Bett deutend. „Ich habe noch nie … na ja … du weißt schon.“
    Khalid, der ihr ansah, wie unbehaglich sie sich fühlte, bekam prompt Gewissensbisse. Er war heute den ganzen Tag über nicht besonders zartfühlend gewesen, gestand er sich ein.
    Während er auf sie zuging, sah er, dass sie zitterte, die Hände wie zum Gebet gefaltet.
    In seinen Mundwinkeln
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