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»Wer lacht, hat noch Reserven«

»Wer lacht, hat noch Reserven«

Titel: »Wer lacht, hat noch Reserven«
Autoren: Stefan Schultz
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sehr, Sie hier begrüßen zu dürfen. Ich will Ihnen heute was über Motivation erzählen. Das ist eine Spezialtechnik, die manche Leute benutzen, damit andere Leute mehr arbeiten. Dafür gibt es acht Techniken. Die stelle ich jetzt vor.
1. Energien freisetzen
    Worte sind echt super. Man kann sie einsetzen, um Arbeiter anzustacheln. Oft ist das Psychologie! Manchmal auch Intuition! Man muss halt nur wissen, ob man jemanden gerade provozieren oder nett zu ihm sein muss, damit er noch mehr schuftet. Oder ob man ihm vielleicht gerade sagen muss, dass etwas wichtig ist, damit er es schnell fertig macht, auch wenn es eigentlich gar nicht so wichtig ist. Da gibt es schon so einige Patentrezepte. Ich sage zum Beispiel gern ungefähr so was:

     
    »Ich kann Sie nur auf den Topf setzen. Drücken müssen Sie alleine!«
    Man hilft dem Arbeiter damit quasi, sich selbst zu helfen.
     
    »Am besten ist wohl, ich mach das vor der Vorstandssitzung kurz selbst.«
    Der Arbeiter denkt dann, man denkt, er kann das nicht, und er macht es dann gerade deshalb, manchmal auch, wenn er gar keine Lust/Zeit hat.
     
    »Ich würde gern mal was mit den Mitarbeitern unternehmen, Weihnachtsfeier oder so – die müssen eben mal was organisieren. Dann komm ich auch.«
    So eine Feier verbessert enorm das Betriebsklima! Und das ist für die Arbeitsatmosphäre ja total wichtig.
     
    »Kennt ihr das Sender-Empfänger-Modell? Das machen wir jetzt. Ich sende, ihr empfangt.«
    Psychologie!
     
    »Schneller rudern, ich will Wasserski fahren.«
    Man kann Arbeit auch als Sportspaß tarnen …
     
    »Wir machen jetzt das Helikopterspiel. Ich mache den Krach, und Sie rotieren.«
    … oder als Spielspaß!
     
    Arbeiter haben für das Helikopterspiel übrigens eine ganz andere Definition, aber die ist doof:
    »Jede Menge Staub aufwirbeln und dann verschwinden.«

2. Karriereperspektiven schaffen
    Arbeiter wollen sich ja auch weiterentwickeln. Man muss ihnen deshalb sagen, welche Entwicklungsperspektiven es gibt. Man muss dabei möglichst konkret sein. Ich sag zum Beispiel manchmal:
    »Sie werden bei uns noch sonst was. Bestimmt.«
     
    Sollte es gerade keine guten Jobs geben, kann man sich auch ruhig mal welche ausdenken.
    Mitarbeiter: »Was kann ich in dieser Firma noch werden?«
    Chef: »Wo stammen Sie her?«
    Mitarbeiter: »Aus Schlesien.«
    Chef: »Dann können Sie Ober-Schlesier werden!«
     
    Damit das Interesse am Job nicht erlahmt, muss man dem Arbeiter auch regelmäßig neue Aufgaben geben. Sie fühlen sich dann gefordert, und das motiviert enorm!
    »Jetzt machen wir mal was, was Sie noch nie gemacht haben: nachdenken.«
3. Arbeiter aufmuntern
    Das mach ich besonders gern. Arbeit ist ja oft hart. Sogar manchmal auch für einfache Angestellte! Ein paar ermutigende Worte wirken da Wunder. Arbeiter haben dann das Gefühl, dass man ihre Situation versteht. Nach dem Motto: »Ich weiß, du hast’s ja auch nicht leicht.« Das wirkt enorm motivierend! Die Arbeiter wissen dann, wie sehr man sich freut, wenn sie sich in schwierigen Phasen reinhängen.
     
    »Für eure Verhältnisse war das gar nicht schlecht.«
    Der Trick ist, dass man den Arbeiter mit jemandemvergleicht, der noch schlechter ist. Dann kann man ihn praktisch immer loben!
     
    Wenn der Arbeiter wirklich total schlecht ist, kann man ihm immer noch das sagen:
    »Niemand ist unnütz, er kann immer noch als schlechtes Beispiel dienen.«
     
    Viele Angestellte sind ja so religiös. Da kann es bestimmt nicht schaden, wenn sie die Arbeit quasi als religiöse Tätigkeit begreifen. Ich sag’ dann manchmal:
    »Solange in der Kirche noch georgelt wird, ist der Gottesdienst nicht aus.«
    Ich weiß zwar nicht genau, was das heißen soll, aber es klingt doch irgendwie gut, oder?
4. Richtig loben
    Ein guter Chef weiß auch, wann mal Schluss ist mit Loben, weil der Arbeiter sich sonst irgendwann sonst was einbildet. Man kann ihn dann zurückpfeifen. Noch schlauer ist aber, wenn man ihm sagt, wo er sich in seiner Freizeit loben lassen kann!
     
    »Wenn Sie Anerkennung wollen, kaufen Sie sich einen Hund.«
    Glücklichsein durch Gassigehen, nenn ich das. Gut, oder?
     
    »Motivieren kann ich Sie nicht auch noch. Das müssen Sie schon allein.«
    Hilfe zur Selbsthilfe. Wie vorhin bei dem Topf und dem Drücken.

     
    »Nicht geschimpft ist gelobt genug.«
    Stille ist nämlich mehr als nur die Abwesenheit von Worten!
     
    »Man kann nicht jedes Ei beklatschen.«
    Ein Chef muss immer ein anspruchsvoller Kritiker sein,
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