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»Wer lacht, hat noch Reserven«

»Wer lacht, hat noch Reserven«

Titel: »Wer lacht, hat noch Reserven«
Autoren: Stefan Schultz
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Architekt werden? Oder ewig ein blöder Lochkartenstanzer aus dem Osten bleiben?«
    Auch ne Fangfrage. Der Trick ist, dass man den Arbeiter als Ossi beschimpft. Das provoziert!
     
    »Zu Hause das Essen kalt – oder hier die Hölle heiß?«
    Noch ne Fangfrage. Hier ist der Trick, dass man dem Arbeiter nur zwei Möglichkeiten lässt, obwohl es natürlich eigentlich viel mehr Möglichkeiten gibt.
     
    Chef: »Na? Wie geht es Ihnen?«
    Angestellter: »Gut, vielen Dank!«
    Chef: »Das ändert sich gleich.«
    Zack! Das sitzt.
     
    »Wollen Sie unbedingt ein Sandkorn in der Servicewüste werden?«
    Da kommt der Arbeiter oft gar nicht mehr mit. Oft ist er dann verwirrt. Und gibt auf.
     
    Chef: »Sie arbeiten doch gern hier, oder?«
    Angestellter: »Ja, klar.«
    Chef: »Warum tun Sie’s dann nicht?«
    Gewonnen!

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Der Basta-Boss – Wie Chef argumentiert

Der Basta-Boss
Wie Chef argumentiert
    Ein Feuerwehrhauptmann pflegte Diskussionen stets mit demselben Satz zu beenden: »Es gibt nur zwei Meinungen«, sagte er, wenn seine Angestellten nicht aufhören wollten, ihm zu widersprechen. »Meine und die falsche.«
    Diskussionen mit Mitarbeitern gehören zu den Kernkompetenzen von Chefs. Doch viele Führungskräfte sind mit dieser Aufgabe überfordert.
    Gemessen an den Sprüchen, die Leser eingeschickt haben, begreifen sie Widerspruch aus den eigenen Reihen nicht als konstruktive Kritik, sondern als Meuterei.
    Statt mit den Mitarbeitern zu diskutieren, statt ihre Einwände anzuhören und gegebenenfalls zu berücksichtigen, werden Einwände regelrecht weggebügelt. Statt den Mitarbeiter mit dem Florett der Argumentationskunst aufzuspießen, knüppelt der Chef ihn mit der Neandertalerkeule nieder.
    Es gibt Bosse, die jeden, der ihnen widerspricht, verspotten, zum notorischen Nörgler erklären oder ihm gar unterschwellig mit der Entlassung drohen. Führungskräften ist durchaus bewusst, dass das so nicht gut ist. Doch viele sagen, sie könnten es nicht ändern. Im vertraulichen Gespräch geben sie oft ähnliche Erklärungen für ihr Fehlverhalten.

    »Mangel an Argumenten ist oft ein Problem«, sagt einer, der selbst Chef von knapp 100 Angestellten ist. »Nicht selten bekommt man eine Anweisung von oben und muss sie an die Mitarbeiter weitergeben. Auch wenn man den Inhalt selbst nicht für optimal hält.«
    Mitarbeiter sind in einer solchen Situation klar im Vorteil. Sie kennen ihr eigenes Aufgabenfeld ja weit besser als ihr Chef. Inhaltlich haben sie oft die besseren Argumente.
    Der Chef muss trotzdem gegensteuern. Je nach rhetorischen Fertigkeiten wird er den Angestellten geschickt überreden – oder zum großen Basta ansetzen.
    Viele Chefs wählen – oft voreilig – das große Basta. »Mir fehlte in der Diskussion mit Mitarbeitern oft die Zeit und auch die Geduld, um auf alle Bedenken einzugehen«, sagt ein Chef, der inzwischen im Ruhestand ist.
    Auf dem Schreibtisch habe sich die Arbeit getürmt, im Terminkalender hätten für den Tag noch acht Termine gestanden. »Da war es nur allzu verführerisch, etwas einfach durchzudrücken. Auch wenn ich mir bewusst war, dass das den Mitarbeiter verletzt. Da konnte ich in so einer Situation dann eben keine Rücksicht drauf nehmen.«
    Bequemlichkeit ist ein Problem. Ein zweites ist, dass Chefs wahren Widerspruch oft gar nicht mehr gewohnt sind. Immerhin kommt es eher selten vor, dass ihnen jemand ernsthaft die Meinung sagt. Passiert es doch einmal, reagieren Bosse oft gereizt.
    »Am Anfang dachte ich, dass ich Widerspruch nicht dulden darf, weil er meine Autorität infrage stellt«, sagt ein Ex-Chef. »Später habe ich gelernt, damit umzugehen.«
    Manche Chefs aber lernen das nie. Für sie ist jedes Gegenargument eine narzisstische Kränkung. »Aus der Kognitionspsychologie ist bekannt, wie Menschen ihre Umweltfiltern«, sagt Arbeitspsychologe Zapf. »Informationen, die das eigene Selbstwertgefühl stärken, verankern sich besonders gut im Gedächtnis. Informationen, die das Selbstbild bedrohen, werden verdrängt.«
    Will heißen: Wenn Ihr Boss Ihre Argumente mal wieder niederknüppelt, arbeitet möglicherweise nur sein Verdrängungsmechanismus. Das führt oft zu bizarren Gesprächssituationen. Im Folgenden einige besonders schöne Beispiele.
Wie bügelt der Chef Widerspruch nieder? Die besten Strategien
1. Bewertung des Inhalts
    Sie dachten immer, Fakten seien unverrückbar?
     
    »Dann ist die Literatur eben anderer Meinung.«
    … nicht, wenn der Chef auf der anderen Seite
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