Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
»Wer lacht, hat noch Reserven«

»Wer lacht, hat noch Reserven«

Titel: »Wer lacht, hat noch Reserven«
Autoren: Stefan Schultz
Vom Netzwerk:
des Tisches sitzt und kreativ uminterpretiert.
     
    »Ich kann mich auch irren, aber das glaube ich nicht.«
    Autosuggestion
     
    »Es gibt immer zwei Meinungen. Meine und die falsche.«
    Klassischer Rhetorik-Kniff. Damit hat selbst ein amerikanischer Präsident schon einmal einen Krieg angezettelt.
     
    »Zum Träumen ist die Nacht da.«
    Gegenargument bei zu kreativen Ideen
     
    »Nicht alles, was zwischen zwei Backen hervorkommt, ist ein guter Vorschlag.«
    Fäkalisierung der gegnerischen Argumente
     
    »Ich habe recht, weil ich mehr Geld als Sie habe.«
    Sozialer Abwärtsvergleich
     
    Chef: »Nee, das stimmt nicht. Wer hat das denn gesagt?«
    Angestellter: »Sie, letzte Woche.«
    Chef: »Ach so, ja. Natürlich stimmt das. Sie hätten die Frage anders formulieren sollen.«
    Verwirrungstaktik
2. Bewertung des Gegners
    Wenn der Chef in der Sache nicht mehr weiterkommt, greift er sein Gegenüber manchmal auch einfach direkt an. Das lenkt von den eigenen Widersprüchen ab, in die er sich gerade zu verstricken droht.
     
    »Sie kommen hierher und wollen sich geistig mit mir duellieren. Doch Sie kommen unbewaffnet.«
    Auch der Vorschlaghammer ist als Duellwaffe nicht zu unterschätzen.
     
    »Gibt es ein Mittel gegen Ihre Anfälle?«
    Vorsicht! Sie könnten medikamentös auf Ihren Arbeitsplatz eingestellt werden …
     
    »Das ist so, als würde man Sägemehl sägen.«
    … oder zu Spanplatten verarbeitet werden.
     
    »Nein, wir reden nicht aneinander vorbei. Sie verstehen mich nicht.«
    Jetzt sucht der Chef den Fehler bei Ihnen.
     
    »Sie schaffen es, dass man die Stille zu schätzen weiß.«
    Unterschwellige Drohung: Schweige jetzt, oder ich werde dich für immer zum Schweigen bringen.
3. Rhetorische Nebelkerzen
    Mancher Chef denkt wohl, dass er den Gegner wenigstens vom Thema ablenken kann, wenn er ihn schon nicht einschüchtern kann.
     
    »Das Denken sollten Sie den Pferden überlassen, die haben einen größeren Kopf als Sie.«
    Keine Angst! Er bewundert nur die Form Ihres Schädels.
     
    »Konzentrieren Sie sich auf die einfachen Aufgaben. Ich bin für die großen Ideen zuständig.«
    Besser, Sie lenken den Chef rasch ab – ehe er noch allzu kreativ wird.
     
    »Ich will, dass du willst, was ich will.«
    Hypnose-Versuch
     
    »Kommen Sie mir nicht mit ›Geht nicht‹.  IT ist nur 0 und 1.«
    Fehler 404. Dieses Argument kann nicht angezeigt werden.
     
    »Haben Sie die Lösung oder sind Sie das Problem?«
    Dienstanweisung im Duktus einer bekannten schwedischen Möbelkette

4. Kampfrhetorik für Fortgeschrittene
    Selbst wenn alle Ablenkungsmanöver fehlschlagen, ist die Diskussion noch nicht verloren. Der Chef kann dann immer noch in den Schummelmodus schalten – und das Wertesystem der Welt zu den eigenen Gunsten verändern. Hier drei Klassiker:
     
    •
»Eine starke Behauptung ist besser als eine schwache Tatsache.«

»Jeder hat so sein Problem – das ist jetzt Ihres!«

»Kommen Sie mir nicht mit Sachargumenten.«
    Fortschrittliche Führungskräfte geben dem Angestellten zur besseren Orientierung gleich noch die Lösung vor:
     
    »Ich weiß doch, was rauskommen muss. Wenn das bei dir nicht rauskommt, machst du eben was falsch.«
    Was denn?! Der Mitarbeiter gibt noch immer nicht auf? Vorsicht, jetzt bringt der Chef die wirklichen Totschlagargumente:
     
    »… aber trotzdem!«
     
    »Wir sind hier nicht bei ›Wünsch dir was‹, wir sind hier bei ›So isses‹.«
     
    »Herr Bauer. Jetzt machen Sie nicht immer: ›Wäh, wäh, wäh‹. Jetzt machen Sie einfach mal.«

    Effiziente Rhetoriker ersparen sich lange Diskussionen von Anfang an – und legen im Vorfeld des Gesprächs klare Regeln fest:
     
    »Wir machen jetzt einen Meinungstausch. Sie kommen mit Ihrer Meinung in mein Büro und gehen mit meiner wieder raus.«
5. Bedrohung der Existenz
    Der Chef sitzt immer am längeren Hebel. Wenn er nicht mehr diskutieren will, kann er stets die ultimative Trumpfkarte spielen: Entweder du gehorchst – oder du fliegst. Verpacken lässt sich diese Botschaft mehr oder weniger elegant:
     
    Chef: »Bitte übernehmen Sie diesen Auftrag.«
    Mitarbeiter: »Das geht nicht. Ich habe auch meine Grenzen.«
    Chef: »Ich auch.«
    Warnhinweis I
     
    »Was war noch mal der Grund, warum wir Sie eingestellt haben?«
    Der Chef denkt über Ihre Zukunft nach.
     
    »Jetzt weht ein eisiger Wind durch Ihren Arbeitsvertrag.«
    Warnhinweis II
     
    »Sie wissen doch, dass ich Ihr Zeugnis schreibe.«
    Es wird
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher