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Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition)

Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition)

Titel: Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition)
Autoren: Meg Cabot
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Schwanenhals und kein Gramm Körperfett am Leib hat und mit niemandem redet, macht sie bei Sidney natürlich auch nicht gerade beliebter. Dabei ist es gar nicht so, als würde Morgan sich für etwas Besseres halten, wie Sidney immer behauptet – sie ist einfach nur extrem schüchtern.
    Deswegen finde ich es ja auch so fies, dass Eric sie benutzt hat, um zu versuchen, mich eifersüchtig zu machen. Wenn ich mich das nächste Mal mit ihm auf dem Mitarbeiterparkplatz zum Knutschen treffe, werde ich ein ernstes Wort mit ihm reden müssen.
    »Ach so, jetzt verstehe ich!«, sagte ich lachend zu Sidney, weil ich so erleichtert darüber war, dass sie von der Wahl zur Quahog-Prinzessin redete und nicht von Eric. »Nein, ich kann mir nicht vorstellen, dass Morgan im Gulp war, um uns auszuspionieren. Wahrscheinlich hat Eric den Tisch reserviert, ohne ihr etwas davon zu sagen, und wusste gar nicht, dass sie Veganerin ist.«
    »Das ist das Nächste, was ich nicht verstehe«, sagte Sidney. »Wer kommt denn bitte auf die hirnverbrannte Idee, im Gulp essen zu gehen?«
    Ich wusste, dass Sidney das nicht sagte, weil sie das Restaurant schlechtmachen wollte, sondern weil es einem Einheimischen nun einmal nie in den Sinn kommen würde, dort zu reservieren, ohne einen konkreten Grund dafür zu haben – zum Beispiel, um Mrs Hogarths 97. Geburtstag zu feiern … oder um das Mädchen, mit dem man hinter dem Rücken ihres Freundes auf dunklen Parkplätzen herumknutscht, eifersüchtig zu machen.
    »Keine Ahnung. Vielleicht wollte er sie beeindrucken«, sagte ich und fischte gerade mit spitzen Fingern den Kamm aus der Kloschüssel, als es an der Badezimmertür klopfte.
    »Besetzt!«, rief ich meinem Bruder Liam zu, der wahrscheinlich eben aus dem Duckpin Lane Bowlingcenter zurückgekommen war, wo er während der Sommerferien fast jeden Abend mit seinen Kumpels rumhing. Ich wusste, dass es niemand anderes als Liam sein konnte, weil es nach Mitternacht war und meine Eltern schon schliefen.
    »Warum ist Morgan Castle plötzlich mit Eric Fluteley unterwegs?«, fragte Sidney. »Wenn du mich fragst, ist da irgendetwas ganz gewaltig faul. Ich meine, wir wissen beide, dass sie für die Abendkleid-Runde bei der Wahl zur Quahog-Prinzessin einen männlichen Begleiter braucht. Und da taucht sie ganz zufällig ein paar Tage vor der Wahl mit dem bestaussehenden Typen der Schule – okay, nach Seth und Dave – im Gulp auf? Und das auch noch ganz zufällig an einem Abend, an dem wir beide dort sind? Ich sage dir: Das ist Absicht. Sie will uns verunsichern!«
    »Ich bin fast jeden Abend im Gulp, Sid«, sagte ich ruhig. »Genau wie du. Ich glaube wirklich nicht, dass sie unseretwegen dort war.«
    »Gott, Katie«, seufzte Sidney. »Du bist echt so ein Unschuldslämmchen.«
    Sidney bezeichnet mich immer als »Unschuldslämmchen«, weil Seth und ich schon seit Ewigkeiten zusammen sind und ich immer noch nicht mit ihm geschlafen habe, wohingegen sie sich schon vor zwei Jahren in den Sommerferien von Rick Stamford in seinem Zimmer hat entjungfern lassen, während seine Eltern auf der Eastport Towne Fair waren.
    Aber nachdem ich meinem Freund anscheinend noch nicht einmal in puncto Küssen treu bleiben kann, ist es mir zu riskant, mit ihm zu schlafen. Sidney war sich damals wenigstens sicher, dass sie Rick liebt (und dachte, er würde sie genauso lieben), wohingegen ich den Verdacht habe, dass mein heimliches Herumknutschen mit Eric Fluteley ein Zeichen dafür sein könnte, dass ich vielleicht doch nicht so sehr in Seth verliebt bin, wie ich immer dachte.
    So wie die Tatsache, dass ich mit Seth nicht Schluss mache, vermutlich bedeutet, dass ich auch in Eric nicht sonderlich verliebt sein kann.
    Ob Sidney mich auch noch »Unschuldslämmchen« nennen würde, wenn sie wüsste, dass Morgan Castle in Wirklichkeit nur deswegen im Gulp war, weil Eric mich mit ihr eifersüchtig machen wollte?
    Nicht dass ich vorhatte, ihr – oder sonst jemandem – etwas davon zu sagen.
    Jetzt klopfte es noch einmal an der Tür, diesmal lauter. Ich warf den Kamm ins Waschbecken, drehte das heiße Wasser auf, um dadurch alle sich möglicherweise darauf befindlichen Keime abzutöten, und riss die Tür auf.
    »Ich bin hier drin!«, informierte ich meinen jüngeren Bruder, der innerhalb der letzten Monate ungefähr zwanzig Zentimeter in die Höhe geschossen ist und mich jetzt um einen Kopf überragt, obwohl ich einen Meter vierundsiebzig groß bin und damit sechs Zentimeter größer als
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