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Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition)

Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition)

Titel: Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition)
Autoren: Meg Cabot
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Sidney. Das macht mich zu einem der größten Mädchen meines Jahrgangs.
    »Das ist nicht zu übersehen«, sagte Liam bissig. »Ich muss aber …«
    »Geh oben aufs Klo«, fauchte ich und wollte die Tür wieder zuziehen, aber Liam hielt die Tür fest.
    »Ich muss dir unbedingt was erzählen«, sagte er. »Es wäre nett, wenn du das Handy mal kurz weglegen und mir zuhören könntest. Wer ist überhaupt dran? Sidney?«
    »Wartest du bitte mal kurz?«, bat ich Sidney. Dann drehte ich das heiße Wasser ab – ich hatte keine Ahnung, wie lange es dauert, einen Plastikkamm zu sterilisieren, aber ich wollte auch kein Wasser verschwenden. Schließlich sagte ich ungeduldig zu Liam: »Erzähl schon, was gibt’s?«
    »Mit wem redest du?«, fragte Sidney. »Mit Liam?«
    »Ja«, sagte ich ins Handy und dann wieder zu meinem Bruder: »Also, was ist passiert?«
    »Och, nichts Besonderes.« Liam zuckte mit den Achseln. »Ich habe heute Abend im Bowlingcenter nur jemanden getroffen, den du kennst.«
    »Das ist ja wirklich sehr aufregend«, sagte ich zu ihm. »Danke für die Info. Und jetzt kannst du abhauen.«
    »Wie du meinst.« Liam drehte sich um und ging zur Treppe. »Ich dachte nur, es würde dich interessieren.«
    »Wen hat er getroffen?«, kreischte Sidney mir ins Ohr. »Oh Gott, war es Rick? Frag ihn, ob es Rick war! Wenn er Rick getroffen hat und der mit Beth Ridley zusammen war, kriege ich einen Herzinfarkt. Martha hat nämlich gehört, dass Rick und Beth auf der Grillparty von Hannah Lebowitz rumgemacht haben …«
    »Liam?«, rief ich leise. Ich wollte Mom und Dad nicht wecken, die in dem Zimmer schliefen, das sie vor zwei Jahren an die Waschküche angebaut haben, um dort ihre Ruhe vor uns zu haben. »Wen hast du getroffen? War es Rick Stamford?«
    »Das hättest du wohl gern«, schnaubte Liam.
    »Was soll das denn schon wieder heißen?«, fragte ich.
    »Das soll heißen, dass es dir bestimmt lieber wäre, wenn ich Rick Stamford getroffen hätte, statt denjenigen, den ich wirklich getroffen habe. Denn wenn du hörst, wer es war, flippst du garantiert aus.«
    »War es Rick?«, blökte Sidney mir aufgeregt ins Ohr. »Was hat Liam gesagt? Ich kann ihn nicht hören. Dein Handy hat echt einen schlechten Empfang …«
    »Es war nicht Rick«, sagte ich ins Handy.
    »Wer war es dann?«, rief Sidney. »Jemand Berühmtes? War es Austin Butler? Ich habe gehört, dass er sich ein Sommerhaus in Westport kaufen will. War es Austin Butler? Frag Liam, ob es Austin Butler war.«
    »Es war Tommy Sullivan«, sagte Liam ruhig.
    Das Handy glitt mir aus den Fingern. Zum Glück fiel es nicht in die Toilette, sondern nur auf den Boden. Wo es in seine Einzelteile zerbrach.
    Noch im Fallen hörte ich Sidney rufen: »Wer war es? Ich habe nicht gehört, was er …«
    Als Nächstes hörte ich ein Krcks. Und danach … Stille.
    »Das war es, was ich dir erzählen wollte«, bemerkte Liam ruhig. »Tommy Sullivan ist wieder in der Stadt.«

DRITTES KAPITEL
    Warum?
    Diese Frage geht mir einfach nicht mehr aus dem Kopf.
    Warum muss Tommy Sullivan ausgerechnet jetzt zurückkommen, wo es doch so aussah, als wäre mein Leben perfekt, nur um alles kaputt zu machen, was ich mir aufgebaut habe?
    Der Sommer vor der zwölften Klasse ist der letzte Sommer der Jugend, den man wirklich unbeschwert verleben kann. Man muss sich keinen Kopf um Unibewerbungen machen, nicht zusätzlich Chemie büffeln, um die Abschlussnote zu verbessern, oder irgendwelche ehrenamtlichen Aufgaben übernehmen, weil das die Chancen auf einen Studienplatz an einer guten Uni erhöht.
    Und ich muss sagen, dass dieser Sommer bisher zu den schönsten meines Lebens gehört: Ich habe das Gefühl, dass die Leute endlich begriffen haben, dass man mit mir auch Spaß haben kann – obwohl ich Jahrgangsbeste bin. Ich habe einen Job, der mir gefällt und durch den ich so viel Geld verdiene, dass die Kamera meiner Träume bald mir gehören wird. Ich habe einen wahnsinnig netten, süßen, gut aussehenden Freund und dazu noch einen sehr talentierten und gut aussehenden Verehrer, mit dem ich auf dem Mitarbeiterparkplatz herumknutschen kann, wenn mein Freund gerade nicht da ist …
    Warum also muss Tommy Sullivan ausgerechnet jetzt in die Stadt zurückkehren und mir alles kaputtmachen?
    Liam hat sich gestern Abend geweigert, mir mehr dazu zu sagen, weil er sauer war, dass ich nicht sofort das Handy weggelegt und ihm zugehört habe. Er ist vierzehn und wechselt nach den Ferien von der Middleschool auf die
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