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Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition)

Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition)

Titel: Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition)
Autoren: Meg Cabot
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Eastport Highschool über. Weil er für sein Alter so groß und kräftig ist und am Orientierungstag für die neuen Neuntklässler alle anderen überragte, wurde Coach Hayes auf ihn aufmerksam und hat ihn gefragt, ob er am Probetraining der Quahogs teilnehmen will, bei dem Nachwuchsspieler fürs Team gesucht werden.
    Da Liam wie jeder männliche Jugendliche in Eastport schon von frühester Kindheit an davon geträumt hat, eines Tages für die Quahogs spielen zu dürfen, ist ihm das natürlich sofort zu Kopf gestiegen. Seitdem ist er unerträglich und bildet sich sonst was ein, dabei findet das Probetraining erst am Freitag statt.
    Allerdings weiß ich aus Erfahrung, dass Liam ums Verrecken kein Geheimnis für sich behalten kann. Es würde also sicher nicht lange dauern, bis er mir alles verriet, was er über Tommy Sullivans Rückkehr wusste.
    Als ich am nächsten Morgen aufwachte und auf meinen Wecker sah, stieß ich einen Schrei aus, sprang aus dem Bett, zog mir schnell etwas über und stieg auf mein Rad, ohne mich zu duschen oder zu schminken. (Okay, bis auf ein bisschen Mascara und Lipgloss, weil man es sich als Kandidatin der Wahl zur Quahog-Prinzessin nicht leisten kann, völlig ungestylt in der Öffentlichkeit herumzulaufen.) Dann fuhr ich zum Jugendzentrum, wo Liam jeden Tag im Kraftraum trainiert, um Muskelmasse für das Probetraining aufzubauen.
    Ja genau, mit dem Rad. Ich bin so ungefähr die einzige Siebzehnjährige in ganz Eastport, die kein Auto besitzt. Und, nein, das hat nichts damit zu tun, dass ich eine von diesen veganen Autohasserinnen wäre, die im Oaken Bucket abhängen. Ich habe grundsätzlich nichts gegen Autos und liebe Steaks, aber ich finde, wenn man in einer Kleinstadt wohnt – Eastport hat nur 25 000 Einwohner (im August zusammen mit den Sommergästen 35 000) –, sollte man lieber mit dem Rad fahren als mit dem Auto, weil das nicht nur besser für die Umwelt ist, sondern auch für die Gesundheit.
    Sidney begreift nicht, dass ich das Geld, das ich im Restaurant verdiene, für eine Kamera spare, statt für einen fahrbaren Untersatz wie alle anderen Jugendlichen, die wir kennen – wobei die ihre Autos alle zum sechzehnten Geburtstag von ihren Eltern bekommen haben. Ich dagegen habe mir zum Geburtstag einen iMac und einen Fotodrucker für meine Digitalfotos gewünscht, damit ich meine Fotos selbst ausdrucken kann. (Wenn sie sehr professionell aussehen sollen, gehe ich aber immer noch zum Old Towne Photoshop.) Ein Auto brauche ich nicht. Schließlich bin ich mit dem Rad genau so schnell unterwegs, und nach Manhattan kommt man auch sehr bequem mit dem Zug. Wozu soll ich kostbare fossile Brennstoffe verschwenden, wenn ich mich auch mit Muskelschmalz fortbewegen kann?
    Und im Gegensatz zu Sidney muss ich nicht jeden Tag ein paar Stunden im Fitnessstudio trainieren, weil ich allein schon durch das Radfahren schlank und fit bleibe.
    Okay, okay. Vielleicht sollte ich ausnahmsweise mal die Wahrheit sagen: Mir wird im Auto schlecht. Um genau zu sein, wird mir in fast allen Fahrzeugen übel: in Autos und Bussen, auf Schiffen, in Flugzeugen, Zügen, ja, sogar auf Luftmatratzen, die auf dem Wasser treiben, und auch auf Schaukeln.
    Nur beim Laufen und beim Radfahren nicht.
    Meine Mutter glaubt, dass das an den Mittelohrentzündungen liegt, die ich als Kind immer hatte. Dagegen vermutet mein Vater (der unheimlich stolz darauf ist, dass er sich noch nie in seinem ganzen Leben übergeben hat und mir das auch ständig unter die Nase reibt), dass meine Übelkeit psychosomatisch bedingt ist und sich von allein legen wird, sobald mir ein toller Typ über den Weg läuft, in den ich mich so verliebe, dass ich freiwillig zu ihm ins Auto steige. Zum Beispiel, weil er mit mir in seinem feuerroten Ferrari durch die Schweizer Alpen fahren will. Dad ist davon überzeugt, dass ich dann sogar den Führerschein machen werde, weil ein erwachsener Mensch seiner Meinung nach ohne Führerschein überhaupt nicht lebensfähig ist.
    Ich habe ihm zwar schon unzählige Male versichert, dass es auf der ganzen Welt keinen Typen gibt, der so toll sein könnte, dass er mich heilen kann, aber darüber lacht er nur.
    Abgesehen davon gibt es sehr wohl einen Ort, an dem man als Erwachsener ohne Führerschein leben kann: Er heißt New York und zufälligerweise leben und arbeiten dort viele berühmte Fotografen.
    Und Radwege gibt es dort auch.
    Als ich vor dem Jugendzentrum ankam, schloss ich mein Rad ab und ging in den Kraftraum, wo mein
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