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Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition)

Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition)

Titel: Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition)
Autoren: Meg Cabot
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Krankenhausserie den gut aussehenden, einfühlsamen Jungarzt spielen darf. Er hat auch schon einen Agenten und geht regelmäßig zu Castings. Einmal hätte er sogar fast eine Rolle in einem Werbespot für Sauerrahm ergattert, wenn sich der Regisseur nicht in letzter Minute entschlossen hätte, die Rolle stattdessen mit einem Fünfjährigen zu besetzen.
    Was ich im Übrigen voll verstehen kann. Dieser zutiefst leidende Ausdruck in den Augen ist vielleicht nicht ganz das Richtige, um für Sauerrahm Werbung zu machen.
    Genau mit diesem Blick starrte Eric mich jetzt so intensiv an, dass Morgan sich umdrehte, um zu sehen, wo er hinschaute. Schnell beugte ich mich zu Mrs Hogarth hinunter und fragte sie, ob ich ihr oder den anderen Gästen am Tisch noch etwas bringen könnte.
    »Nein, vielen Dank, meine Kleine.« Sie strahlte mich an. »Wir haben alles, was wir brauchen. Larry, Lieber«, wandte sie sich dann an ihren Sohn. »Du erinnerst dich doch sicher noch an Katie Ellison, nicht wahr? Sie ist die Tochter von den Inhabern des Maklerbüros Ellison Properties.«
    Mr Hogarth Junior, der mit seiner zweiten Frau, seinen Kindern aus erster Ehe, ihren gemeinsamen Kindern (und einigen von deren Kindern) nach Eastport gekommen war, um seine Mutter und ein paar ihrer Freunde aus dem Altersheim zu ihrem Geburtstag auszuführen, lächelte. »Aber ja, natürlich. Hallo, Katie.«
    »Katie ist eine fabelhafte Fotografin«, erzählte Mrs Hogarth. »Sie schießt Fotos für die Schülerzeitung und fotografiert auch fürs Gemeindeblatt. Katie hat damals das hübsche Foto vom Treffen unseres Quilt-Clubs gemacht, weißt du noch, Anne-Marie?«
    »Als könnte ich das jemals vergessen. Ich sah auf dem Bild unglaublich fett aus«, brummte Mrs O’Callahan, die auch im wahren Leben unglaublich fett ist. Ich habe damals sogar versucht, per Photoshop ein paar von ihren Fettwülsten wegzuschummeln, weil ich genau wusste, dass sie sich beschweren würde.
    »Wie steht es mit Nachtisch?«, erkundigte ich mich fröhlich. »Ein bisschen was Süßes geht immer, stimmt’s?«
    »Aber sicher doch«, sagte Mrs Hogarths Sohn und zwinkerte mir zu. Er hatte schon am Nachmittag heimlich eine Geburtstagstorte vorbeigebracht und uns gebeten, sie nach dem Essen zu servieren und dazu mit der gesamten Belegschaft »Happy Birthday« zu singen. Weil er die Kerzen vergessen hatte, war ich schnell zum Schreibwarenladen rübergelaufen und hatte zwei in Form einer Neun und einer Sieben besorgt. Es waren zwar Kerzen für Kindergeburtstage, die mit Clowns dekoriert waren, aber ich war mir sicher, dass das der alten Dame nichts ausmachen würde.
    »Für mich bitte keinen Nachtisch«, wehrte sie lächelnd ab. »Ich kann wirklich nicht mehr. Das Essen war wie immer köstlich!«
    »Gut. Ich komme gleich noch mal vorbei, um zu fragen, ob jemand Kaffee möchte«, sagte ich und lief zur Küche. Dabei schaute ich ganz bewusst nicht zu dem Tisch rüber, an dem Eric und Morgan saßen.
    Ich holte Mrs Hogarths Torte aus dem Kühlschrank, steckte die beiden Kerzen hinein und wollte gerade wieder hinausgehen, da stieß ich fast mit Eric Fluteley zusammen.
    Er nahm mir die Torte aus den Händen, stellte sie neben die Kaffeemaschine auf die Anrichte, sah mit seinen ausdrucksstarken Augen tief in meine, packte mich an beiden Schultern und drückte seine Lippen auf meine.

ZWEITES KAPITEL
    »Ich verstehe nicht, was Morgan Castle im Gull’n’Gulp wollte. Die geht doch normalerweise in ganz andere Läden«, sagte Sidney aufgeregt, als sie mich ein paar Stunden später auf dem Handy anrief.
    Ich gab nur ein undeutliches Brummen zur Antwort, weil ich gerade damit beschäftigt war, mit einem Kamm Volumen-Conditioner in meine frisch gewaschenen Haare einzuarbeiten. Ich muss sie nach jeder Schicht immer dreimal durchspülen, um den Gestank nach Quahog-Frittern wieder herauszubekommen.
    Manchmal frage ich mich, wie Seth überhaupt Lust haben kann, nach dem Arbeiten noch mit mir im Auto herumzuknutschen, wenn ich jedes Mal so nach Frittierfett stinke.
    Allerdings ist der Gestank der einzige Nachteil an meinem Job im beliebtesten Fischrestaurant der Stadt. Ansonsten gibt es wirklich keinen Grund zur Klage, vor allem nicht, weil man dort allein an einem Abend achtundvierzig Dollar Trinkgeld verdienen kann.
    Ganz zu schweigen von dem Zusatzbonus, dass Eric Fluteley einen in der Küche abpasst und heimlich küsst.
    »Geht sie nicht sonst immer eher ins Oaken Bucket?«, fragte Sidney.
    »Doch, tut sie.«
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