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Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition)

Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition)

Titel: Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition)
Autoren: Meg Cabot
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und starrte zu dem Tisch hinüber, an dem Morgan saß. »Jetzt verstehe ich gar nichts mehr! Das wird ja immer seltsamer . Was will der denn hier? Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich irgendein Casting-Agent aus Hollywood ins Gull’n’Gulp verirrt, um nach jungen Talenten wie ihm Ausschau zu halten.«
    »Hallo, Katie«, begrüßte Dave mich währenddessen seelenruhig, ohne erkennen zu lassen, ob er den hysterischen Ausbruch seiner Freundin überhaupt mitbekommen hatte. Das ist typisch für Dave. Er ist ein echter Gemütsmensch, den nichts und niemand aus der Ruhe bringen kann – nicht einmal die Tatsache, dass Morgan Castle und Eric Fluteley im Gull’n’Gulp zu Abend aßen. Er und Sidney passen super zusammen, weil sie sich gegenseitig ausgleichen. Sie ist die Drama Queen und er der Teddybär. Im Doppelpack wirken sie dann fast wie ein einzelner normaler Mensch. »Ziemlich viel los heute, was?«
    »Kann man wohl sagen«, stöhnte ich. Am frühen Abend war eine Familie aus Ohio da gewesen, die uns alle in den Wahnsinn getrieben hatte, weil die Eltern ihrer Brut erlaubt hatten, laut kreischend im Restaurant herumzurennen. Sie hatten Jill an ihrem Stehpult mit Fragen gelöchert, Pommes ins Meer geschmissen (obwohl überall Schilder hängen, auf denen deutlich steht: Vögel und Fische bitte nicht füttern! ) und waren den Hilfskellnern, die Tabletts mit hohen Stapeln dreckigen Geschirrs in die Küche trugen, ständig zwischen die Beine gelaufen.
    Wenn mein Bruder und ich uns als Kinder in einem Restaurant so benommen hätten, hätte meine Mutter uns gepackt und nach draußen ins Auto verfrachtet.
    Aber die Eltern dieser Kinder lächelten nur milde, als fänden sie ihre eigenen Sprösslinge unglaublich originell, selbst als einer von ihnen auf die Idee kam, mich durch einen Strohhalm hindurch mit Milch zu bespucken.
    Die Krönung war, dass sie mir, als sie endlich gingen, gerade mal drei Dollar Trinkgeld daließen.
    Hallo? Haben diese Leute eine Ahnung, was man sich in Eastport für drei Dollar kaufen kann? Quasi gar nichts!
    »Okay, dann will ich dich nicht lange aufhalten«, sagte Dave. »Ich bekomme nur eine Cola.«
    »Ich auch«, meinte Jamal.
    »Bringst du mir auch eine, Süße?«, sagte Seth und warf mir wieder sein Herzen zerschmelzendes Lächeln zu. Als ich seinen verliebten Blick sah, ahnte ich, dass unsere allabendliche Knutsch-Session in seinem Pick-up später besonders leidenschaftlich ausfallen würde. Ich beglückwünschte mich dazu, mein neues rückenfreies Seidentop angezogen zu haben. Peggy hätte mich zwar beinahe wieder nach Hause geschickt, weil sie es nicht mag, wenn man Sachen anhat, unter denen der BH hervorblitzt, aber Jill hat mich verteidigt und sie darauf hingewiesen, dass sie selbst fast jeden Abend Tops trägt, unter denen man die BH-Träger sieht. Und wenn sie als Chefkellnerin so rumlaufen dürfe, müsse das für das übrige Personal auch gelten.
    »Für mich bitte eine Cola Light, Katie«, bestellte Martha.
    »Ich nehme auch eine«, sagte Sidney.
    »Okay, zwei Cola Light, drei normale und zwei Portionen Quahog-Fritter.« Ich sammelte die Speisekarten wieder ein. Die Quahogs bekommen bei uns immer alles kostenlos, weil es eine gute Werbung fürs Lokal ist, wenn die Starfootballspieler der Stadt Stammgäste sind. »Kommt sofort.«
    Ich zwinkerte Seth zu, der zurückzwinkerte. Dann ging ich schnell in Richtung Theke, um die Bestellung abzugeben.
    Auf dem Weg dorthin warf ich verstohlen einen Blick zu dem Tisch, an dem Morgan mit dem Rücken zu mir saß. Ich bemerkte, wie Erik über ihren Kopf hinweg zu mir rüberstarrte. Auf seinem Gesicht lag genau der gleiche Ausdruck wie auf den Fotos, die ich für unser Gemeindeblatt The Quahog Gazette von der letzten Aufführung der Theater-AG gemacht habe. Eric hat in dem Stück, das auf dem berühmten Teeniefilm »Der Frühstücksclub« aus den 80ern beruht, die Rolle des John Bender gespielt. In der Szene, in der er den anderen Schülern, die mit ihm nachsitzen müssen, erzählt, wie sein Vater ihm zur Strafe wegen eines Farbeimers, den er versehentlich auf dem Garagenboden umgekippt hat, eine glühende Zigarre auf dem Arm ausgedrückt hat, lag so viel Schmerz und Seele in seinen Augen, dass man total nachvollziehen konnte, warum sich die Schulschönheit Claire im Stück sofort rettungslos in ihn verliebt.
    Eric hat wirklich Talent, und es würde mich nicht überraschen, wenn er eines Tages echt fürs Kino entdeckt wird oder zumindest in einer
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