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Wer braucht schon Zauberfarben?

Wer braucht schon Zauberfarben?

Titel: Wer braucht schon Zauberfarben?
Autoren: Marie Lu Pera
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entgangen, dass Ihr eine gewisse Zuneigung für sie hegt, aber ich bin Euer Berater, also ist es meine Pflicht, auch unangenehme Botschaften zu überbringen. Als ich die Frau berührt habe, habe ich nichts gesehen. Absolut nichts“, informiert ihn Nadar.
    „Was schließt du daraus?“, will Beliar wissen.
    „Herr, ich sehe bei jeder meiner Berührungen etwas. Ich bin alle Möglichkeiten gedanklich durchgegangen und komme immer wieder zum selben Schluss. Sie muss eine schwarze Hexe sein.“

?
    Beliar schnaubt laut auf. „Bist du verrückt geworden. Immerhin sprechen wir hier von Hope. Ich kenne diese Frau, sie ist keine Besessene der dunklen Künste.“
Besessene
?
Dunkle Künste
? Jetzt geht aber ihre Phantasie mit ihnen durch.
    „Kennt Ihr sie wirklich, Herr? So gut, dass Ihr mit absoluter Sicherheit sagen könnt, sie sei keine schwarze Hexe? Vor allem, wenn man eins und eins zusammenzählt. Ihre Täuschungsmanöver gegen Euch. Verrückte Pläne. Manipulierte Erinnerungen. Die Tatsache, dass sie immun gegen Eure Zauber ist. Der Drache, der Rabe … beides dunkle Symbole“, zählt Nadar auf.
    „Mich haben diese Symbole auch erwählt. Sie prangen an meiner Brust und machen mich nicht zu einem schwarzen Hexer“, erklärt Beliar forsch.
    „Ja Herr, aber Eure Brust zieren noch viele andere ausgleichende Symbole weißer Magie. Ihr Körper trägt keine balancierenden Zeichen. Die schwarzen Hexen tragen ausschließlich dunkle Symbole auf ihrem Körper“, informiert er ihn.
    „Nein, das kann und will ich nicht glauben. Hope ist nicht böse. Sie hatte die Chance, Lord McConnor zu enthaupten. Der Mann, der ihre leiblichen Eltern verbrennen und ihre Zieheltern ermorden ließ. Sie hat es nicht getan. Hat ihn stattdessen in ihre Welt mitgenommen, damit er vor ein Gericht gestellt wird. Sag mir Nadar, welche schwarze Hexe würde keine Rache am Mörder ihresgleichen üben wollen?“, verlangt Beliar.
    „Ich habe nicht gesagt, dass sie bereits durch und durch böse ist, Herr. Sagen wir einmal so, sie trägt ein Potenzial in sich. Ihre schwarzen Kräfte wurden nicht erweckt. Ihre weißen Kräfte schon. Sie ist sozusagen ein schwarzer Körper, der weiße Magie in sich trägt. Was überaus seltsam ist.“ Ich zeig dir gleich, wer hier seltsam ist, Quatschkopf.
    „Überlegt doch Herr“, fährt er fort. „Sie ist außergewöhnlich stark. Sogar gegen Eure Zauber ist sie immun und Ihr seid der stärkste weiße Hexer. Es ist die falsche Magie im falschen Körper. Ich kenne keine schwarze Hexe, die mit weißer Magie geweckt wurde. Jetzt ist sie euch bereits ebenbürtig. Kaum auszudenken, wenn sie schwarze Kräfte in sich tragen würde. Nun stellt Euch vor, Ihr nehmt sie zur Frau und derjenige, der die Fäden in der Hand hält, weckt ihre Kräfte. Sie könnte den Zirkel übernehmen oder Euch fremde Nachkommen unterjubeln. Ebenfalls Kuckuckskinder. Ich sage Euch, es ist der Angriff der schwarzen Gilde. Jahrelang vorbereitet. Ein genialer Plan. Sie waren zur rechten Zeit, am rechten Ort. Genau in dem Moment, in dem die Adors angegriffen wurden, haben sie das Mädchen ausgetauscht. Durch eine von ihnen. Im Hinterkopf habend, dass Ihr nach ihr suchen werdet. Bei dem Angriff wurde doch der Junge überwältigt. Man hat ihm das Mädchen vorher entrissen. In dieser Zeit könnte man seine Erinnerungen gestohlen und manipuliert haben. Man gab sie der falschen Ador-Hexe und ließ sie glauben, es wären ihre Kindheitserinnerungen. Dem Jungen hat man einfach nur das wahre Gesicht seiner Schwester genommen und stattdessen das Antlitz der schwarzen Hexe eingepflanzt. Darum liebt er sie auch, wie eine Schwester, weil es seine Erinnerungen sind. Es war nur eine Frage der Zeit, bis Ihr die falsche Ador-Hexe finden würdet. Natürlich haben sie nicht irgendeine Hexe genommen. Nein, sie nahmen eine Schönheit, damit sie sicher sein konnten, dass Ihr ihr nicht widerstehen könnt.“ Was für eine abartig zusammengereimte Story.
    „Wenn das wahr wäre, aus welchem Grund haben sie dann die richtige Ador-Hexe nicht umgebracht?“, hinterfragt Beliar die Worte des Sehers. Glaubt er den Scheiß etwa?
    „Ich weiß es nicht, Herr.“
    „Ich glaube das einfach nicht Nadar.“ Beliar rauft sich die Haare.
    „Glaubt es lieber, Herr. Es passt alles zusammen“, stößt der Seher rechthaberisch aus.
    „Was, wenn die Hexe in meinem Gemach das Kuckuckskind ist?“, mutmaßt Beliar.
    „Herr, Ihr habt doch den Arzt selbst verhört, der die wahre
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