Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wer braucht schon Zauberfarben?

Wer braucht schon Zauberfarben?

Titel: Wer braucht schon Zauberfarben?
Autoren: Marie Lu Pera
Vom Netzwerk:
Ador-Hexe vom Säuglingsalter an behandelt hat. Wenn Ihr meinen Visionen schon keinen Glauben schenkt, dann ruft Euch seine Aussage in Erinnerung. Schwarze Augen, abstehende Ohren, die sichelförmige Narbe. Ihr habt sicher die Merkmale der Frau kontrolliert. Trägt sie sie?“, will Nadar wissen.
    „Ja“, gibt Beliar zu.
    „Meiner Einschätzung nach spricht mehr für die Hexe in Eurem Gemach als für die, die im 21. Jahrhundert lebt, Herr. Außerdem passen auch ihre Tätowierungen, einschließlich der bezeugten optischen Merkmale zu denen der Adors. Herr, ich habe die Wut in der Frau, die Ihr für die richtige Hexe haltet, förmlich auf meiner Haut gespürt. Wahrscheinlich wehrt sich ihr Körper bereits gegen die weiße Magie, die sie schon viel zu lange durchströmt. Ich sage Euch, sie wird bald zu einer Besessenen.“ Na dann warts mal ab, bis dir die ‚Besessene‘ zeigt, was ein rechter Kinnhaken ist, du Pissnelke.
    „Ich kann das nicht glauben. Ich …“ Beliar ist wohl sprachlos.
    „Herr, es steht mir nicht zu, Euch Flausen in den Kopf zu setzen. Ich schlage also vor, Ihr prüft sie selbst, ob sie eine schwarze Hexe ist. Außerdem wird der Bluttest sowieso bald zeigen, ob Junus und die Hexe verwandt sind. Wenn dem nicht so ist, wisst Ihr es zumindest mit Sicherheit, dass schwarze Magie in ihr fließt und könnt die Pläne der schwarzen Gilde durchkreuzen. Vielleicht nutzt Ihr die Frau auch gleich selbst, um sie gegen Eure Feinde einzusetzen“, schlägt der Quacksalber vor. Hey, was zum Teufel soll das?
    „Es liegt mir fern, Hope vorschnell zu verurteilen. Genauso wenig bin ich gewillt, ihr Schmerz zuzufügen. Alle Tests, die mir bekannt sind, um schwarze Hexen zu entlarven, gehen mit Gewalt einher. Wie kann ich sie also testen, ohne sie zu verletzen?“ Er glaubt ihm, sonst würde er den Test nie in Betracht ziehen.
    Nadar hat bereits erreicht, was er wollte. Er bringt uns auseinander. Mein Herz zieht sich bei dieser Erkenntnis gerade krampfhaft zusammen.
    „Herr, ich fürchte, das wird sich nicht vermeiden lassen. Es gibt „
sanftere
“ Methoden, die aber nicht ganz so effektiv sind. Da die Frau mit weißer Magie getränkt ist, könnt Ihr es nur an Zeichen ihrer äußeren Hülle erkennen. Eine schwarze Hexe wird bewusstlos, wenn sie das Blut einer weißen Hexe trinkt.“
Was
? Wie abartig ist das denn?
    „Ich soll ihr mein Blut einflößen?“, fragt Beliar verblüfft.
    „Nur ein paar Tropfen. Mit Rotwein vermengt, wird sie es nicht bemerken.“ Gut zu wissen.
    „Also gut“, bestätigt Beliar. Ich glaubs nicht.
    Nadar fährt fort: „Sollte mit dieser Methode nicht der gewünschten Erfolg einhergehen, gibt es noch einen weiteren, etwas heikleren Test.“
    „Inwiefern“, will Beliar wissen.
    „Das ist das Blatt einer Efeuranke. Es muss in den Körper der dunklen Hexe gelangen. Daraufhin wird sie das Gefühl haben, ihr Körper würde innerlich zerspringen.“ Nadar präsentiert ihm das Blatt. Das wird ja immer abenteuerlicher. Er hat sie echt nicht mehr alle. Wieso geht Beliar auf so etwas ein? Ich dachte, er vertraut mir endlich. Da lag ich wohl falsch.
    „Ich sagte, ich will ihr keine Schmerzen bereiten“, raunt Beliar.
    „Es hält nur ein paar Minuten an“, beschwichtigt der Idiot. Wers glaubt.
    „Also werde ich ihr das Blatt ins Essen mischen?“, fragt Beliar doch tatsächlich.
    „Nein.“
Nein
?
    „Wie gelangt das Blatt dann in ihren Körper?“, nimmt mir Beliar die Frage, die ich gerade gedanklich stellen wollte, aus dem Mund.
    Nadar zögert. Beliar zieht die Augenbrauen hoch. Daraufhin sagt der Seher: „Sie wird es nicht bemerken, wenn Ihr im Liebesspiel …“ „
Nein
“, unterbricht ihn Beliar forsch. „Du gehst zu weit Nadar“, tadelt er ihn. Er will mir das Blatt im Liebesspiel unterjubeln?
Geht’s eigentlich noch
?
    „Herr, es ist aber die einzige Möglichkeit, wenn Ihr ihr nicht eine Gliedmaße oder einen Zahn abtrennen wollt.“
Was
?
Einen Zahn
?
    „Gibt es noch weitere Tests?“, fordert Beliar ärgerlich.
    „Ja. Eine schwarze Hexe hegt einen Gräuel gegen Lavendel. Das Kraut wirkt für sie äußerst übelriechend. Auf die Haut aufgetragen, wird es etwas brennen. Hier, Herr. Ich habe eine Salbe mit den Extrakten bei mir. Ihr könnt sie auf ihren Körper auftragen und sehen, was passiert“, schlägt er vor. Das wird ja immer besser.
    „Ich soll sie mit einer Salbe einreiben und sehen, ob dies ein Brennen ihrer Haut bewirkt?“, hakt Beliar nach.
    „Wenn Ihr
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher