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Wer Andern Eine Grube Gräbt: Mitchell& Markbys Fünfter Fall

Wer Andern Eine Grube Gräbt: Mitchell& Markbys Fünfter Fall

Titel: Wer Andern Eine Grube Gräbt: Mitchell& Markbys Fünfter Fall
Autoren: Granger Ann
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Hund hatte die Gruppe während der Unterhaltung unablässig umkreist und versucht, die Aufmerksamkeit der Menschen zu erlangen. Meredith kraulte ihm den Kopf, und er wedelte eifrig mit dem Schwanz und stieß ein aufgeregtes, leises Bellen aus.
    »Was macht er eigentlich hier oben bei euch?« Jackson blickte verlegen drein.
    »Ich habe ihn zu mir genommen. Wir leben recht abgeschieden, und jetzt, wo wir ein Baby haben, ist meine Frau den ganzen Tag lang allein. Sie wünscht sich einen Hund. Karen hat genug um die Ohren, auch ohne das Tier. Ihr Fall kommt nächsten Monat vor Gericht – wegen der versuchten Gefährdung von Sulas Leben, heißt das. Was geschieht wegen Karens Angriff auf Natalie Woollard, Chief Inspector?«
    »Nun, Sie wird bei Woollards Verhandlung als Zeugin aussagen müssen. Doch die einzige Anklage, die sie zu erwarten hat, ist tatsächlich die Sabotage von Dr. Grettons Fahrrad. Brian Felston hat Beweise vernichtet und einen Leichnam beiseite geschafft – mit der Absicht, ein christliches Begräbnis zu verhindern. Ich schätze, er wird ebenfalls mit einer Bewährungsstrafe davonkommen. Alles ist soweit geklärt, bis Woollards Fall vor Gericht kommt. Und das wird noch eine ganze Weile dauern.« Sie waren nebeneinander über den grasbewachsenen Hügel weiterspaziert, während sie sich unterhielten. Der Hund sprang voraus, schnüffelte an interessanten Büscheln und steckte seine Nase in Löcher in der Wiese.
    »Sie wissen wahrscheinlich bereits«, berichtete Jackson nach einer ganzen Weile,
    »dass sich irgendein altes Tantchen gemeldet hat und behauptet, Finnys Schwester und Erbin zu sein? Ich versuche, von ihr die Genehmigung zum Betreten von Finnys Haus zu bekommen. Sie muss es ohnehin räumen; die Stadt wird es nun endgültig abreißen, und ich habe ihr vorgeschlagen, alle Sachen mit ihr gemeinsam durchzugehen.«
    »Und?«, fragte Meredith neugierig.
    »Wie sieht die Lady aus?«
    »Glauben Sie’s oder nicht: genau wie Finny. Wenn Sie sich Finny mit einem besser sitzenden Gebiss vorstellen können, heißt das. Sie hat die gleiche Statur, ungefähr das gleiche Alter und denselben wiegenden Gang. Sie trägt schmuddelige alte Strickjacken und hat immer eine riesige Lederhandtasche bei sich, in der sie ständig unauffällig herumkramt. Gott der Herr allein weiß, was sie alles darin versteckt. Wahrscheinlich einen unendlichen Vorrat an Halspastillen. Sie lutscht nämlich ununterbrochen solche Pastillen, und ohne hinzusehen weiß ich immer gleich, wann sie unser Museum betritt, weil sie so penetrant nach Menthol riecht. Es macht mir nichts aus – schließlich dient es einer guten Sache. Was macht Ihr Hauskauf, Meredith?« Meredith stöhnte.
    »Fragen Sie lieber nicht! Ich hatte nicht die leiseste Ahnung, wie kompliziert das alles ist! Aber bis Weihnachten müsste ich einziehen können. Ich muss mir eine Grundausstattung an Mobiliar zulegen, um über die Runden zu kommen, bis ich Zeit finde, nach vernünftigen Sachen zu suchen. Zuerst muss ich allerdings das Badezimmer und die Küche renovieren lassen; die eingebauten Spül- und Waschgelegenheiten könnte ich nicht benutzen.«
    »Dann sprechen Sie doch mit Mrs. Wallace, so heißt Finnys Schwester. Sie verkauft Ihnen Finnys Mobiliar für einen Zehner. Sie will nichts davon behalten, bis auf seine Orden und diesen unechten Monarch of the Glen.«
    »Vielen Dank. Ich habe nicht die geringste Lust, auf Finnys Sesseln zu sitzen. Zu viele unangenehme Assoziationen. Hey, was macht dieser Hund da?« Die Gruppe war bei der antiken Wehrmauer angekommen, und der Hund war ein Stück vorausgerannt und wühlte jetzt im langen Gras, das an der Basis wuchs. Jackson stieß einen Pfiff aus, doch der Hund beachtete ihn nicht.
    »Er ist nicht besonders gut erzogen«, entschuldigte sich Jackson.
    »Aber Becky will mit ihm zur Hundeschule gehen. Oy!« Der Hund erkannte den letzten Schrei und kam aus dem Gras. Mit heraushängender Zunge blickte er hechelnd zu seinem neuen Herrn. Er bellte aufgeregt.
    »Sieht so aus, als hätte er etwas gefunden«, beobachtete Markby. Sie gingen auf den Hund zu. Sobald der Hund sah, dass er die Aufmerksamkeit der Menschen auf sich gelenkt hatte, drehte er sich um und verschwand wieder.
    »Wo ist er hin?«, rief Jackson. Er brüllte erneut. Das antwortende Bellen klang dumpf.
    »Dort drin«, sagte Ursula und deutete auf das Dickicht aus Gras und Gestrüpp.
    »Aber ich kann ihn nicht sehen! Er ist verschwunden!«
    »Warten Sie«, sagte Markby.
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