Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wer Andern Eine Grube Gräbt: Mitchell& Markbys Fünfter Fall

Wer Andern Eine Grube Gräbt: Mitchell& Markbys Fünfter Fall

Titel: Wer Andern Eine Grube Gräbt: Mitchell& Markbys Fünfter Fall
Autoren: Granger Ann
Vom Netzwerk:
zurück. Meredith vermutete, dass diese Geste Ursula einige Anstrengung gekostet hatte. Ursula musste sich fühlen, als wäre die Welt über ihr zusammengestürzt, doch sie setzte eine tapfere Miene auf.
    »Wie ich mich fühle, nachdem ich erfahren habe, dass Dan die arme Natalie umgebracht hat? Ich habe den ersten Schock überwunden. Wenigstens habe ich keine Schuldgefühle mehr, weil ich Dan verdächtigt habe. Ich hatte Recht, als ich dachte, er könnte Natalie etwas antun. Ich hätte von Anfang an mehr Theater machen müssen, einen richtigen Aufstand! Das ist das Einzige, was ich mir vorwerfe. Ich wusste, dass er log, aber ich bestand nicht darauf, dass er mir die Wahrheit sagte. Vielleicht hätte ich sie retten können, weil sie zu diesem Zeitpunkt noch am Leben war. Ich hätte den Verlauf der Dinge ändern können, und das ist etwas, weswegen ich mich immer schuldig fühlen werde.«
    »Sagen Sie niemals ›hätte ich doch nur‹«, empfahl Markby.
    »Nach meiner Erfahrung ist es vollkommene Zeitverschwendung. Und ich vermute, Sie haben Woollards Verlangen, seine Frau loszuwerden, unterschätzt. Sie waren nicht der Grund für seine Handlungsweise, Sie waren lediglich ein Motivator für ihn. Wären Sie nicht mit Woollard zusammen gewesen, hätte er sich früher oder später eine andere Geliebte gesucht. Was gibt es Neues von der Stiftung? Versucht man immer noch, Sie zur Kündigung zu zwingen?«
    »Ganz im Gegenteil. Aus irgendeinem unerfindlichen Grund sind die Treuhänder neuerdings höchst zuvorkommend.« Sie schnitt eine ironische Grimasse.
    »Ich nehme an, sie haben sich über die rechtlichen Möglichkeiten informiert, nachdem ich gesagt habe, ich würde mich gegen jeden Versuch gerichtlich wehren, mich wegen einer Privatangelegenheit zur Kündigung zu zwingen. Sie fürchten weitere Schlagzeilen nämlich mehr als alles andere. Und ein Fall von ungesetzlicher Kündigung ist das Letzte, was sie jetzt gebrauchen können. Die Treuhänder sind so nett zu mir, dass sie vielleicht sogar zuhören werden, wenn ich vorschlage, nächsten Sommer mit der Grabung fortzufahren.« Ursula trat gegen einen Grasklumpen. Wahrscheinlich war er von einem der vielen Fahrzeuge aus dem Boden gerissen worden, die in der letzten Zeit über den Hügel gefahren waren.
    »Ich werde eine Anfrage zu Ians Gunsten einreichen, doch ich glaube nicht, dass ich wieder hier arbeiten werde. Es wäre zu schrecklich. Außerdem habe ich bereits andere Pläne geschmiedet.« Sie bemerkte, dass Meredith und Markby sie ansahen – Markby wirkte neugierig und Meredith beklommen –, und Ursula musste lachen.
    »Keine Angst, keine weiteren unglückseligen Liebesgeschichten mehr! Seit meiner Affäre mit Dan bin ich extrem misstrauisch geworden. Nach dem Krach bei der Stiftung wäre ich um ein Haar wieder mit ihm zusammengekommen! Ich dachte, ich wäre loyal, aber in Wirklichkeit war ich nur leichtgläubig. Jedenfalls habe ich aus dieser Geschichte etwas gelernt! Ich hätte schon vor langer Zeit lernen sollen, auf eigenen Beinen zu stehen, anstatt bequem zu Hause zu leben, wo ich niemals erwachsen werde! Ich habe mir immer eingeredet, mein Vater würde mich brauchen, aber das war natürlich ein Trugschluss. Schlimmer noch, wenn ich ihm nicht so lange im Weg gewesen wäre, hätte er vielleicht längst wieder jemanden gefunden, mit dem er sein Leben verbringen kann. Vielleicht hätte er sogar wieder geheiratet! Ich habe geglaubt, ich wäre für sein Leben verantwortlich, dabei habe ich nicht einmal die Verantwortung für mich selbst getragen! Höchste Zeit, dass ich damit anfange!«
    »Das klingt, als hätten Sie den ersten Schritt bereits getan …«, sagte Markby leise.
    »Ja. Ich habe mich in den Staaten um eine Stelle beworben. Ich habe mit Renee gesprochen. Wir hoffen, dass Karen mit einer Bewährungsstrafe davonkommt und ihr Studium in Amerika fortführen kann. Renee wird hier bleiben, bis alles geklärt ist, und wenn sie gemeinsam mit Karen zurückfliegt, werde ich sie begleiten. Selbst wenn ich den Job nicht bekomme. Dann mache ich eben einen ausgedehnten Urlaub. Ich habe noch nicht beim Ellsworth Trust gekündigt, und die Treuhänder sagen, ich könnte ein Sabbatjahr einlegen. Ich freue mich jetzt schon darauf!«
    »So ist es richtig«, sagte Meredith fest.
    »Weg von zu Hause und neue Leute kennen lernen.«
    »Mir wäre lieber, wenn du hier bleibst«, sagte Jackson.
    »Eine Freundin beim Ellsworth ist ein großer Vorteil für jemanden wie mich.« Der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher