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Wer Andern Eine Grube Gräbt: Mitchell& Markbys Fünfter Fall

Wer Andern Eine Grube Gräbt: Mitchell& Markbys Fünfter Fall

Titel: Wer Andern Eine Grube Gräbt: Mitchell& Markbys Fünfter Fall
Autoren: Granger Ann
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wieder aufzunehmen!«
    »Beruhigen Sie sich«, sagte Markby.
    »Ob es Wulfric ist oder nicht, diesmal brauchen Sie keine Stiftung. Diese Grabung geht auf Kosten des Steuerzahlers, und die Felstons haben überhaupt nichts dabei zu sagen.« Sie marschierten den Hügel hinunter, Markby entschlossenen Schrittes, und Jackson rannte neben ihm her und flehte:
    »Aber Ihre Leute wissen doch gar nicht, wie man eine richtige Grabung durchführt! Sie werden die verdammte Wehrmauer in Stücke hauen! Zuerst muss alles richtig markiert werden, dann legt man eine Probebohrung an, und dann wird alles scheibchenweise abgetragen! Jeder Spaten Erde muss nach Überresten oder Indizien durchsucht werden …«
    »Und was, glauben Sie, macht die Polizei?«, entgegnete Markby sichtbar ärgerlich.
    »Selbstverständlich werden wir uns vorsichtig vorarbeiten und den Boden nach Indizien durchsieben! Es könnte sich nämlich durchaus um ein weit jüngeres Skelett handeln, wissen Sie?«
    »Das ist das Dumme an euch Polizisten! Ihr wittert überall Mord! Ich sage Ihnen, Markby, das dort ist Wulfric …!«
    »Sollen sie sich meinetwegen streiten«, sagte Meredith zu Ursula.
    »Ich hoffe wirklich, dass es Wulfric ist«, erwiderte ihre Freundin.
    »Ian hat zur Abwechslung einen Erfolg verdient.« Sie grinste boshaft.
    »Und? Meinst du, das Leben in Bamford wird dir gefallen, Meredith?« Meredith schnitt eine Grimasse.
    »Ich gestehe, dass mir hin und wieder Zweifel kommen.« Die Gruppe war unten an der Straße angekommen, wo beide Fahrzeuge geparkt standen. Jackson legte seinen Spaten in den Kofferraum zurück, während er noch immer protestierend auf Markby einschrie. Der Chief Inspector saß in seinem Wagen und sprach in das Funkgerät, ohne den Kurator zu beachten. Als Markby fertig war, öffnete Meredith die Tür und schlüpfte hinter ihm auf den Rücksitz.
    »Alan, du willst doch wohl nicht wirklich eine Polizeiaktion daraus machen?«
    »Selbstverständlich will ich!«
    »Aber es muss Wulfric sein, oder nicht? Oder zumindest ein weiterer von seinen Kriegern! Wer sonst sollte es sein, Alan?« Markby wandte sich zu ihr um, stützte einen Ellbogen auf das Lenkrad und den anderen auf die Rücklehne, die Finger in der Mitte verschränkt. Seine grauen Augen fixierten sie, während ihm sein Haar wirr in seine Stirn hing, wie immer, wenn er beschäftigt war.
    »Was hältst du beispielsweise von einer unglücklichen Ehefrau, die eines Tages aus dem Haus ging und nie wieder gesehen wurde?«
    »Jetzt hör mal!«, sagte Meredith grob.
    »Das ist gemein und hinterhältig! Du meinst, weil ich einen Wirbel wegen Natalie veranstaltet habe, kannst du jetzt den gleichen Wirbel wegen eines alten Knochens in einem Kaninchenbau machen?« Ein kaum merkliches Lächeln spielte um seine Lippen, doch blieben seine Augen völlig ernst. Er beugte sich ein wenig vor.
    »Rein zufällig habe ich nicht an Natalie gedacht. Du liegst weit daneben.« Seine Stimme wurde zu einem Flüstern, sodass weder Jackson noch Ursula etwas hören konnten.
    »Ich dachte eigentlich eher an die verstorbene Mrs. Felston.« Sie starrte ihn an, zuerst erstaunt, dann mit erschrockenem Unglauben.
    »Du hältst das wirklich für möglich? Aber Alan, Brian hat doch erzählt …«
    »Brians Fehler war, dass er seine Mutter nicht zur Bushaltestelle begleitet hat«, sagte Markby grimmig, als sich das Funkgerät rauschend zurückmeldete.
    KAPITEL 27
    Protokoll der Unterhaltung zwischen Lionel Felston, 76, Farmer, und den Ärzten der Psychiatrischen Klinik von Bamford. Ein Bericht über die Ereignisse, die zum Tod von Mrs. Eileen Felston, 36, am 3. Juni 1963 geführt haben.
    Wir standen uns schon immer ziemlich nahe, mein Bruder Frank und ich. Er war elf Monate älter, aber kleiner und nicht so kräftig. Als wir Kinder waren, haben die Leute uns für Zwillinge gehalten, jedenfalls hat Mutter immer so etwas gesagt. Sie hat uns auch so behandelt, als wären wir Zwillinge, genau wie alle anderen Leute auch. Jeder konnte die Sachen des anderen anziehen, die ganze Kindheit hindurch, selbst in der Schule. Wir waren immer fast gleich groß. An Weihnachten haben wir immer nur ein Geschenk bekommen, das wir teilen mussten. Ich weiß nicht mehr, was an den Geburtstagen war. Niemand hat groß Geburtstag gefeiert damals, jedenfalls nicht in unserem Haus.
    Mutter war eine Witwe. Ich habe meinen Vater nie gekannt, und Frank war zu jung, um sich an ihn zu erinnern. Er fiel an der Somme, im September 1916. Er ist mit
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