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Wenn Zauberhaende mich beruehren

Titel: Wenn Zauberhaende mich beruehren
Autoren: Jude Deveraux
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Gregory dort sein.
    Plötzlich fiel ihr Blick in das Schaufenster eines Antiquitätengeschäftes. Dort lag ein alter Kupfermodel in Form einer Rose. Wie hypnotisiert öffnete sie die Tür und trat ein. An einem antiken Tisch und einer schmiedeeisernen Katze vorbei griff sie nach dem Model und sah, daß der Preis erschwinglich war. Sie blickte sich nach einem Verkäufer um.
    Niemand war im Raum. Und wenn ich nun eine Diebin wäre? fragte sie sich unwillkürlich. Dann hörte sie Stimmen hinter dem Verkaufsraum, schob einen Vorhang beiseite und betrat eine Art Lagerraum. Er führte in einen Hof, und dort erscholl die verärgerte Stimme einer Frau. »Was soll ich nur mit dem ganzen Zeug? Du weißt sehr gut, daß ich nicht einmal Platz für die Hälfte davon habe.«
    »Ich glaubte, sie würden dir gefallen«, antwortete eine Männerstimme. »Ich dachte, ich tue dir einen Gefallen.«
    »Du hättest anrufen und fragen können.«
    »Dafür war keine Zeit, das habe ich dir bereits gesagt«, erwiderte der Mann gereizt. »Mach doch, was du willst.« Kies knirschte, offenbar lief er davon.
    Kady wartete darauf, daß jemand hereinkam, als das nicht der Fall war, steckte sie den Kopf aus der Tür. Im Hof parkte ein hochbeladener Lieferwagen. Die Klappe war heruntergelassen, und auf dem Boden standen ein halbes Dutzend Metallkisten und Holztruhen. Sie machten den Eindruck, als hätten sie die letzten Jahrhunderte auf einem verstaubten Speicher verbracht.
    »Entschuldigen Sie«, sagte Kady, »aber ich würde gern etwas kaufen.«
    Die Frau drehte sich um. »Männer!« fauchte sie verächtlich. »Mein Mann wollte ein paar ganz bestimmte Schrauben kaufen, kam aber unterwegs an einem Schild mit der Aufschrift >Auktion< vorbei und hielt an. Unter der Nummer dreizweisieben wurde >ein Sortiment ungeöffneter Truhen < versteigert. Er hat sie sich nicht angesehen, nicht gezählt. Er hat einfach die Hand gehoben und sie ersteigert. Alle. Für hundertdreiundzwanzig Dollar. Und was soll ich nun damit anfangen? So wie sie aussehen, ist das kaum mehr als Schrott. Darüber hinaus habe ich nicht einmal Platz für sie.«
    Kady wußte auch keinen und mußte zugeben, daß der Stapel Truhen und Kisten wirklich nicht vielversprechend aussah. »Kann ich Ihnen vielleicht helfen, sie hineinzubringen?«
    »O nein. Wenn er zurückkommt, wird er es tun.« Die Frau seufzte. »Entschuldigen Sie, aber Sie sehen, wie sehr mich die Sache erregt. Offenbar habe ich die Ladentür offengelassen. Kann ich Ihnen in irgendeiner Weise behilflich sein?«
    Während die Frau redete, hatte sich Kady die Kisten und Kästen genauer angesehen. Auf der Ladefläche, unter drei spinnwebenbedeckten Holzkästen, stand eine alte Metallkiste, die früher einmal Mehl enthalten hatte. Sie zeigte hier und da Rostspuren, und die Schrift war kaum noch lesbar, dennoch übte sie einen gewissen, altertümlichen Reiz aus. Kady konnte sie sich gut auf den Schränken in ihrer neuen Küche vorstellen.
    »Wieviel wollen Sie für diese da haben?« fragte Kady und streckte die Hand aus.
    »Die verrostete Kiste ganz unten?« fragte die Frau verdutzt zurück.
    »Ich habe Röntgenaugen und kann sehen, daß die Kiste einen Piratenschatz beherbergt.«
    »Hoffentlich ist er nicht zu schwer. Sie müssen ihn schließlich tragen. Zehn Dollar.«
    »Einverstanden«, sagte Kady und holte dreißig Dollar aus ihrer Tasche. Zehn für die Kiste und zwanzig für den Model.
    Während die Frau das Geld einsteckte, zog Kady die Kiste vom Wagen und schwenkte sie hin und her. »Da ist tatsächlich etwas drin.«
    »Sie sind alle voll«, erwiderte die Frau mürrisch. »Vermutlich haben die Vorbesitzer nie etwas wegwerfen können. Wenn tatsächlich etwas Wertvolles drin ist, gehört es Ihnen. Ich nehme jedoch an, daß es lediglich verschimmeltes Mehl ist.«
    »In diesem Fall werde ich antikes Brot backen«, sagte Kady. Lächelnd griff die Frau zu und half Kady, die Kiste anzuheben.
    »Können Sie sie auch wirklich tragen? Ich kann meinen Mann bitten...«
    »Nein, vielen Dank.« Kady nahm die Kiste, die größer war, als sie zunächst angenommen hatte, auf beide Arme. Sie konnte kaum darüber hinwegblicken. »Aber wenn Sie so nett sein könnten, den Model in meine Handtasche zu stecken?«
    Während die Frau es tat, sah sie Kady nachdenklich an. »Ich glaube, ich werde am Sonnabend eine Art Schatzverkauf veranstalten. Ich werde sie gründlich säubern und als >Kisten mit unbekanntem Inhalt< anbieten. Wenn sie zu zehn Bucks
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