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Wenn Zauberhaende mich beruehren

Titel: Wenn Zauberhaende mich beruehren
Autoren: Jude Deveraux
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Immobilienmakler so gut im Geschäft, daß er in den letzten fünf Jahren nur einmal zu Besuch kam.« Sie warf Jane einen prüfenden Blick zu, ob sie das auch gehört hatte. Ein gutes Auskommen war für sie das Wesentliche an einem Mann. »Damals war ich aber gerade bei meinen Eltern in Ohio, also habe ich ihn verpaßt.«
    Kady lächelte versonnen. »Aber vor sechs Monaten, eines Sonntagmorgens habe ich mich gerade mit meinen Messern beschäftigt...«
    Jane prustete lachend los, auch Debbie gluckste. Kady gestattete niemandem, absolut niemandem, ihre kostbaren Messer auch nur anzurühren. Sie hielt sie so scharf, daß sie eine Wimper durchtrennen konnten - der Länge nach! -, und gnade Gott jedem, der es wagen sollte, mit ihnen herumzupfuschen.
    »Okay«, fuhr Kady fort, »meine liebe Freundin Debbie versucht mich seit Jahren davon zu überzeugen, daß es auch außerhalb der Küche ein Leben gibt. Worauf ich stets erwiderte, daß das Leben - verursacht durch das, was man gemeinhin Hunger nennt - in die Küche kommt.« Wieder lächelte sie. »Und es kam. In Form von Gregory Norman.«
    »In ausgesprochen tadelloser Form«, hauchte Debbie ergriffen.
    »Ich wußte natürlich sofort, wer er war, denn Mistress Norman hat mir mindestens dreikommazwei Millionen Fotos von ihm gezeigt. Aber er hatte offenbar keine Ahnung, wer ich bin.«
    »Hielt dich wohl für das Spülmädchen, was?« warf Jane ein. »Was hattest du an? Zerrissene Jeans und eine deiner formlosen Jacken?«
    »Natürlich. Aber das schien er gar nicht zu bemerken. Er fragte mich, ob ich wisse, wo er etwas zum Frühstück finden könne. Also forderte ich ihn auf, sich zu setzen und bereitete ihm etwas zu.«
    »Deine Pfannkuchen?« erkundigte sich Debbie.
    »Crepes, genauer gesagt. Mit Erdbeeren.«
    »Der arme Mann«, sagte Jane aufrichtig bedauernd. »Da hatte er ja absolut keine Chance mehr.« Sie beugte sich vor. »Daß er sich in dich verliebt hat, kann ich völlig verstehen, Kady-Schatz, aber liebst du ihn auch? Du heiratest ihn doch nicht etwa nur, weil er von deinen Kochkünsten begeistert ist, oder?«
    »Die anderen Männer, die mir nach einem Essen bei mir Anträge machten, habe ich nicht erhört.«
    Debbie lachte. »Waren das denn viele?«
    »Allabendlich einer, Mistress Norman zufolge. Und aus aller Welt. Womit wollte dich dieser Sultan doch gleich noch verlocken?«
    »Mit Rubinen. Mistress Norman meinte, glücklicherweise sei es keine Kräuterfarm gewesen. Sonst wäre ich vielleicht schwankend geworden.«
    »Und was hat dir Gregory zu bieten?«
    »Sich selbst«, sagte Kady. »Hör bitte auf, dir Sorgen zu machen, Jane. Ich liebe Gregory. Liebe ihn sehr. Die vergangenen sechs Monate waren die glücklichsten meines Lebens...«
    »Aber was ist mit seinem Job in Los Angeles?« fragte Jane. »Ich kann mir kaum vorstellen, daß du das Onions aufgibst. Wollt ihr eine Wochenendehe führen, oder ist er bereit, nach Virginia zurückzukehren?«
    »Ja. Wir werden ein Haus in Alexandria kaufen, eins von diesen hübschen, zweistöckigen mit Garten, und
    Gregory steigt hier ins Immobiliengeschäft ein. Er wird zwar nicht soviel verdienen wie in L.A., aber...«
    »Das ist Liebe«, seufzte Debbie. »Sind Kinder in der Planung?«
    »So schnell wie möglich«, erwiderte Kady und sah schnell auf ihren Kohlsalat. Er war mit Fenchel angereichert, und der Geschmack war ihr zu intensiv.
    »Aber wie sieht er denn nun mit einem Schleier vor dem Gesicht aus?« erkundigte sich Jane.
    »Jetzt müßt ihr mich aber endlich aufklären«, rief Debbie, als Kady nicht gleich antwortete. »Was willst du eigentlich immer mit diesem Schleier?«
    »Darf ich?« Als Kady nickte, fuhr Jane fort: »Kady gehörte praktisch zu unserer Familie, weil ihre Mutter nach dem Tod des Vaters berufstätig war. Damals hat sie immer von einem arabischen Prinzen geträumt.« Sie hob eine Braue und sah Kady fragend an. »Vielleicht tut sie es auch heute noch.«
    Kady nickte. »Aber das ist nur ein Traum. Er hat nichts zu bedeuten.«
    »Nichts zu bedeuten, ha! Jahrelang hat sie die untere Hälfte jedes Männergesichts schwarz ausgemalt. Sie hat meinen Vater zur Verzweiflung getrieben, denn wenn es ihr gelang, Time oder Fortune in die Hände zu bekommen, sah er buchstäblich nur noch schwarz. Ständig trug sie schwarze Marker mit sich herum.« Jane beugte sich vertraulich zu Debbie. »Später hat sie die Dinger sogar zusammen mit ihren Messern aufbewahrt...«
    »Das macht sie noch immer«, sagte Debbie. »In
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