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Wenn Zauberhaende mich beruehren

Titel: Wenn Zauberhaende mich beruehren
Autoren: Jude Deveraux
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der Schule haben wir uns gefragt, wozu sie diese Marker eigentlich braucht. Darryl meinte einmal...« Sie warf Kady einen Blick zu und verstummte.
    »Nur weiter«, sagte Kady. »Ich werde es ertragen. Seit er meine Bemerkung mitbekam, er könne nicht einmal ein Huhn braten, gehörte Darryl nicht unbedingt zu meinen Freunden. Was hat er über die Marker denn gesagt?«
    »Daß du mit ihnen Briefe an den Teufel schreibst, weil nur er dir dabei helfen kann, so gut zu kochen.«
    Kady und Jane lachten schallend.
    »Erzähl mir ein bißchen mehr über den Mann mit dem verschleierten Gesicht«, bat Debbie.
    »Oh, da gibt es nicht viel zu erzählen. Früher war ich von der Idee besessen, ihn unbedingt finden zu müssen.« Sie sah Jane an. »Und nun bin ich sicher, ihn gefunden zu haben. Gregory sieht ihm sehr ähnlich.«
    »Wem denn eigentlich? Wenn du nicht endlich ausführlicher wirst, zwinge ich dich dazu, Käsescheibletten zu essen.«
    »Okay, okay. Ich habe in Abständen immer wieder den gleichen Traum. Ich befinde mich in einer Wüste und sehe einen Reiter, einen Mann auf einem weißen Pferd, auf einem dieser herrlichen Araber. Der Mann trägt ein Gewand aus schwarzer Wolle. Er sieht mich an, aber ich kann nur seine Augen erkennen, weil die untere Hälfte seines Gesichts mit schwarzem Tuch verhüllt ist.«
    In der Erinnerung an ihren Traummann wurde Kadys Stimme ganz sanft. »Er hat ungewöhnliche, mandelförmige Augen. Und sie wirken unsagbar traurig«, sagte sie versonnen.
    Fast abrupt lächelte Kady Debbie an. »Er sagt nie etwas, aber ich merke, daß er etwas von mir will. Er möchte, daß ich etwas tue, doch ich weiß nicht was.
    Nach einer Weile streckt er mir seine Hand entgegen, eine schöne kräftige Hand mit langen gebräunten Fingern.«
    Selbst beim Erzählen spürte Kady, wie sie der Suggestion des Traumes erneut erlag. Seit ihrem neunten Lebensjahr war keine Woche vergangen, in der sie den Traum nicht gehabt hätte. Immer den gleichen und ohne die geringste Abweichung.
    Sie wurde so leise, daß sich Jane und Debbie Vorbeugen mußten, um sie verstehen zu können. »Stets versuche ich, seine Hand zu ergreifen. Nichts wünsche ich mir mehr, als zu ihm aufs Pferd zu springen und mit ihm davonzureiten. Aber es gelingt mir nicht. Die Entfernung zwischen uns ist zu groß. Nach einer Weile und mit unendlich traurigen Augen zieht er seine Hand zurück und reitet davon. Dann hält er das Pferd noch einmal an und dreht sich kurz zu mir um, als würde er hoffen, daß ich meine Meinung ändere. Jedesmal rufe ich ihm zu, mich nicht zu verlassen, aber er scheint mich nicht zu hören. Er wirkt sogar noch trauriger, dreht sich um und reitet weg.«
    Kady lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück. »Und das ist das Ende des Traums.«
    »O Kady«, sagte Debbie, »da bekomme ich ja eine Gänsehaut. Und du glaubst, daß Gregory dein arabischer Prinz ist?«
    »Er ist dunkel wie er, und wir fühlten uns vom ersten Augenblick an voneinander angezogen. Und seit er mir einen Heiratsantrag gemacht hat, habe ich den Traum fast jede zweite Nacht. Ich glaube, das ist ein Zeichen, ihr nicht auch?«
    »Ich glaube, es ist an der Zeit, daß du Männer auf weißen Hengsten vergißt und in die Realität eintrittst«, meinte Jane.
    »Das weiß ich überhaupt nicht«, sagte Kady.
    »Was?«
    »Ob es ein Hengst ist oder nicht. Es könnte auch eine Stute sein. Oder ein Wallach. Aber wie erkennt man eigentlich einen Wallach auf den ersten Blick?«
    »Wenn der Verzehr von Pferdefleisch allgemein verbreitet wäre, würdest du es wissen«, sagte Jane. Die beiden anderen Frauen lachten.
    Debbie seufzte tief auf. »Das ist die romantischste Geschichte, die ich je gehört habe, Kady. Ich finde, du solltest deinen arabischen Prinzen unbedingt heiraten.«
    »Hat dein Traum irgendwelche Auswirkungen auf Gregorys Hochzeitskleidung? Bestehst du vielleicht darauf, daß er ein schwarzes Gewand trägt?«
    Erneut mußten Kady und Debbie lachen, dann sagte Kady: »Gregory kann anziehen was er will. Er hat schließlich keine fünfzehn Kilo zuviel.«
    »Du auch nicht«, fauchte Jane.
    »Sag das den Verkäuferinnen in den Modegeschäften.«
    Jane wollte etwas erwidern, aber ein emsiger junger Mann begann ihren Tisch abzuräumen. Wenige Minuten später standen die drei Frauen auf der Straße. Jane sah auf die Uhr. »Debbie und ich müssen noch ein paar Einkäufe in Tyson's Corner machen. Wie ist es, wenn wir uns gegen fünf mit dir im Onions treffen?«
    »Okay.« Kady
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