Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Wenn Zauberhaende mich beruehren

Titel: Wenn Zauberhaende mich beruehren
Autoren: Jude Deveraux
Vom Netzwerk:
zögerte. »Ich habe eine endlose Liste von Dingen, die ich für unser Haus kaufen muß.«
    »Du meinst Bettwäsche und Badetücher, Servietten und Sets?«
    »Ja«, erwiderte Kady und hoffte, daß Jane und Debbie sie bei dieser komplizierten Aufgabe unterstützen würden. Doch sie hoffte vergebens.
    »Debbie und ich legen zusammen, um dir ein hübsches Hochzeitsgeschenk zu kaufen. Und das können wir nicht, wenn du dabei bist. Nun guck nicht so miesepetrig. Wir helfen dir morgen bei der Suche nach Bettwäsche.«
    »Gibt es nicht ein besonders hübsches Küchenartikelgeschäft in Alexandria?« Debbie hätte es sehr viel interessanter gefunden, Küchendinge mit Kady einzukaufen als ein Geschenk mit Jane.
    »Ich glaube ja«, erwiderte Kady und lachte. »Daran habe ich noch gar nicht gedacht. Vielleicht finde ich doch noch eine Möglichkeit, mich auf angenehme Weise zu beschäftigen.« Es bestand kein Zweifel daran, daß sie von Anfang an die Absicht gehabt hatte, den Küchenartikelladen zu besuchen.
    »Komm«, sagte Jane und griff nach Debbies Arm. »Zweifellos wird der arme Gregory auf Backpapier schlafen und sich mit Wachspapier abtrocknen müssen.«
    »Pergamentpapier«, riefen Kady und Debbie unisono und mit so fachkundigen Mienen, daß Jane innerlich aufstöhnte.
    Lächelnd sah Kady ihren Freundinnen nach und seufzte dann fast erleichtert auf. Sie hatte Jane seit Jahren nicht gesehen und ganz vergessen, wie rechthaberisch sie war. Sie hatte auch Debbies naive Bewunderung vergessen.
    Als sie in der warmen Herbstsonne um sich blickte, wußte Kady einen Moment lang nicht, was sie mit sich anfangen sollte. Vor ihr lagen Stunden uneingeschränkter Freiheit. Und diese Freiheit hatte sie allein dem lieben, rücksichtsvollen Gregory zu verdanken. Mrs. Norman nahm sich nie einen Nachmittag frei, also kam sie gar nicht auf den Gedanken, daß Kady den Wunsch nach freier Zeit verspüren könnte.
    Andererseits hatte Kady neben der Küche keine großen Interessen. Sonntags und montags, wenn das Onions geschlossen war, experimentierte sie in der Küche und verfeinerte Rezepte für das Kochbuch, an dem sie schrieb. Und daher kannte sie sich in Alexandria nicht besonders gut aus, obwohl sie bereits seit fünf Jahren hier lebte. Selbstverständlich wußte sie, wo man die besten Küchengeräte bekam, wo sie die frischesten und ausgefallensten Zutaten erwerben konnte, sich der beste Fleischer befand, aber wo kaufte man Bettwäsche? Wo kaufte man überhaupt die vielen Sachen, die Gregory für ihr neues Haus als wichtig erachtete? Er hatte gesagt, das alles überließe er ganz ihr. Schließlich wisse er, wie wichtig derlei Dinge für eine Frau wären. Kady hatte ihn dankbar angelächelt und sich jede Bemerkung darüber verkniffen, wie unwissend sie beim Thema Gardinen und Teppiche war.
    Die Küche des neuen Hauses stand jedoch bereits in allen Einzelheiten fest. Sie würde zu einem zweiräumigen Meisterwerk werden, mit einem Bereich für das Backen und einem für das Kochen. Die beiden Räume, einer L-, der andere U-förmig, würden an einem riesigen Usch mit Granitplatte Zusammentreffen, an dem Kady ihren Briocheteig nach Herzenslust schlagen und kneten konnte...
    Kady riß sich zusammen. Sie mußte endlich aufhören, über Kochen und Küche nachzudenken, um sich den drängenderen Problemen zu widmen. Was um alles in der Welt sollte sie zu ihrer Hochzeit tragen? Es war himmlisch, in einen so gut aussehenden Mann verliebt zu sein, aber schließlich wollte sie nicht, daß man bei ihrem Anblick sagte: »Was findet dieser faszinierende Mann eigentlich an diesem aufgequollenen Kloß?« Es war sehr lieb von Jane und Debbie, sechs Wochen vor der Hochzeit nach Virginia zu kommen, um ihre Brautjungfernkleider anzuprobieren und ihr bei der Auswahl ihrer Robe zu helfen, aber auch zu dritt kamen sie offenbar nicht voran. Als sie sich vorhin im Spiegel gesehen hatte, hätte Kady am liebsten die ganze Hochzeit abgesagt. Warum konnte sie nicht einfach in ihrer Kochjacke vor den Altar treten? Schließlich war sie weiß.
    In mißmutige Gedanken verloren, trugen sie ihre Füße zu einem Küchenwarengeschäft, das immer irgend etwas vorrätig hatte, was sie gebrauchen konnte. Eine Stunde später kam sie mit einer apfelförmigen Pie-Form wieder heraus. Sie ist zwar kein Brautschleier, hält dafür aber länger, sagte sie sich und ging zum Parkplatz zurück. Es war zwar noch früh, aber im Restaurant gab es immer etwas zu tun, und abgesehen davon könnte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher