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Wenn Zauberhaende mich beruehren

Titel: Wenn Zauberhaende mich beruehren
Autoren: Jude Deveraux
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das Stück Weggehen, ist es vielleicht doch noch ein Geschäft.«
    »Dann wird Ihr Mann sich das als Verdienst anrechnen«, sagte Kady und lächelte an der Kiste vorbei.
    »Und fährt an keiner Auktion vorbei, ohne etwas zu ersteigern. Ich denke, ich überlege es mir lieber noch einmal.« Die Frau lachte und zeigte Kady den Hofausgang zur Straße. »Sind Sie sicher, daß es für Sie nicht zu schwer ist? Die Kiste ist ja fast so groß wie Sie selbst. Wollen Sie nicht lieber Ihren Wagen holen?«
    »Nein, nein. Es geht schon«, erwiderte Kady, denn durch die Arbeit in der Küche hatte sie kräftige Arme.
    Aber als sie endlich bei ihrem Auto ankam, fühlte sie sich doch reichlich erschöpft. Sie stellte die Kiste in den Kofferraum und fragte sich, warum sie das alte verrostete Ding eigentlich gekauft hatte. Gregory wollte einige Möbelstücke aus seinem Haus in Los Angeles herbringen lassen, aber nicht viele, denn in ihr Haus in Alexandria würden Möbel aus dem frühen 19. Jahrhundert besser passen als die westküstentypischen Sofas und Sessel, die er besaß.
    Kady schlug seufzend den Kofferraum zu. »Möbel aus der Frühzeit der Föderation«, sagte sie halblaut vor sich hin. »Wo ist Dolley Madison, wenn man sie braucht?« Sie setzte sich hinter das Steuer und dachte darüber nach, was sie morgen abend kochen würde. Vielleicht Kaninchen in Rotwein, etwas mit Anklängen an das frühe 19. Jahrhundert.

2. Kapitel
    Es war elf Uhr, als Kady ihre kleines Apartment betrat. Sie war ungewöhnlich müde und konnte sich beim besten Willen nicht erklären, woran das lag. Eigentlich war es ein sehr anregender, erfolgreicher Abend gewesen. Als besonders erfreulich empfand Kady die Mühe, die sich Gregory mit ihren Freundinnen gegeben hatte. Selbst Jane war beeindruckt gewesen und hatte Kady anvertraut, daß ihr Mann mit ihren Freundinnen kaum ein Wort wechselte und seine Tage oft genug mit der Zeitung vor dem Gesicht verbrachte. Und Debbie war von Gregorys Aufmerksamkeit so hingerissen, daß sie kaum ein Wort über die Lippen brachte.
    »Du scheinst müde zu sein«, stellte Gregory unverblümt fest, als Kady während des Essens zum fünften Mal ein Gähnen unterdrückte. »Du bist aber auch den ganzen Tag auf den Beinen gewesen. Du solltest nach Hause gehen und dich ausruhen.«
    »Offenbar bekommt mir die Freizeit nicht«, mutmaßte Kady. »Ich hätte den Tag besser in der Küche verbringen sollen.«
    Gregory wandte sich an die beiden Frauen. »Könnt ihr sie denn nicht zur Vernunft bringen? Noch nie habe ich jemanden kennengelernt, der soviel arbeitet wie Kady. Nie nimmt sie sich frei, sie scheint nur ihre Arbeit zu kennen.« Er griff nach ihrer Hand und sah sie so zärtlich an, daß ihr die Knie weich wurden.
    Aber als Kady bald darauf wieder gähnte, lachte er schallend auf. »Ich bitte dich, Engel, du ruinierst ja meinen Ruf als Ladykiller. Was sollen Debbie und Jane denn von mir denken?«
    Lächelnd wandte sich Kady an ihre Freundinnen: »Entschuldigt, aber ich weiß auch nicht, was heute mit mir los ist. Irgendwie scheint mich alle Energie verlassen zu haben.«
    »Vermutlich kommt das vom vielen Nachdenken über die neuen Möbel«, sagte Gregory und zog sie sanft hoch. »Ich bringe Kady nach Hause und komme schnell wieder, damit wir uns über ihr Dessert hermachen können.«
    »Himbeeren mit Kirschlikör und ...« Sie verstummte errötend, weil alle drei lachten. »Offenbar bin ich wirklich nur müde und nicht bereits tot.«
    Arm in Arm liefen sie den kurzen Weg zu ihrem Apartment. Vor ihrer Tür zog Gregory sie an sich und küßte sie. »Ich liebe dich. Willst du mich immer noch heiraten?«
    »Ja.« Lächelnd lehnte sie sich an seine Brust. »Mehr als alles in der Welt.« Sie drückte sich ein wenig von ihm ab und sah zu ihm auf. »Aber ich muß dir etwas gestehen, Gregory. Ich fürchte, die Einrichtung unseres Hauses wird eine Katastrophe. Ich habe absolut keine Ahnung, was Vorhänge und Bettwäsche anbelangt und ...«
    Er zog sie an sich und küßte sie. »Wir werden jemanden dafür engagieren. Zerbrich dir nicht länger den Kopf darüber. Ich stehe in L.A. vor einem großen Abschluß, und wenn der unter Dach und Fach ist, können wir uns alles leisten.« Er küßte sie auf die Nase. »Alle Kupferpfannen und -töpfe, die du dir wünschst.«
    Jetzt zog sie ihn eng an sich. »Ich weiß nicht, womit ich einen Mann wie dich verdient habe. Es verursacht mir große Gewissensbisse, daß du deinen Job in Los Angeles aufgibst, um
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