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Wenn nichts mehr ist, wie es war

Wenn nichts mehr ist, wie es war

Titel: Wenn nichts mehr ist, wie es war
Autoren: Anja Berger
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auch etwas! “ s chaltete sich S u sanna ein .
    Beths Mine verfinsterte sich augenblic k lich.
    Dina strich sich geistesabwesend eine Strähne ihrer pechschwa r zen Haare hinter das Ohr. Dann hob sie den Kopf und musterte ihre n Bruder. „Nun, es ist ein Kompromiss und ich hätte grun d sätzlich nichts d a gegen. Ausserdem hat sich Beth die französische Sprache in ihrer Freizeit immer so bereitwillig beibri n gen lassen, dass sie es verdient hat, ihre Kenn t nisse unters Volk zu bringen. “
    „ Ich dachte, wir hätten ihr das für eine Reise nach Kanada beig e bracht? Aber wie dem auch sei, e s ist tatsächlich eine Art Ko m promiss. Und da Dina nichts dagegen hat , werden wir Beth nicht aufhalten. Im G e genteil, wir werden einen finanziellen Anteil an dieser Reise übernehmen. Die Bedingung ist alle r dings, dass Di na zuerst nach Nizza reist und die nötigen Angelegenheiten, Behö r dengänge und was weiss ich noch alles, erledigt. Sie möchte schliesslich in Nizza leben und ich denke, die Zeit, sich dort etwas wohnlich einzurichten , muss ihr gewährt werden.“ Mit einem A u genzwinkern fügte er noch hinzu: „ Aber dann darf Beth solange bleiben , wie Dina sie e r trägt.“
    Schweigend folgten die drei Frauen Jakes Ausführungen. Die ei n zige, die nicht interessiert zu sein schien, war Gertr a ud de Cl e ment. Sie lag mit ausgestrecktem Bein in der Ecke und widmete sich ihrer Morgento i lette.
    „Nun “, schloss Jake sein Plädoyer , „ es scheint, als hätte niemand wir k lich etwas schwerwiegendes gegen Beths Reise nach Nizza einzuwenden, weshalb dieses Anliegen wohl als bewilligt abzuh a ken ist. So, und jetzt habe ich mächtig Koh l dampf .“
     
     

Kapitel 2
     
    Auf ihrer Fahrt im Gatwick Express zum gleichnamigen Flugh a fen lehnte Dina gedankenverloren den Kopf an das kühle Glas des Fenster s . Den ganzen Tag lang war kein Wort mehr über die Ni z za-Geschichte gefallen . Eigentlich war sie auch vollkommen d a mit einverstanden , dass Beth nachkommen wollte und sie freute sich, dass der vorherige Abschied nicht von langer Dauer sein würde . Dennoch kreisten ihre G e danken immer und immer wieder um die gleichen drei Fragen. War es nicht besser, die Ve r nunft über die Gefühle siegen zu lassen und Beth die ganze Reiseidee wieder auszureden? Sie konnte einige Gründe vo r bringen, um zu versuchen sie von Nizza fernzuhalten. Diese Überlegung führte allerdings unumgänglich zu der zweiten Frage. Warum sollte Beth sich von Nizza fernhalten lassen, wenn sie selbst zurüc k kehrte um sogar dort zu Leben? Mit diesem Gedanken waren alle plausiblen und auch weniger plausiblen Grü n de, die gegen Beths Aufenthalt in Nizza sprachen, so gut wie nichts mehr wert. Doch die dritte Frage beschäftigte sie be i nahe am meisten: War sie selbst wirklich bereit, wieder zurückzukehren und Nizzas Pflaster unvoreing e nommen zu betreten? Noch während sie angestrengt über Richtig und Falsch nachgrübelte, fuhr d er Gatwick Express in den Flugh a fen ein und kam mit quiet schenden Bremsen zum S tehen . Seu f zend legte sich Dina ihr e Handtasche, das letzte Gepäc k stück, das nicht bereits eingecheckt war, über die Schulter und betrat das Flughafengebäude. Die folgenden Stu n de n verliefen wie geplant. Sie pa ssierte den Zoll , konnte rechtzeitig in ihr Flugzeug einste i gen und sie fand auch a uf Anhieb ihren Platz in der Maschine. Der Start und die Landung waren etwas holprig, aber nach zwei Stu n den Flugzeit fand sie sich sicher auf französischen Boden wi e der. Müde und froh, beinahe am Ziel zu sein, verliess sie das Flugzeug. D a sie so gut wie alle ihre Habs eligkeiten bereits vorausg e schickt hatte, musste sie nur noch einen Koffer bei der Gepäckausgabe holen. Doch auch nach einer halben Stunde war ihr Koffer nicht in Sicht. Inzwischen stand sie alleine am Gepäckband und es dä m merte ihr, dass ihre Anku nft nicht so glatt laufen wü r de wie ihre Abreise. Sie wartete noch weitere zehn Min u ten, dann gab sie es auf. Frustriert ging sie zum Schalter, an dem sie die Angaben für ihr verlorenes Gepäck machen konnte. Dort ang e kommen , musste sie sich ans Ende einer langen Schlange stellen. Eine geschlagene Stunde später war sie en d lich an der Reihe. Beim Anblick des Herrn hinter dem Schalter fragte sich Dina, ob es so etwas wie Gesichtsmuske l kater gab. Nach dem eingefrorenen Lächeln zu urteilen, war Dina überzeugt, dass ihr Gegenüber diese Frage ohne weiteres bean t worten
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