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Wenn nichts mehr ist, wie es war

Wenn nichts mehr ist, wie es war

Titel: Wenn nichts mehr ist, wie es war
Autoren: Anja Berger
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Art beste Freundin , weshalb sie im Endeffekt einfach nicht mehr aus Beths Leben wegzudenken war . Und genau deshalb e r wischte Beth diese Information eiskalt . „Seit einem Monat? Und warum hat mir niemand davon erzählt? Habt ihr g e dacht, mich interessiert das nicht? Habt ihr gedacht, ich würde nicht merken, wenn meine Tante auf ei n mal nicht mehr da ist?“
    „Beth , bit te “ , v ersuchte Susanna ihre Tochter zu beru higen. „ I ch verstehe, dass du wütend bist, aber du hörst dich an, wie eine ve r wöhnte kleine Prinzessin, die ihre rosar o ten Schuhe nicht tragen darf. D u warst dabei deine Schule zu beenden, der Abschluss eines wichtigen Abschnitts in deinem Leben stand unmi t telbar bevor und du warst so erschöpft. Wir wollten dich nicht noch mehr b e lasten.“
    „Ich mag Rosa überhaupt nicht.“ Obwohl sie ihrer Familie noch ein bis s chen grollen wollte, schaffte Beth es nicht länger. „Ist ja gut. Ich bin einfach ein bisschen überrumpelt. Da freut man sich nach der letzten Uni-Party auf ein leckeres Katerfrühstück mit verbrannten Muffins und ebenfalls verbrennenden Pfannk u chen und muss dann hören, dass das Tantchen gen Süden aufbricht. “ Seufzend und mit grossen A u gen liess sie die Schultern hängen .
    Es dauerte einen Moment, bis alles in den Köpfen der Zuhörer ankam, was Beth g e sagt hatte.
    „Die Pfannkuchen!“ Susanna geriet etwas aus dem Gleichgewicht als sie auf die neue Situation zu reagieren versuc h te. S ie drehte sich um und konnte gerade noch rechtzeitig die Pfanne vom Herd nehmen. Es hätte nicht mehr lange gedauert und das Frühstück hätte aus Steinplatten b e standen .
    Unbeeindruckt von der Schimpftirade ihrer Mutter über die U n möglichkeit gut zu kochen bei den schlechten Grundvoraussetzu n gen , nahm Beth den Faden wieder auf. „Wann gehst du?“
    Dina biss sich auf die Lippen . „Mein Flug geht in neun Stu n den.“
    Dann wurde es wieder still im Raum. Traurig trank Beth einen Schluck Kaffee und starrte auf den schwarz-weiss gefliesten K ü chenboden. Doch sie nahm das Schac h brettmuster überhaupt nicht wahr. Zu sehr war sie in den Gedanken vertieft, dass i hre Tante England verla s sen wollte . So wie es sich anhörte, wollte sie so schnell auch ni cht wieder zurückkommen . Dann überkam sie ein Gedanke. B e vor sie den Einfall richtig fassen konnte, wurde sie schon von einer freudigen E r regung gepackt, dass sie kaum noch ruhig sitzen konnte. Wie so oft, war es ihr Vater , der die unvermi t telte Veränderung in der Haltung seiner Tochter bemer k te.
    Er war es auch, der die Stille als erster durchbrach . „Li e bes, du heckst doch in diesem Moment etwas aus. Willst du uns nicht mitteilen, was sich in deinem Köpfchen a b spielt?“
    „Mama, Papa, ich reise nach Nizza!“ Freudestrahlend eröffnete Beth diesen Entschluss ihrer Familie. Di e se schien allerdings mehr sch o ckiert als begeistert zu sein.
    Ein weiteres Mal war es Jake, der die Sprache am schnellsten wi e der fand.
    „ Nun “, er räusperte sich, „bist du s i cher, dass das eine gute Idee ist? Das kommt jetzt doch ein bisschen plöt z lich!“
    „Ja, genau so plötzlich, wie ihr mir hier und jetzt am Sonntag zum Früh s tück die Nachricht serviert, dass meine Tante, die mir doch ganz schön ans Herz gewachsen ist, auf Nimmerwiedersehen die Lande s flagge wechselt!“
    Das sass. "Ok ay, da hast du nicht ganz un recht." Jake seufzte. "Wir hätten es dir sagen sollen. Aber ich hoffe, du verstehst, w a rum wir es nicht getan haben."
    Zähneknirschend grummelte Beth etwas, das Jake als Bestätigung seiner Worte i n terpretierte. "Gut, dann wäre das ja geklärt. Jetzt zu deiner Idee, Beth. Du hast im Augenblick keine Ve r pflichtungen und das Mindeste was wir dir als Entschädigung für unser Verha l ten a n bieten können , ist wohl tatsächlich , dir die Reise nach Nizza nicht auszureden . Jetzt mal abge se hen davon, dass du sowieso e rwachsen bist und tun kannst, was du möc h test. “
    Unkontrolliert breitete sich ein Grinsen über Beths ganzes G e sicht aus. In Frankreich war sie schliesslich noch nie und während ihres Studiums , hatte sie sich alleine aus zeitlichen Gründen keine Au s landreise erlauben können und schon gar nicht eine längere. Let z teres war allerdings ein Aspekt ihres Plans, den sie erst preisgeben würde, wenn man sie danach fragte. Doch die Freude war nur von ku r zer Dauer.
    „Jake, findest du das wirklich ein gute Idee? Dina, sag du doch
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