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Wenn du denkst, du hast mich schon

Wenn du denkst, du hast mich schon

Titel: Wenn du denkst, du hast mich schon
Autoren: Annette Broadrick
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„Na gut. Aber ich werde nicht das Bett mit dir teilen oder dich lieben. Mir ist klargeworden, dass ich das gar nicht erst hätte tun sollen.”
    Er verschränkte die Arme vor der Brust und sah sie verwundert an. „Wieso nicht?”
    „Weil wir dadurch unsere Abmachung fast vergessen haben. Und weil alles nur komplizierter wird. Wir hätten unsere Ehe wie eine Geschäftsbeziehung behandeln und keine Gefühle investieren sollen.”
    „Willst du damit sagen, dass du Gefühle investiert hast?” erkundigte er sich leise.
    „Mach dir keine Gedanken. Damit werde ich fertig. Es wurde sowieso Zeit, dass ich erwachsen werde. Dabei hast du mir nun auch geholfen. Sicher schulde ich dir ein Dankeschön dafür.” Sie klang allerdings nicht sonderlich dankbar.
    Travis entschied, dass er ihr für einen Abend erst mal genügend Zugeständnisse abgerungen hatte. Er wandte sich zum Gehen. Ehe er die Tür erreichte, hielt er inne und sagte:
    „In dieser Zeit werde ich übrigens zu Hause sein. Da du die anderen entlassen hast, plan mich für die anfallenden Arbeiten ein. Sag mir, was zu tun ist, ich werde mit anfassen.”
    Sie nickte wortlos, und Travis verließ das Zimmer.
    Er war so müde, dass er sich gerade noch auf den Beinen halten konnte. Sein Knöchel schmerzte wie verrückt. Aber er hatte Zeit gewonnen. Auch wenn ihm das noch lange nicht genug war, so war es besser, als in ein paar Tagen ausziehen zu müssen.
    In den nächsten sechs Monaten musste er es schaffen, Megan davon zu überzeugen, dass sie doch gut miteinander auskamen. An die Möglichkeit, dass er sie verlieren konnte, wollte er nicht denken. Das durfte einfach nicht passieren.
    Im Winter gab es nicht so viel zu tun. Als es immer öfter regnete und Graupelschauer mit Schnee wechselten, hatte Megan plötzlich mehr Freizeit.
    Ihrem inneren Frieden half es wenig, dass Travis jetzt ständig auf der Ranch weilte. Er verließ nur selten den Hof und gab sogar meist Butch eine Einkaufsliste mit, wenn der Besorgungen in der Stadt machte.
    Maribeth schien fast ausschließlich mit Schularbeiten und Veranstaltungen beschäftigt. Sie hatte sich angewöhnt, mehrere Nächte in der Woche in der Stadt zu verbringen, wodurch Megan und Travis viele Abende allein zu Hause waren.
    Zuerst hatte Megan das ziemlich nervös gemacht. Sie hatte damit gerechnet, dass er sich mit ihr streiten würde oder aber seinen Charme einsetzte, um sie davon zu überzeugen, ihr Leben mit ihm zu teilen.
    Aber er redete nie auf sie ein. Sicher, es hatte Zeiten gegeben …
    Sie seufzte und dachte an den Valentinstag.
    Das war ein Tag, den sie die meiste Zeit ihres Lebens gar nicht beachtet hatte. Als ihre Eltern noch gelebt hatten, hatte ihre Mutter den Vater oft damit geneckt, dass er wenig romantisch sei. Und plötzlich hatte er sie mit einer herzförmigen Pralinenschachtel überrascht.
    Ihre Mom war so gerührt gewesen von dieser kleinen Geste, dass sie die Schachtel jahrelang aufhob.
    Nach dem Tod ihrer Eltern hatte Megan nicht mal eine n Gedanken an diesen Tag verschwendet.
    Aber Travis hatte daran gedacht.
    Er hatte ihr keine Pralinen geschenkt. Er hatte nicht mal den Tag erwähnt oder auf seine Bedeutung angespielt. Aber als sie abends ins Bett ging, fand sie eine langstielige Rose mit Schleierkraut auf ihrem Kopfkissen. Eine blaue Samtschachtel lag gleich daneben.
    Stumm hatte sie auf das Geschenk gestarrt. Was hatte er vor? Warum tat er das?
    Widerstrebend näherte sie sich dem Bett, griff nach der Rose und roch daran. Der schwache Duft entlockte ihr einen Seufzer. Noch nie hatte sie Blumen geschenkt bekommen.
    Galt eine rote Rose nicht als Symbol der Liebe? Wollte er ihr das damit sagen?
    Als nächstes nahm sie die Schachtel an sich und öffnete sie. Auf weißem Satin lag ein goldenes Medaillon an einer Kette. Ungläubig betrachtete sie es und bemühte sich, die Tränen zurückzuhalten, die ihr unwillkürlich in die Augen traten.
    Schmuck war sie nicht gewohnt. Was sie noch von ihrer Mutter hatte, gab sie ihren Schwestern, die gelegentlich auch ausgingen. Das einzige Schmuckstück, das sie besaß, war ihr Ehering.
    Megans Finger zitterten, als sie das Medaillon berührte. Da erst sah sie auch die kleine Karte, auf der stand: „Ich liebe Dich, Travis.” Sie berührte das kleine Schloss, das Medaillon sprang auf, und sie entdeckte ein vorsichtig hineingelegtes Foto von ihrem Hochzeitstag, als Travis sie auf die Arme genommen und wie einen Siegerpreis davongetragen hatte.
    Sie hatten beide
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