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Wenn du denkst, du hast mich schon

Wenn du denkst, du hast mich schon

Titel: Wenn du denkst, du hast mich schon
Autoren: Annette Broadrick
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Sie wiederkommen, ja?”
    Erneut spürte Megan einen feinen Stich. Kitty war tatsächlich sehr eng mit Travis verbunden. Doch es stimmte natürlich, dass sie, Megan, erschöpft war. Nicht nur der Zeitunterschied machte ihr zu schaffen, sondern auch die Tatsache, dass sie seit dem Anruf kein Auge mehr zugetan hatte. Die Müdigkeit konnte sie wirklich nicht einfach ignorieren.
    Zögernd nahm sie den Schlüssel entgegen. „Das ist sehr nett von Ihnen, Kitty. Ich weiß nicht, wie ich Ihnen danken soll.”
    Kitty zeigte erneut ihr bezauberndes Lächeln. „Keine Ursache. Ich will nicht, dass Travis die dunklen Ränder unter Ihren Augen sieht, wenn er schließlich zu sich kommt. Sonst denkt er nachher noch, Sie hätten sich mit jemandem geprügelt.” Sie stand auf und hielt Megan ihre Hand hin, um ihr aufzuhelfen. „Gehen Sie nur. Ich bleibe bei ihm. Falls er zu sich kommt, rufe ich Sie sofort an.”
    Megan wusste, dass Kitty recht hatte. „Gut.” Sie wandte sich zum Gehen, blieb dann aber noch stehen. „Ich bin früh wieder da.”
    „Nicht nötig. Ich bin hier, wenn Sie kommen. Schlafen Sie gut.”
    Kaum war Megan in Kittys Zimmer und lag im Bett, schlief sie ein. Doch ungute Vorahnungen drängten sich in ihre Träume und verfolgten sie. Immer wieder wachte sie durch irgendein unbekanntes Geräusch auf. Und davon gab es mehr als genug.
    Sie hatte ihr ganzes Leben auf einer Ranch geschlafen, wo es nachts sehr ruhig war.
    Stadtlärm war ihr so fremd wie der Dschungel. Megan zwang sich trotzdem jedesmal dazu, wieder einzuschlafen. Travis würde sie brauchen, und sie wollte für ihn dasein.
    Als das Telefon läutete, schrie sie erschrocken auf, ehe ihr einfiel, wo sie war. Licht fiel durch den Vorhang am Fenster, und Megan erkannte, dass es draußen bereits dämmerte.
    „Hallo?”
    „Hier ist Kitty. Travis hat zwar noch nicht die Augen aufgemacht, aber der Arzt glaubt, dass er gleich aufwachen wird. Ich dachte, Sie würden hiersein wollen, wenn er zu sich kommt.”
    Megan war schon aus dem Bett und stand neben dem Telefon. „Ja, sicher, ich komme sofort.” Sie rannte ins Bad und stellte die Dusche an.
    Zehn Minuten später verließ Megan das Hotelzimmer und eilte die Straße hinunter zum Krankenhaus. Es würde doch noch alles gut werden! Er würde es schaffen, und sie konnte es kaum erwarten, ihn wiederzusehen, ihm zu erklären, was sie für ihn empfand, ihm zu gestehen, wie sehr sie ihn liebte.
    Sie verlangsamte ihre Schritte, als sie sich seinem Raum näherte, und schob leise die Tür auf. Kitty stand neben dem Bett und hielt Travis’ Hand. Sie schaute sich nach Megan um.
    Erleichterung zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab.
    Sofort blickte Megan zu Travis und sah, dass er das unversehrte Auge aufgemacht hatte. Er hatte zu Kitty aufgeschaut, aber als Megan ins Zimmer kam, wanderte sein Blick zur Tür.
    Einen kurzen Moment schloss er das Auge, öffnete es wieder und runzelte die Stirn.
    Schockiert und ungläubig sah er zu Kitty hoch, dann wieder zu Megan, ehe er heiser fragte:
    „Megan? Was machst du denn hier?” Nach einem Willkommensgruß hörte sich das nicht an.
    Wie gelähmt blieb Megan in der Tür stehen. In Kittys Gesellschaft hatte Travis entspannt gewirkt, doch Megans Gegenwart änderte das schlagartig. Trotzdem zwang sie sich dazu, zu ihm ans Bett zu treten. Kitty wich beiseite.
    „Hallo, Travis”, antwortete Megan leise. „Schön, dass du wach bist. Wie fühlst du dich?”
    Am liebsten hätte sie nach seiner Hand gegriffen und sich vergewissert, dass es ihm wirklich gutging. Aber sein Gesichtsausdruck ließ sie zögern.
    „Was tust du hier?” wiederholte er.
    „Ich habe mir Sorgen um dich gemacht und wollte mich vergewissern, dass es dir bessergeht.”
    „Wie hast du erfahren, dass ich verunglückt bin?”
    „Ich habe sie benachrichtigt”, meldete sich Kitty zu Wort. „Meiner Ansicht nach sollte sie es erfahren.”
    Travis murmelte etwas Unverständliches vor sich hin und schloss die Augen. Was immer er da auch vor sich hingebrummt hatte, hatte nicht freundlich geklungen. Als er Megan wieder ansah, runzelte er immer noch die Stirn. „Es tut mir leid, dass Kitty dich angerufen hat. Mir geht es gut. Ich bin nur ein bisschen zerschlagen. Du solltest nicht hier sein.”
    Seine letzten Worte trafen Megan wie eine Ohrfeige. „Ich habe mir Sorgen…” begann sie.
    Er schnitt ihr jedoch sofort das Wort ab. „Mir geht es gut. Wirklich. Das ist nur eine Kleinigkeit. Du kannst wieder nach Hause
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