Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wenn du denkst, du hast mich schon

Wenn du denkst, du hast mich schon

Titel: Wenn du denkst, du hast mich schon
Autoren: Annette Broadrick
Vom Netzwerk:
tragenden Konstruktion und stieg die Leiter hinab. Sie tat das nicht, weil ihr das befohlen worden war … sie tat es nur, weil ihre Arbeit erledigt war.
    Megan ließ sich von niemandem etwas befehlen, und schon gar nicht von Travis.
    Travis fasste sie um die Taille, ehe sie mit den Füßen den Boden berührte, und wirbelte sie zu sich herum, so dass sie sich an seinen Schultern festhalten musste.
    Wochenlang hatte sie ihn nicht gesehen, nicht mehr, seit sie das Krankenzimmer verlassen hatte, besser gesagt, seit er sie hinausgeschickt hatte. Danach hatte sie auch nicht mehr mit ihm gesprochen, obwohl er mehrmals angerufen hatte. Sie hatte immer darauf geachtet, dass ein anderer ans Telefon ging und ihm sagte, sie sei nicht erreichbar. Es gab nichts zwischen ihnen zu besprechen.
    Auch jetzt nicht.
    Er hatte abgenommen, was nicht überraschend war. Offenbar hatte er sich wenig geschont.
    Aber das war ja nicht ihr Problem, wie er ihr deutlich zu verstehen gegeben hatte.
    „Was sollte das? Wolltest du Kopf und Kragen riskieren?” verlangte er.
    Sie hob eine Braue und begegnete gleichmütig seinem Blick. „Und wenn schon, was geht dich das an?” fragte sie, wich von ihm zurück und ging zu Daisy hinüber.
    „Warum hast du das nicht einen der Männer machen lassen?”
    Sie blieb stehen, kehrte ihm aber den Rücken zu, nahm die Zügel in die Hand und schwang sich in den Sattel, ehe sie antwortete: „Ich habe sie entlassen.”
    Travis konnte seine Verwunderung nicht verbergen. „Was hast du gemacht? Wovon sprichst du?”
    Sie wendete. „Wir können zu Hause darüber reden”, bot sie ihm an, beugte sich vor und bedeutete Daisy loszutraben.
    Travis griff nach seinem Stetson und setzte ihn wieder auf. Er konnte es nicht fassen, dass sie ihm für etwas böse war, was er gesagt hatte, als er halb wahnsinnig vor Schmerzen gewesen war und eine Gehirnerschütterung ihm zu schaffen machte. Verdammt, er wusste nicht mal mehr, was genau er gesagt hatte.
    Die ersten Tage, nachdem er das Bewusstsein wiedererlangt hatte, waren ihm kaum richtig im Gedächtnis. Sicher, Kitty hatte ihm mehr als einmal vorgehalten, was er gesagt hatte, als er sich aufgeregt hatte, dass Megan seine Anrufe nicht annahm.
    Wunderbar. Nun hatte er sich alles gründlich verdorben. Verflixt noch mal, aber er war auch nur ein Mensch. Niemand ist vollkommen, dachte er. Warum konnte sie nicht verstehen, dass sie der letzte Mensch war, mit dem er im Krankenhaus gerechnet hatte? Jetzt wollte sie ihm noch nicht mal die Möglichkeit geben, es ihr zu erklären.
    Moment mal! Hatte sie nicht gesagt, sie könnten zu Hause darüber sprechen? Er war so damit beschäftigt gewesen, sie zu finden, nachdem er sie auf der Ranch nicht angetroffen hatte, dass er kaum mitbekommen hatte, was sie geantwortet hatte.
    Zum Glück war die Rodeosaison beendet. Er hatte auch genug Geld verdient, um den Grundstock für eine eigene Pferdezucht zu erwerben. Möglicherweise würde er nächstes Jahr nicht mehr teilnehmen. Sein Knöchel machte ihm noch zu schaffen, und außerdem war er die Herumzieherei leid.
    Er hatte Megan sehr vermisst, hatte sich allein gefühlt, wenn er morgens ohne sie aufwachte und abends ohne sie einschlafen musste.
    Hoffentlich konnte er ihr begreiflich machen, dass er ihre Gefühle nicht hatte verletzen wollen, als sie zu ihm nach Oregon gekommen war. Nachdem er sich von seinem Unfall erholt hatte, fand er es rührend und lieb von ihr, dass sie sich so um ihn gesorgt hatte.
    Er ritt zur Ranch zurück und brachte sein Pferd in die Scheune. Daisy stand bereits in ihrer Box. Also war Megan schon im Haus. Nachdem er sein Pferd abgesattelt und versorgt hatte, schritt Travis über den Hof.
    „Hallo, Travis”, begrüßte Maribeth ihn fröhlich, als er die Veranda erreichte. „Wie kommt es, dass du humpelst?”
    „Mein Knöchel schmerzt noch”, erwiderte er und stieg vorsichtig die Treppe hinauf. „Ist Megan drinnen?”
    „Ja”, erwiderte sie, ohne ihre Haltung auf der Verandaschaukel zu verändern. „Sie war nicht gerade bester Laune. Weiß sie, dass du wieder zu Hause bist?”
    „Ja. Deshalb ist sie wohl auch so schlecht gelaunt. Im Moment will sie mich am liebsten gar nicht sehen.”
    Maribeth schmunzelte. „Ja, so wird es sein. Wenn ich deinen Namen erwähne, benimmt sie sich, als hätte sie noch nie von dir gehört.”
    Verärgert schüttelte er den Kopf und ging ins Haus. In der Küche war niemand. Er kehrte nach draußen zurück. „Wo ist
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher