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Wenn du denkst, du hast mich schon

Wenn du denkst, du hast mich schon

Titel: Wenn du denkst, du hast mich schon
Autoren: Annette Broadrick
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gelacht, und in dem Moment war das Bild gemacht worden.

    Megan legte das Medaillon samt der Karte beiseite. Sie brachte es nicht fertig, Travis gegenüber etwas davon zu erwähnen. Die Rose behielt sie jedoch so lange, bis sie braun war.
    Pflichtbewusst ging Travis seiner Arbeit nach, wie sie und Butch auch. Dabei hatte er den Teil übernommen, den zuvor die beiden Hilfskräfte erledigt hatten, ohne hinterher erschöpft zu wirken.
    Je mehr sie zusammen waren, desto mehr legte sich ihr Zorn. Sie begann das, was geschehen war, aus seiner Sicht zu betrachten und konnte ihn nicht länger für die Enttäuschung, die sie erlebt hatte, verantwortlich machen.
    Tatsache war, dass er eine Gehirnerschütterung gehabt hatte, als er sie zuerst zu Gesicht bekommen hatte. Er hatte ihr gestanden, wie schwer es für ihn gewesen war, dass sie ihn so hilflos hatte sehen müssen.
    Am meisten ärgerte sich Megan jedoch über die Erkenntnis, dass sie durch ihre Eifersucht auf Kitty Cantrell geglaubt hatte, Travis könnte sie, Megan O’Brien, nicht lieben, wenn jemand wie Kitty eine gewisse Rolle in seinem Leben spielte.
    Doch irgendwann dachte sie intensiver darüber nach und beschäftigte sich damit, warum sie nicht glauben wollte, dass Travis sie liebte.
    War es nicht ganz einfach? Sie brauchte nur in den Spiegel zu schauen.
    Doch als sie sich darin betrachtete, bekam sie erneut Zweifel. Eigentlich sah sie eher wie ein zwölfjähriges Mädchen als wie eine erwachsene Frau aus. Warum sollte ein Mann wie Travis sie einer Frau wie Kitty vorziehen?
    Aber er hat mich geheiratet, sagte sie sich. Warum hat er das getan? Hätte er Kitty heiraten wollen, hätte er bestimmt die Gelegenheit dazu gehabt. Und was ist, wenn Kitty in ihn verliebt ist? Kann er wirklich etwas dafür?
    Sie erinnerte sich an die Mädchen, mit denen er früher ausgegangen war. Zwar hatten sie sich in ihn verliebt, aber er hatte sie nie dazu ermutigt. Oder doch?
    Sie schüttelte den Kopf über ihre wirren Gedanken. Was sollte sie nur…
    „Megan? Hier sind keine Handtücher mehr! Kannst du mir eines bringen?”
    Herrje, sie hatte vergessen, den Wäscheschrank in Travis’ Bad aufzufüllen. Irgend etwas im Haushalt vergaß sie immer. Wenigstens hatte sie vorhin daran gedacht, die Handtücher zu waschen.
    „Warte!” rief sie und wickelte sich hastig in ihren Bademantel. „Die sind noch unten. Ich hole dir eins.”
    Sie schlüpfte in ihre Hausschuhe, hastete nach unten und leerte den Trockner. Mit den Handtüchern im Arm eilte sie nach oben und stürmte den Flur hinunter zu Travis’ Zimmer.
    Unwirsch klopfte sie an.
    „Komm herein!” antwortete er. Seine Stimme klang gedämpft.
    Sie hantierte am Knauf, schaffte es, die Tür zu öffnen, und betrat das Zimmer. Sie lud die Handtücher auf einem Stuhl ab. Die Badezimmertür stand einen Spaltbreit auf. Sie nahm eines der Handtücher und reichte es ihm durch die Öffnung. „Hier.”
    Ehe sie sich abwenden konnte, machte er die Tür auf, bedankte sich und begann sich abzutrocknen. Offenbar störte es ihn nicht, dass sie im Raum war.
    Megan wirbelte herum und hastete zur Schlafzimmertür.
    „Megan?”
    Sie blieb stehen, vermochte aber nicht, sich umzusehen. „Ja?”
    Nach kurzem Zögern bedankte er sich.
    Rasch schnappte sie nach Luft. „Keine Ursache. Entschuldige, dass ich sie nicht schon früher hochgebracht habe.”
    Er legte eine Hand auf ihre Schulter, und sie sah ihn an. Das Handtuch hatte er sich um die Taille geschlungen. „Du brauchst dich nicht so zu verhalten, als würde ich dich jeden Moment überfallen”, erklärte er leise.
    „Das ist es ja nicht, Travis. Es ist bloß so …” Sie machte eine hilflose Geste.

    „Was denn?”
    Sie schüttelte den Kopf. „Ich weiß nicht. Es ist alles so verwirrend. Ich weiß nicht, was ich machen soll. Ich fühle mich so …”
    „So…?”
    „Albern! Ich meine, ich weiß nicht, was von mir erwartet wird. Ich habe keine Erfahrung mit der Ehe und der Liebe. Es ist albern, eifersüchtig zu sein, aber ich kann nichts dafür, weil…”
    Er griff nach ihren Oberarmen. „Halt, warte mal. Wie meinst du das, du hast keine Erfahrung in der Liebe? Kannst du mir das näher erklären?”
    Megan konnte kaum einen klaren Gedanken fassen, so nah, wie er vor ihr stand.
    Überdeutlich spürte sie die Wärme, die von seinem Körper ausging, roch den frischen Duft der Seife, die er zum Duschen benutzt hatte. Er atmete heftig, als würde ihre Nähe ihn ebenso stark berühren wie sie
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