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Wenn der Wind dich ruft

Wenn der Wind dich ruft

Titel: Wenn der Wind dich ruft
Autoren: Teresa Medeiros
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Ponys auftauchen und ihre Holzschwerter schwingen.«
    Auf sein Zeichen hin setzten sie sich in Bewegung, trieben die Pferde von der Anhöhe hinunter, entschlossen, keine weitere Minute des kostbaren Tageslichts zu verschwenden.
    Sie stürmten in das Schloss, als sei es ein Schlachtfeld, rissen allen Stoff von den Fenstern und ließen die Wintersonne in die staubigen Räume und die verlassenen Flure fluten. Portia und Adrian suchten die Räume in den oberen Geschossen und unter dem Dach nach geheimen Treppen oder Gängen ab, während Larkin und Wilbury mit der Armbrust im Anschlag das Parterre, die Keller und den Küchentrakt durchstöberten.
    Portia betrat ein geräumiges Schlafzimmer im zweiten Stock, dann erstarrte sie. Zwei Paar leere Handschellen hingen an Ketten von in der Wand verankerten Eisenhaken. Sie erschauerte, erinnerte sich wieder, wie Valentine vorgeschlagen hatte, dass Raphaels Handlanger sie beschäftigen könnten, während sie selbst sich um Julian kümmerte. Nach dem kupferartigen Geruch in der Luft und den hässlichen dunklen Flecken auf dem Boden zu urteilen, bezweifelte sie, dass die beiden je wieder jemanden beschäftigen würden.
    »Was ist los?«, murmelte Adrian und stellte sich hinter sie.
    Sie schüttelte den Kopf. »Etwas, an das ich lieber nicht erinnert würde.«
    Er drückte ihr tröstend die Schulter, ehe er zum nächsten Raum vorausging.
    Sie gingen in den Ballsaal zurück, gerade als Larkin und Wilbury aus den unteren Regionen kamen, Spinnweben im Haar. Nicht wirklich überraschenderweise wirkten sie bei Wilbury ganz natürlich.
    »Nichts«, bestätigte Larkin mit grimmiger Miene. »Keine Vampire, keine Helfershelfer. Und was am schlimmsten ist: keine Eloisa. Wir haben keinen einzigen Sarg entdeckt, in dem sich ein Vampir versteckt hätte.«
    Portia runzelte die Stirn. »Könnte es irgendwo auf dem Besitz eine Familiengruft geben?«
    Larkin schüttelte den Kopf. »Ich habe mir die Freiheit genommen, dem früheren Besitzer des Anwesens heute früh einen Besuch abzustatten. Er schwört, dass alle seine Vorfahren auf dem Friedhof hinter der Dorfkirche beerdigt wurden.«
    Schatten breiteten sich allmählich im Saal aus, drohten das verblassende Tageslicht gänzlich zu verschlucken. Portia musterte verstohlen die französischen Fenster am anderen Ende des Ballsaales. »Die Sonne geht unter, Adrian. Was sollen wir tun?«
    Er fluchte gequält. »Was ich am liebsten täte, wäre, dieses verdammte Haus bis auf die Grundmauern niederzubrennen, bis nichts mehr davon übrig ist als ein Haufen Asche. «
    »Ich weiß, aber das können wir nicht riskieren«, erwiderte Portia. »Nicht bis wir uns nicht absolut sicher sein können, dass Eloisa hier nirgendwo versteckt gehalten wird.«
    »Es ist gut möglich, dass Valentine ahnte, wir würden hierher zuerst kommen, um nach ihr zu suchen«, sagte Larkin. »Wenn sie diesen Raphael nun gewarnt hat, wird sich kein Vampir je wieder hier blicken lassen. Vielleicht sollten wir in die Stadt zurückkehren«, schlug er zögernd vor. »In unserer Abwesenheit könnte sie eine Nachricht oder so geschickt haben.«
    »Eine Lösegeldforderung?«, fragte Adrian abfällig. »Was wird sie verlangen? >Präsentieren Sie mir den Kopf Ihres Bruders auf einem Tablett, oder Sie sehen Ihr kleines Mädchen nie wieder    »Nun, eigentlich könntest du ihr Julians Kopf nicht bringen, denn wenn du ihn ihm abschlägst, würde er zu Staub zerfallen«, erklärte Larkin.
    Adrian starrte ihn finster an. »Ich habe das doch nur im übertragenden Sinn gemeint.«
    »Und außerdem will sie gar nicht seinen Kopf«, verkündete Portia, »sondern sein Herz.«
    Adrian fuhr sich mit einer Hand durchs Haar. »Vielleicht sollte ich selbst noch einen letzten Blick in den Keller werfen, bevor wir gehen. Und wenn auch nur, um mich zu beruhigen.«
    »Ich werde hierbleiben und Wache halten«, bot sich Portia an, als Larkin und Adrian zur Tür schritten. »Der Keller ist der letzte Ort hier, in dem wir festsitzen wollen, falls die Vampire zurückkommen.«
    »Soll ich bei Ihnen bleiben?«, fragte Wilbury mit einem sehnsüchtigen Blick zu den beiden jüngeren Männern.
    Portia nahm ihre Armbrust von der Schulter und spannte einen neuen Pfeil ein, ehe sie ihn beruhigend anlächelte. »Ich komme bestens zurecht, Wilbury. Und die beiden brauchen eventuell einen kräftigen jungen Kerl wie Sie, um eine Tür aufzubrechen oder einen schweren Stein aus dem Weg zu stemmen.«
    Dankbar nickend hastete er hinter
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