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Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz
Autoren: E E Smith & Stephen Goldin
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nächsten Angriff würden sie gegen die Hauptbaracke unternehmen.
    Um diese hatten sechs Mann Posten bezogen, von denen einige auf der anderen Seite standen, so daß Jean unmöglich alle auf einen Streich erledigen konnte. Nun würde der Rest des Angriffsteams zum Zuge kommen, der bis jetzt geduldig zugewartet und zugesehen hatte, wie ihm praktisch die Schau gestohlen wurde. Während Jean die ihm am nächsten stehenden Posten mit seinen Messern schaffte, flog das Team der Hochseilartisten mit jener Präzision durch die Luft, die sie innerhalb der gesamten Galaxis berühmt gemacht hatte. Leichtfüßig kamen sie am Boden auf und bewegten sich auf ihre Ziele zu. Sie waren den übriggebliebenen Posten im Verhältnis eins zu zwei überlegen -für die d'Alemberts eine lächerlich einfache Sache. Die Posten wurden mit Leichtigkeit überwältigt und wieder so raffiniert, daß alles lautlos vor sich ging und das übrige Lager nichts merkte. Luise holte ganz tief Luft. Bislang war alles gutgegangen. Von nun an mußte alles schneller gehen.
    Mit dem Messer in der Hand trat sie kühn an die Tür und klopfte an. »Wer da?« fragte eine Stimme aus dem Inneren. Luise antwortete ganz leise und bediente sich einer undeutlichen Aussprache, so daß die Person im Inneren sie nicht verstehen konnte. »Einen Augenblick«, sagte die Stimme.
    Luise hörte, wie das Schloß quietschte, gleich darauf wurde die Tür einen Spaltbreit geöffnet. Das genügte. Sie ließ sich gegen die Tür fallen und drückte sie vollständig auf. Der Mann, der dahinter stand, geriet rückwärts ins Taumeln und machte ein dummes Gesicht. Dieser Ausdruck sollte ihm bleiben, denn Luises Messer landete zwischen seinen Rippen. Er glitt tot zu Boden.
    Jean kam hinter ihr hereingestürzt, die Messer wurfbereit in der Hand haltend. Ein rascher Blick in die Runde, ein Erfassen der Situation, und weitere drei Terroristen lagen tot auf dem Boden. Und noch immer war alles so leise, daß niemandem in den angrenzenden Räumen etwas aufgefallen war.
    Daß ihre Glückssträhne noch lange anhalten würde, war nicht zu erwarten. Das Einnehmen dieser Baracke, Raum für Raum, wäre ein mühsames und gefährliches Unterfangen gewesen. Statt dessen wollten sie ausschwärmen und den ganzen Bau auf einen Streich überrumpeln. Der erste Raum öffnete sich auf einen Gang, der die ganze Länge der Baracke einnahm und zu fünf weiteren Räumen führte. Nun betrat der Rest des Teams den Bau und schlich auf Luises geflüstertes Kommando hin den Gang entlang. Als alle ihre Stellungen eingenommen hatten, je zwei vor einer Tür, gab Luise ein Zeichen, und alle stürzten in die ihnen zugeteilten Räume.
    Die ganze Aktion war kurz und verlief leise. Wieder einmal hatte das Überraschungsmoment für sie gearbeitet. Die Gegner wurden überwältigt, ohne daß ihnen selbst etwas dabei zustieß. Im dritten Raum endlich fanden sie den an einen Stuhl gebundenen Lord Hok. Man hatte ihn geschlagen und ihm Drogen eingeflößt, aber er war am Leben und schien keinen bleibenden Schaden davongetragen zu haben. Hätte sie mehr Zeit gehabt, so hätte Luise nun einen gewaltigen Seufzer der Erleichterung ausgestoßen. Lord Hok war jedoch nicht in der Lage, den Rückweg via Baumwipfel mit ihnen anzutreten. Ihn zu tragen, das konnten sie nicht riskieren. Zum Glück hatten Herzog Etiennes Pläne diesen Fall vorgesehen. Statt denselben Weg zurückzugehen, ließ Luise Phase II des Planes anlaufen.
    Luise holte aus dem kleinen Weidenkäfig, den sie auf den Rücken geschnallt trug, ein kleines weißes Vögelchen mit roten Punkten. Sie trat an ein Fenster, öffnete es und ließ den Vogel hinaus in die Nacht. Der Vogel, ein Sporinger, flatterte verwirrt, streckte sich und übte die Flügel nach der langen Gefangenschaft. Kaum hatte er die wiedergefundene Freiheit ein wenig ausprobiert, erhob er sich pfeilschnell in den dunklen Himmel. In Sekundenschnelle war er außer Sichtweite, doch Luise konnte ihn sich lebhaft vorstellen, wie er sich mit ausgebreiteten Schwingen von einer günstigen Luftströmung aufwärts tragen ließ und in immer größer werdenden Kreisen über dem Lager schwebte. Der scharfe Geruchssinn des Sporinger würde die Luft nach einem Hauch seiner Gefährtin absuchen. Sporinger waren nämlich Vögel, die sich fürs Leben paarten. Ihr Geruchssinn war so ausgebildet, daß sie angeblich ihren Gefährten auf eine Entfernung von fünfzehn Kilometer ausmachen konnten. Hatte dieser Sporinger nun den Geruch seines
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