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Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz
Autoren: E E Smith & Stephen Goldin
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Blüten zum Kapitalverbrechen erklärt. Wenn das neue Geld erst im Umlauf war und sich die Menschen damit vertraut gemacht hatten, würde auch die Falschgeldherstellung wieder nachlassen.
    Der nächste Schritt sollte die Menschen zurück an ihre Arbeit bringen und sämtliche sozialen Funktionen sollten wieder anlaufen. Am wichtigsten waren die Menschen in den lebensnotwendigen Dienstleistungsberufen - Polizei, Feuerwehr und medizinisches Personal. Meist konnten die in diesen Berufen Tätigen ein paar Bürgen beibringen, so daß nur Qualifizierte in diesen Bereichen eingesetzt wurden. Behauptete jemand, in einem dieser Berufe - beispielsweise als Arzt - ausgebildet worden zu sein, ohne dies mit Dokumenten belegen zu können, wurden Prüfungskommissionen eingesetzt, die die Befähigung des Bewerbers auf seinem Gebiet überprüfen mußten. Dieses System garantierte während der schwierigen Übergangsphase zumindest ein gewisses Niveau in diesen Bereichen.
    Die meisten Menschen kehrten an die Arbeitsplätze zurück, die sie auch vor dem Umsturz innegehabt hatten. Die Mitarbeiter einer Firma kannten einander, und das Beziehungsmuster ergab sich wieder ganz zwanglos. Versuchte jemand, die Situation ungebührlich auszunutzen, indem er eine höhere Einstufung verlangte, als sie ihm gebührte, dann taten sich die Kollegen zusammen und beklagten sich bei der Aufsichtsbehörde. Ließ sich auch auf diese Weise nicht feststellen, welche Position jemandem zustand, dann gab ein Bewährungstest den Ausschlag. Bewältigte der Bewerber die ihm gestellte Aufgabe, dann durfte er weitermachen ohne Rücksicht darauf, was er vorher gewesen war.
    Am schlimmsten traf es nicht die Armen, sondern die Gutsituierten, Hausbesitzer, Vorstandsmitglieder großer Firmen, Börsenmakler und Immobilienleute. Da das Eigentum während der Krise verstaatlicht worden war, fanden sich diese Leute ohne lohnende Tätigkeit, falls sie nicht über andere verwertbare Fähigkeiten verfügten. Manche nahmen irgendeine Arbeit an, während andere sich auf Staatskosten umschulen ließen und während dieser Zeit von Unterstützung lebten. Bei diesen Menschen saß die Verbitterung über den Schicksalsschlag besonders tief, und über das bei der Revolution verlorene Familienvermögen wurden noch nach Generationen die tollsten Geschichten weitererzählt.
    Da keine freie Marktwirtschaft mehr existierte, wurden die lokalen Behörden ermächtigt, Lohn- und Preiskommissionen einzusetzen. Jede Tätigkeit wurde einer sorgfältigen Beurteilung unterzogen und danach der Lohn für die Arbeiter festgesetzt. Diese Frage sollte noch jahrelang für erbitterte Diskussionen sorgen, doch bildeten Einschränkungen dieser Art ein notwendiges Übel, bis sich die Gesellschaft von dem erlittenen Schlag erholt hatte. Ahnlich verfuhr man mit den Preisen, damit die Lohnempfänger sich alles Lebensnotwendige kaufen konnten. Die Festlegung der Lohn- und Preisrichtlinien bedeutete das Ende der freien Lebensmittelausgabe. Die Menschen konnten nun alles Nötige mit dem Lohn ihrer Arbeit selbst kaufen.
    Der Regierung war klar, daß diese Maßnahmen auf lange Sicht nicht funktionieren würden. Ein Übergangsrat wurde geschaffen, der die Rückkehr zur freien Marktwirtschaft vorbereiten und erleichtern sollte. Jedes Unternehmen, das vorher privat gewesen war, und jeder Besitz, der nicht unter staatlicher Verwaltung bleiben mußte, wurde geschätzt und in eine Preisklasse eingestuft. Wenn ein einzelner oder eine Gruppe, die ihre Ersparnisse in einen Topf warf, diesen Preis aufbringen konnte, konnten sie das Unternehmen oder den Besitz von der Regierung kaufen. Sie konnten dann damit nach Belieben schalten und walten und waren den Gesetzen des freien Handels unterworfen - aber sie mußten ihre Angestellten bezahlen, ihre Preise selbst festsetzen und von ihrem Gewinn Steuern zahlen. Die Aussicht, Grundbesitzer oder Unternehmensteilhaber zu werden, stellte einen großen Anreiz dar, und die meisten arbeiteten hart, um diese Ziele zu erreichen. Wurden viele Vermögen in der Revolution verloren, so wurden noch mehr gemacht. Dem Ehrgeiz waren keine Grenzen gesetzt, wenn man nur hart genug arbeitete. Natürlich gab es Ungerechtigkeiten, aber im allgemeinen waren die Menschen mit der Entwicklung zufrieden.
    Auch die wirtschaftliche Gesundung dauerte länger, als vielfach erhofft wurde. Bis zur uneingeschränkten Rückkehr zur freien Marktwirtschaft würde ein Dutzend Jahre vergehen, aber bis dahin würde das
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