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Weltraumpartisanen 27: Pandora-Zwischenfall

Weltraumpartisanen 27: Pandora-Zwischenfall

Titel: Weltraumpartisanen 27: Pandora-Zwischenfall
Autoren: Mark Brandis
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Schulter lud, kamen sie durch die andere Tür. Zuerst erschien einer von Jagos Weißkitteln. Als er uns entdeckte, blieb er stehen und brüllte los:
    „Ich hab’ sie!“
    Zwei Muster drängten sich an ihm vorüber.
    Ich rannte durch die hintere Tür, ließ den Jungen in den Förderkorb plumpsen, sprang hinterher und löste die Bremse. Die Rollen begannen zu quietschen. Der Korb schwebte abwärts.
    Die Fahrt durch die Dunkelheit schien eine Ewigkeit zu währen. In Wirklichkeit dauerte sie nur einige Sekunden. Der Korb setzte plötzlich hart auf. Ich sprang hinaus und zerrte den Jungern hinter mir her -und im gleichen Augenblick ging zwei Decks höher ein Handscheinwerfer an und hüllte uns und die Umgebung in kalkiges Licht.
    Wir befanden uns auf der Sohle des Schachtes. Auch hier gab es einen Lukendeckel. Er war durch ein Handrad verriegelt.
    Oben überschnitten sich die Befehle.
    „Los, los! Hinterher!“
    „Die anderen Suchtrupps benachrichtigen!“
    „Sie wollen in den Maschinenraum! Warum hat das keiner vorhergesehen?“
    „Steht nicht so rum! Schießt endlich! Schießt!“
    Meine Hände schlossen sich um das Handrad. Wahrscheinlich war es so gut wie nie benutzt worden. Es widersetzte sich meinen Bemühungen. Warum war ich nicht Herkules! Wenn ich das Luk nicht aufbekam, saßen wir in diesem Schacht wie die Maus in der Falle. Ich ließ nicht locker. Ich keuchte. Ich warf meine letzten Reserven in die Schlacht.
    Neben mir fraß sich mit widerwärtigem Knistern der erste Schuß in die Wand.
    „Weiterschießen! Weiterschießen!“
    „Die Kammer gibt nichts mehr her!“
    „Ist das etwa unsere einzige Pistole? Wir brauchen eine andere Waffe!“
    Ich spürte den Ruck, mit dem das Handrad nachgab, bis in die Rückenmuskulatur hinein. Plötzlich ließ es sich drehen, schneller und immer schneller. Der Riegel klappte auf. Ich stemmte mich gegen den Deckel. Er mußte etliche Tonnen wiegen, aber Zoll für Zoll bekam ich ihn auf.
    Ich ging in die Knie, lud mir den Jungen auf die Schulter und zwängte mich in die Höhe. Die Beine wollten mich nicht länger tragen. Vor meinen Augen ballten sich schwarze Nebel. Wie mußte es erst dem Jungen gehen! Er war bei Bewußtsein, und das bedeutete, daß er litt.
    „Wo sind wir?“
    „Unterdeck. Nicht weit vom Maschinenraum.“
    „Bitte, Sir, lassen Sie mich…“
    Oben war die neue Waffe zur Stelle. Wieder kroch knisternd eine bläuliche Flammenspur über die Wand. Die Luft füllte sich mit dem giftigen Gestank von verschmorendem Metall.
    Als ich mich durch das Luk zwängte, hörte ich ihr Wutgeheul.
    Und noch vor wenigen Stunden waren sie meine folgsamen Schüler gewesen! Wie ein Narr hatte ich etwas in ihnen vorausgesetzt, was sie überhaupt nicht besaßen. Aber Narrheit war schließlich kein Verbrechen. Ein Verbrechen war es, was in den Laboratorien und Retorten geschah.
    Im Unterdeck kannte ich mich einigermaßen aus. Dies war Captain Mboyas Reich. Ein paarmal hatte ich ihn besucht. Zumindest wußte ich, wie man zum Leitstand gelangte. Bis zur Werkstatt waren es dann keine fünfzig Meter mehr. Ich kam aus dem halbdunklen Seitengang hinaus auf die erleuchtete Galerie - und prallte zurück.
    Professor Jago war umsichtig genug gewesen, auch hier einen Wächter aufzustellen. Nur fünf Schritt von mir entfernt, lehnte der falsche Elektriker an der Wand und hielt den Hörer des Haustelefons ans Ohr. Er wandte mir den Rücken zu.
    „Hier ist alles ruhig“, hörte ich ihn sprechen. „Captain Mboya hat bisher keinen Versuch unternommen, die Werkstatt zu verlassen…“
    Noch hatte mich der Dürre nicht bemerkt. Ich zog mich in den Seitengang zurück und packte den Jungen so behutsam, wie es mir möglich war, auf die Flurplatten. Er stöhnte. Ich hielt ihm den Mund zu. Er begriff.
    Solange der Dürre telefonierte, konnte ich es mir leisten zu verschnaufen. Im Augenblick war ich ihm nicht gewachsen.
    Viel Zeit war mir nicht vergönnt.
    „Durch welchen Schacht?“ hörte ich den falschen Elektriker fragen. Und dann fügte er hinzu: „Verstanden!“ und legte auf. Er wandte sich um. Und ich sprang ihn an. Seine Augen verengten sich. Er griff in die Tasche. Als seine Hand hochkam, umschloß sie eine Waffe. Er fühlte sich zu sicher. Für ihn war ich lediglich der bezahlte Ausbilder. Durch welche Schulen und Schulungen ein Mann gehen mußte, bevor ihm das Kommando über ein Schiff unter den Sternen anvertraut wurde, davon hatte er keine Ahnung. Ich ließ es ihn spüren.
    Als er
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