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Weltraumpartisanen 25: Planetaktion Z

Weltraumpartisanen 25: Planetaktion Z

Titel: Weltraumpartisanen 25: Planetaktion Z
Autoren: Mark Brandis
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mir grünes Licht geben, Mr. McBain.“
    McBain schaltete das AMS ab.
    „Auf das Ding ist soweit wieder Verlaß, aber Sie sollten es nicht überstrapazieren. Ein neues Relais wäre fällig - bloß, ich habe keins zur Hand. Entweder ich muß Ihnen eins kommen lassen, oder Sie steuern irgendwann demnächst Bach-Venus an. Dort ist man besser sortiert.“ McBain legte die Hand auf den Bordcomputer. „Darf ich?“ „Selbstverständlich.“
    McBain wählte seine Firma an, und auf dem Datensichtschirm erschien die Rechnung. Ich bestätigte ihre Richtigkeit mit meinem Code, und McBain quetschte mir die Hand und ging von Bord. Am Fuß der Gangway traf er mit meinen Leuten zusammen, die aus einem Zubringer kletterten.
    Captain Romen erschien auf der Brücke, überprüfte die Verriegelung der Schleuse und zwängte sich in seinen Sessel. Die Crew schien einen fröhlichen Anmarsch gehabt zu haben; die Mundharmonika, die aus Captain Romens Brusttasche lugte, war nicht zu übersehen. Wie fast allen Zigeunern saß ihm die Musik im Blut. Aus irgendeinem Grund fühlte ich mich diesmal vom Anblick der Mundharmonika unangenehm berührt. Zwar wußte der ganze UGzRR-Haufen über Captain Romens Pußta-Vergangenheit Bescheid, doch anderswo mochte er damit böses Blut heraufbeschwören. Die Leute waren nun mal, wie sie waren, und manche Vorurteile wurzelten tief.
    Captain Romen entging meine Verstimmung. Seine Aufmerksamkeit galt den Vorgängen auf dem Rampengelände. Um seine Lippen spielte ein amüsiertes Lächeln.
    „Major Tuomi, der Filmstar!“ spottete er. „Die Rolle ist ihm geradezu auf den Leib geschrieben. Zoll um Zoll der schneidige Offizier.“ „Und wann und wo“, erkundigte ich mich, „bekommt man das Kunstwerk zu sehen?“
    Captain Romen lachte. In seinen schwarzen Augen funkelte der Schalk.
    „Überhaupt nicht, Sir. Die TOTAL-Film-Leute haben bloß was läuten gehört, im Zusammenhang mit der Plattform Scout, und jetzt überprüfen sie ihre Geräte. Sie wollen dann nach Möglichkeit hinter uns her, um den Absturz nicht zu verpassen.“
    „Hinter uns her - womit?“
    „Sie haben einen Kutter gechartert.“
    „Dann geben Sie ihnen mal ein Zeichen, Captain“, sagte ich, „damit sie nicht den Anschluß verpassen. Und sagen Sie Bescheid, sobald Sie die Kiste klar haben. Ich bin im Kartenhaus.“
    Das Kartenhaus, ein halbes Deck höher gelegen, hieß amtlich Navigations-Center oder auch kurz NC. Es war das Reich von Lieutenant Stroganow. Der grauköpfige, breitschultrige Sibiriak saß fluchend vor dem elektronischen Handbuch.
    „Scout?“
    „Fehlanzeige, Sir. Taucht nur auf im Zusammenhang mit der Mutterplattform Magellan. “
    „Keine Kopfstärke?“
    „Nicht aufgeschlüsselt, Sir. Das ganze Magellan-Projekt ist mit zweihundertsiebenundfünfzig Mann angegeben. Wie viele davon sich auf den einzelnen Trabanten rumdrücken, ist gesondert nicht erfaßt.“ Lieutenant Stroganow sah auf. „Rechnen Sie damit, daß wir die Leute abbergen müssen, Sir?“
    „Ich versuche nur, mir ein Bild zu machen: was alles auf uns zukommen könnte.“
    „Ich würde sagen, Sir, das läßt sich feststellen.“ Lieutenant Stroganows Drehsessel setzte sich sirrend in Bewegung. „Eine Anfrage beim Computer der Raumüberwachung Metropolis sollte genügen. Dort wird sogar gespeichert, wann und wo auf einer Plattform mal Ungeziefer aufgetreten ist.“
    Lieutenant Stroganow schaltete den Bordcomputer ein und wählte das gewünschte Programm. Die Nummer hatte er im Kopf. Unter den Sternen war er ein alter Hase - einer der wenigen, die noch zurückblicken konnten auf eine Fahrenszeit auf den astralen Windjammern, die für eine interplanetarische Reise Monate und manchmal auch Jahre gebraucht hatten. Damals war man mit vorsintflutlichen Lokomotiven als Bordcomputer ausgekommen.
    „Moment noch, Sir. Etwas klappt da nicht.“
    Bisher lag kein Notruf vor. Alles, was mich bewog, mir Gewißheit über die Kopfzahl der Scout-Besatzung zu verschaffen, war Routine. Ein Notfall unter den Sternen ist ein gefährlicher Feind, und je früher und gründlicher man über ihn Bescheid weiß, desto gezielter vermag man ihn zu bekämpfen. Die Henri Dunant war kein Passagierdampfer. Sie war ein Arbeitsschiff, eng und ohne allen Komfort. Und ob man nun mit ihr zwanzig oder zweihundert Leute abbergen mußte, war ein gewaltiger Unterschied.
    Lieutenant Stroganow richtete sich seufzend auf.
    „Tut mir leid, Sir.“
    „Keine Antwort, Lieutenant?“
    „Kein
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