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Weltraumpartisanen 25: Planetaktion Z

Weltraumpartisanen 25: Planetaktion Z

Titel: Weltraumpartisanen 25: Planetaktion Z
Autoren: Mark Brandis
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gepriesen wurde als unübertreffliches Meisterwerk, war oft genug schon morgen veraltet und wanderte auf den Schrott. Die Raumfahrt war ein zuverlässiger Gradmesser. Die Schiffe wurden von Jahr zu Jahr schneller, die Reisezeiten kürzer, der Aktionsradius wuchs und wuchs. Der erste bemannte Ausbruch aus unserem Sonnensystem zeichnete sich ab: mit Kurs auf Alpha-Zentauri. Neue Triebwerke, verbesserte elektronische Systeme machten das möglich.
    An Bord der Raumrettungskreuzer der UGzRR war der technische Standard in der Regel auf dem modernsten Stand. Doch immer öfter stieß man, wenn man ihn nicht absacken lassen wollte, auf finanzielle Grenzen. Immer häufiger bekam man es zu spüren, daß unsere autonome Gesellschaft kein kommerzielles Unternehmen war. Die Kapitaldecke war dünn.
    Daß Lieutenant Levy den Aufenthaltsraum verließ, entging meiner Aufmerksamkeit. Ich hatte den Brief an Ruth O’Hara wieder zur Hand genommen. Um diese Zeit hatte ich eigentlich im Urlaub sein wollen; nun bat ich um ihr Verständnis für die Verzögerung. Wie oft hatte ich sie auf gleiche oder ähnliche Weise bereits vertrösten müssen? Erst die VEGA, nun die UGzRR. Der Beruf fraß mich auf. Aber es war nun mal mein Beruf. Einen anderen hatte ich nicht erlernt. Der größte Teil meines Lebens gehörte den Sternen. Ruth mußte sich mit dem bescheiden, was die Sterne für sie übrigließen.
    Als irgendwann ein Schatten auf den Brief fiel, blickte ich auf.
    „Was gibt’s, Lieutenant?“
    Lieutenant Levy war es anzumerken, daß er mich nur ungern störte.
    „Ich komme gerade aus dem Tower, Sir. Dort hat man vor einer Weile Verbindung gehabt mit einem norwegischen Versorger, der Odin. Also, worum es geht, Sir: Die Odin hat am Vormittag die Plattform Scout passiert und will gesehen haben, daß der Eimer trudelt. Im Tower hielt man das für wichtig genug, um mich zu verständigen.“
    Auf der Plattform waren die Stabilisatoren defekt. Andererseits hatte die Bahnberechnung durch den bordeigenen Computer keine alarmierenden Werte ergeben. Mit der Räumung ließ man sich Zeit. Sollten die Stabilisatoren vollends ausgefallen sein?
    „Liegt schon ein Hilfeersuchen vor?“
    „Nein, Sir. Weder hier noch auf Las Lunas. Ich habe mit der Raumnotwache gesprochen. Mike Berger weiß von nichts.“
    „Und was ist mit der Plattform selbst?“
    Lieutenant Levy hob die Schultern.
    „Tote Hose, Sir. Funkchaos im ganzen Uniform-Sektor. Da kommt man erst wieder durch, sobald sich der Energiesturm gelegt hat. Immerhin habe ich die Odin nochmal an die Strippe bekommen.“
    „Und?“
    „Denen ist bloß aufgefallen, daß die Plattform torkelnde Bewegungen machte. Anfangs wollen sie sich nichts dabei gedacht haben. Erst als sie ohnehin mit Uranus-Tower zu tun hatten, teilten sie die Beobachtung mit.“
    Eine vage Beobachtung, nichts Genaues. An mir lag es nun, die Entscheidung zu treffen. Ich sah auf die Uhr. Die Justierung des AMS mochte um diese Zeit abgeschlossen sein. In diesem Fall sprach nichts dagegen, die uns zugefallene Raumposition Oberon sofort zu besetzen und bei dieser Gelegenheit einen Blick auf die Plattform zu werfen.
    „Schön. Wir sehen mal nach dem Rechten. Besser das - als sich hinterher Vorwürfe machen zu müssen. Verständigen Sie bitte die Crew. Jeder hat Zeit, sein Glas zu leeren, aber in einer Viertelstunde möchte ich ein startklares Schiff haben.“
    „Aye, aye, Sir.“
    Ich stopfte den angefangenen Brief in die Tasche und ließ mich von einem halbautomatischen Zubringer zu den Rampen bringen.
    Vor dem Taurus-Zerstörer war die Besatzung angetreten. Major Tuomi ging die Reihe ab. Einmal machte er eine abwehrende Bewegung. Offenbar galt sie einem Aufnahmewagen der TOTAL-Film, der ihn belästigte. Der Zubringer kurvte um das Hindernis herum und nahm Kurs auf die Henri Dunant.
    Der bullige Rumpf mit dem Emblem der UGzRR - einer weißen Flagge mit dem roten Johanniterkreuz im gelben Sonnenball - schälte sich aus dem uranischen Zwielicht. Im Cockpit spiegelte sich das Wetterleuchten der energetischen Entladungen. Das fahrbare Gerüst war bereits abgebaut. Am Rande des Landefeldes stand der Peilwagen der Elektronikfirma Bach und ließ seine Tentakel spielen.
    Auf der Henri Dunant war nur noch McBain, ein Ingenieur, zurückgeblieben. Ich fand ihn auf der Brücke vor, wo er mit routiniertem Fingerspiel die Klaviatur des AMS überprüfte. Als er mich bemerkte, hörte er damit auf.
    „Sie wollen los, Commander?“
    „Sobald Sie
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