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Weltraumpartisanen 25: Planetaktion Z

Weltraumpartisanen 25: Planetaktion Z

Titel: Weltraumpartisanen 25: Planetaktion Z
Autoren: Mark Brandis
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in den Äußerlichkeiten aus. Major Tuomis maßgeschneiderte Uniform ließ meinen verschlissenen UGzRR-Overall nur noch schäbiger wirken. Tuomi war durch und durch Soldat.
    Durch die Ereignisse in Metropolis war sein auf die Elemente Pflicht und Gehorsam aufgebautes Weltbild angeschlagen worden.
    „Eine niederträchtige Tat!“ kommentierte er. „Ich würde einen Jahressold opfern, um da mal auszumisten.“
    „Bisher, heißt es, weiß man nicht einmal, in welche Richtung man zu fahnden hat.“
    „Was sich rasch ändern kann. Das letzte, was ich gehört habe, ist, daß man umgeschaltet hat auf den neuen ICS-Fahndungscomputer.“ „Ich denke, der Vertrag mit ICS ist noch nicht unter Dach und Fach.“
    Jetzt ist er’s. Falls wirklich, wie man befürchtet, eine Verschwörergruppe hinter dem Anschlag steht, ist der konventionelle Polizeicomputer zu langsam. Und da ICS ohnehin die Zukunft gehört, hat man in diesem Fall nicht länger gezögert.“ Major Tuomi sah mich an. „Und was benutzen Sie? ICS oder konventionell?“
    „Konventionell.“
    „Schmeißen Sie den Plunder ‘raus! An ICS führt kein Weg vorbei. Wir mußten’s auch tun.“
    „Die Strategische Raumflotte hat das Geld dafür.“
    „Lassen Sie sich von Ihren Gönnern das neue System spendieren. Auch die meisten Behörden haben’s schon eingeführt. Wenn Sie noch lange warten, Commander, wird Ihre UGzRR der berühmte Letzte sein, den die Hunde beißen.“
    Major Tuomi hatte sein Teeglas geleert. Er stand auf.
    „Ich denke, ich seh den Mechanikern mal auf die Finger. Sie wissen ja, wie die Burschen sind. Kaum läßt man sie aus den Augen, legen sie sich auf die faule Haut.“ Major Tuomi setzte die Mütze auf. „War nett, Sie getroffen zu haben, Brandis. Sind Sie neuerdings hier in der Gegend stationiert?“
    „Uniform Charlie Oskar. Raumposition Oberon.“
    „Scheußliche Gegend.“ Major Tuomi schüttelte sich. „Also dann -bis zum nächsten Mal, Commander! Mast und Schotbruch!“
    „Gleiches für Sie, Major.“
    Ich wandte mich wieder dem Brief an meine Frau, Ruth O’Hara, zu, den ich vorhin zu schreiben begonnen hatte. Gelegenheiten wie diese mußte man nutzen. Draußen auf Position war es bis zum nächsten Briefkasten ein langer Weg.
    Es war mir nicht vergönnt, den Brief zu Ende zu schreiben. Auf der TV-Wand erschien erneut der Nachrichtenvorspann der Stella-TV, und jemand stellte den Ton lauter.
    Stella-TV brachte einen Sonderbericht über das Attentat auf den Präsidenten.
    „Wie soeben bekanntgegeben wurde, ist der heimtückische Mordanschlag weitgehend geklärt. Die schnelle Aufklärung wurde ermöglicht durch einen von der Firma ICS entwickelten neuartigen Fahndungscomputer. Der Attentäter, Serge Damo, ein Hauptmann der Präsidentengarde, konnte festgenommen werden. Inzwischen liegt auch ein erstes Geständnis vor. Damo will aus Verärgerung gehandelt haben. Offenbar fühlte er sich bei der Beförderung übergangen. Serge Damo, der Attentäter, ist Zigeuner.“
    Irgendwo splitterte Glas. Ich führ herum. Vor Captain Romen lagen die Trümmer seines Glases. Irgend etwas war mit seinem Gesicht geschehen. Es sah aus wie gefroren. Lediglich der Schläfenmuskel zuckte. Wann hatte ich mich zuletzt der Tatsache erinnert, daß Grischa Romen Zigeuner war? Er war einer unserer besten Kommandanten.
    Auf den Bericht über das Attentat folgte ein Werbespot von ICS. Eine blonde Schönheit pries einen Haushaltscomputer an: „Technik von morgen - heute schon zu Ihren Diensten.“
    Captain Romens Miene entspannte sich. Er wandte sich von der TV-Wand ab und nahm seine Unterhaltung wieder auf. Erneut vernahm ich einige Gesprächsfetzen. Captain Romen interessierte sich für die TOTAL-Technik, die Fonografie.
    Im fernen Metropolis bereitete sich die Seuche vor.
    Für alle diejenigen, die nicht über die Gabe verfügten, in die Zukunft zu blicken - und wer besitzt diese schon? -, blieb es ein Tag wie jeder andere. Gewiß, da hatte es diesen häßlichen Zwischenfall gegeben, aber der Präsident war mit dem Leben davongekommen, und die Gerechtigkeit nahm ihren Lauf: für ICS eine willkommene Gelegenheit, einmal mehr auf sich aufmerksam zu machen. Wahrscheinlich hatte man es der Stella-TV gegenüber an der notwendigen Aufmerksamkeit nicht mangeln lassen. Der ICS-Fahndungscomputer war groß herausgestellt worden.
    Major Tuomi hatte die Entwicklung beim Namen genannt. Der technische Fortschritt eilte mit Siebenmeilenstiefeln voran. Was heute noch
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