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Weltraumpartisanen 25: Planetaktion Z

Weltraumpartisanen 25: Planetaktion Z

Titel: Weltraumpartisanen 25: Planetaktion Z
Autoren: Mark Brandis
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ersetzte, war in diesem Jahr nicht mehr zu rechnen. Sie absolvierte einen astrophysikalischen Lehrgang in Peking.
    Grischa Romen bemerkte meinen Blick und nickte mir zu. Es war wie in jenen alten Zeiten, als wir beide noch im Dienst der VEGA gestanden hatten. Auf mehr als einer astralen Expedition war er meine rechte Hand gewesen. In der Leere des Raumes ohne Maß und Grenzen waren wir zu Freunden geworden. Danach, als ich überwechselte zur UGzRR, war er mir gefolgt.
    Der Werftaufenthalt der Florence Nightingale hatte es erforderlich werden lassen, die einsatzfähigen fünf Schiffe neu zu verteilen. Die Henri Dunant, das Flaggschiff der UGzRR, übernahm dabei die verhaßte Raumposition Oberon am Ende der Uranus-Erde-Route. Die Anreise war höllisch gewesen. Ein halbes Dutzend Energiestürme hatte uns durchgeschüttelt. Das AMS - Anti-Meteorit-System - hatte Schaden genommen und mußte neu justiert werden. So war es zu dieser Zwischenlandung auf dem Uranus gekommen. Während am AMS gearbeitet wurde, erholten wir uns jetzt von den Strapazen.
    Captain Romens Gesprächspartner war der Kameraassistent, Luis Godal, ein alternder Jüngling, der Ähnlichkeit hatte mit einem Wiesel. Ein paar Wortfetzen der Unterhaltung drangen an mein Ohr.
    Es ging noch immer um die Plattform Scout, auf der nach einer Explosion die Stabilisatoren hinkten, wodurch sie in eine Umlaufbahn um den Uranusmond Oberon gekommen war. Ihr Ende war abzusehen. In etwa vierzehn Tagen sollte sie geräumt werden; danach mochte sie getrost auf dem Oberon zerschellen. Dort gab es nichts, was Schaden nehmen konnte. Die Plattform Scout war eine Tochter der vorgeschobenen Observer-Plattform Magellan; und hinter allem stand der immer mächtiger werdende ICS - International Computer Service - mit einem ehrgeizigen Programm, nämlich der Erschließung einer neuen Energiequelle auf der Basis einer exakten ComputerAnalyse der Magellanwolke. Die Plattform Scout hatte ihre Schuldigkeit im wesentlichen getan und stellte für den ICS keinen nennenswerten Verlust dar. Die TOTAL-Film-Leute versprachen sich sensationelle Bilder. Ein vergleichbarer Zusammenprall zweier Himmelskörper war noch nie gefilmt worden.
    Einmal hörte ich den Namen Gregor Chesterfield fallen. Godal kommentierte ihn mit einem Auflachen.
    Auch unter den Sternen blieb man von Klatsch und Tratsch nicht völlig verschont. Ich war einigermaßen auf dem Laufenden. Gregor Chesterfield war der mißratene Sproß eines der ICS-Manager und hatte weniger durch Fleiß als durch Skandale von sich reden gemacht. Der alte Chesterfield hatte sich schließlich nicht anders zu helfen gewußt, als seinen Stammhalter mit der Order, fleißig zu arbeiten und keine Dummheiten zu machen, auf die Plattform Scout abzuschieben. Seitdem trauerte die Regenbogenpresse der Drei Vereinigten Kontinente um ihren Playboy, der immer für Skandalmeldungen gut war.
    Es gab für mich keinen Grund, mich über Godals Lachen zu ärgern. Mit den Gregor Chesterfields und wie sie alle hießen, den Play- und Sonnyboys, den reichen Müßiggängern und Boulevardkönigen hatte ich nichts im Sinn. Wahrscheinlich ärgerte ich mich deshalb, weil die Häme Neid verriet. Das Wiesel wäre nur allzu gerne in die goldenen Fußstapfen des Millionenerben getreten.
    Auf dem Rampengelände setzte ein Taurus-Zerstörer zur Landung an. Das hohe Singen des Triebwerks war unverkennbar. Eine Viertelstunde später betrat Major Tuomi den Aufenthaltsraum. Ich winkte ihm zu, und er kam heran, um mir die Hand zu schütteln und alte Erinnerungen aufzufrischen.
    Esko Tuomi und ich waren alte Bekannte. Fünf Jahre zuvor, auf der vertrackten Sirius-Patrouille, die uns fast in einen Krieg mit den VOR gestürzt hätte, war er auf der Invictus Pilot und Erster Offizier gewesen. Neuerdings, zum Major befördert, befehligte er eine Jagdgruppe der astralen Militärpolizei: das VI. Taurusgeschwader der Strategischen Raumflotte.
    Major Tuomi setzte sich zu mir und ließ sich heißen Tee mit Kandis bringen. Auch er hatte nicht die Absicht, sich lange auf dem Uranus aufzuhalten. Ein Antennenschaden an seinem Zerstörer mußte behoben werden. Die übrigen Schiffe des Geschwaders hatte er im freien Raum zurückgelassen mit dem Auftrag, sich im Verbandsfliegen zu üben.
    Der schwarzhaarige Finne und ich waren nie wirklich zu Freunden geworden. Was uns verband, war die Erinnerung an eine gefahrvolle Reise an das Ende des Universums, was uns voneinander unterschied, drückte sich sogar
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