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Weltraumpartisanen 17: Der Spiegelplanet

Titel: Weltraumpartisanen 17: Der Spiegelplanet
Autoren: Mark Brandis
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mehr! Eine Minute!" Ich nickte Lieutenant Torrente zu.
    „Holen Sie Lieutenant Stroganow. Schnell!" Lieutenant Torrente zögerte.
    „Sie haben doch nicht im Ernst vor, sich zu ergeben, Sir? Mit dem Dingi sind wir den Brüdern doch auf und davon, noch bevor sie Piep sagen können."
    Ich wiederholte: „Holen Sie Lieutenant Stroganow!" Lieutenant Torrente straffte sich.
    „ Aye , aye , Sir."
    Ich überdachte die Situation. Bis zum Dingi waren es keine zehn Schritt. Falls es mir gelang, das Dingi zu erreichen, ohne von einer Kugel getroffen zu werden, konnte keine Macht auf Mir mich mehr aufhalten. Um das Dingi ernsthaft zu beschädigen, mußte man schon schwerere Kaliber in Stellung bringen als die Gewehre und Maschinenpistolen eines auf der Erde längst zur Vergangenheit gewordenen Jahrhunderts.
    Lieutenant Torrente, von Lieutenant Stroganow begleitet, kehrte zurück.
    Der Sibiriak kniff die Augen zusammen.
    „Allerhand Aufgebot, Sir", bemerkte er. „Wie konnte das passieren?"
    „Der Peitschenmast, Lieutenant."
    „Ich verstehe, Sir. Und nun heißt es also: Alles stehen und liegen lassen - und ab geht die Post?"
    Während ich die Antwort formulierte, hob ich den Kopf, um den Weißkittel noch einmal von Angesicht zu Angesicht zu sehen. Was ich den Lieutenants mitzuteilen hatte, ging ihn zumindest ebensoviel an.
    Meine Worte würde er zwar nicht hören, aber vielleicht mochte es ihm gelingen, ihren Sinn zu erraten: daß eine Kapitulation für mich nicht in Betracht kam und daß es zwischen ihm und mir nie etwas anderes geben konnte als unversöhnliche Feindschaft. Auf seinem monumentalen Podest, den Sternen fast näher als der Erde, wähnte er sich erhaben über alle gewöhnlichen Mirianer . Mochte er getrost in
    diesem Wahn verharren - mein Blick sollte ihm zeigen, was ich zu tun beschlossen hatte: ihn zu Fall zu bringen.
    Ich überlegte und rechnete nach. Meine Befehle waren knapp.
    „Lieutenant Stroganow!"
    „Aye, aye, Sir."
    „Lieutenant Torrente!"
    „ Aye , aye , Sir."
    „ Morgen nachmittag wird, wie vereinbart, die Kronos auf der Hochebene niedergehen. Sie haben Zeit genug, sich dorthin durchzuschlagen. Die Gelegenheit dazu werde ich Ihnen verschaffen. In dem Augenblick, in dem ich das Dingi starte, werden sich sämtliche Scheinwerfer darauf konzentrieren. Das ist Ihre Chance -eine zweite werden Sie nicht bekommen. Und noch eins! Was immer auch geschieht - Ihre Fluchtrichtung ist zunächst die in die Berge. Versuchen Sie, so viel Höhe zu gewinnen wie möglich!"
    Es mochte am Ton meiner Stimme liegen: diesmal kam kein Widerspruch auf.
    Der Hohepriester begann nervös zu werden.
    „ Baraträer , eure Frist ist um! Meine Truppen rücken jetzt vor! Wer nicht die Arme hebt, wird erschossen!" Ich senkte den Kopf - bereit zum Sprung, und zugleich begann die Erde zu zittern.
    Aus dem Wald hervor brachen mit aufheulenden Motoren mehrere gepanzerte Fahrzeuge.
    „Bergauf!" wiederholte ich. „Ihre Fluchtrichtung ist die nach oben!"
    Danach drehte ich mich um und rannte geduckt auf das Dingi zu.
    Der Hohepriester fuchtelte mit beiden Armen. Aus dem Megafon drangen unverständliche, bellende Laute.
    Lieutenant Stroganow eilte hinter mir her.
    Ich bestieg das Dingi , verriegelte den Einstieg und überprüfte die Grünlichter.
    Zwölf Grün.
    Das Triebwerk sprang an; ich sah gerade noch, wie Lieutenant Stroganow sich mit einem mächtigen Satz in Sicherheit brachte - dann begann das Dingi zu steigen.
    Was ich vermutet hatte, traf ein.
    Die Scheinwerfer folgten dem Dingi.
    Unter mir herrschte pechschwarze Finsternis. Stroganow, Torrente! dachte ich. Haut ab!
    Ich war überzeugt, daß sie bereits um ihr Leben rannten: bergauf. Mit etwas Glück sollten sie - nun, da wir die Überrumpelung auf unserer Seite hatten - davonkommen.
    Die Finsternis bekam gelbe, flackernde Augen: Die Polizei hatte das Feuer auf das Dingi eröffnet. Einige der Geschosse trafen.
    Ich zog das Dingi steil in die Höhe, und das Prasseln der abprallenden Geschosse ließ nach.
    Mein Blick wanderte über die Armaturen.
    Danach fühlte ich mich beruhigt: alle Anzeigen waren normal. Das Dingi , in Meteoritenstürmen erprobt, hatte dem Beschüß standgehalten.
    Und nun erst - von BIG MOTHER zum letzten großen Duell herausgefordert - war es wirklich eine fliegende Bombe. Nahezu anderthalb Tonnen Dynamit befanden sich auf dem Flug, um das Werk einer Zerstörung zu vollenden, die zugleich eine Tat der Befreiung sein sollte.
    In einer Höhe von knapp
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