Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Titel: Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)
Autoren: Carl Sulz
Vom Netzwerk:
Weile und sagte dann mit brechender Stimme: »Wie du sagtest. Es gibt nichts Gutes und nichts Böses in der Welt. Alles geht in wimmelndem Chaos auf...alles ist vollkommen bedeutungslos.« Er schluckte. Die Maske schien ihn erwartungsvoll anzublicken. »Es gibt nur einen festen Wert, der alles entscheidet. Macht. Sie ist das einzige, das dem Chaos des Kosmos Struktur geben kann. Es ist immer die Macht, die als Einziges, wahres Bedürfnis übrig bleibt, die Bedeutung verleihen kann. Nur sie.«
    Über ihnen erschien plötzlich das Funkeln der Sterne.
    Ich bin sehr stolz auf dich, mein Kind! Und ich sehe, dass meine Wahl den Richtigen getroffen hat. Ich brauche dich, Tyark. Ich brauche dich als Krieger auf meiner Seite. Und ich biete dir dafür das, wonach du stets gestrebt hast. Macht...
    Tyark rieb sich gedankenverloren die Brust, wo ein ferner Schmerz zu pochen schien. Dann sagte er: »Die Kuben, nicht wahr? Sie sind der Schlüssel zu allem.«
    In der Tat, mein Kind. Es sind die Splitter einer Entität, noch viel älter und umfassender als ich es bin. Diese Entität wird der Dunkle Gott genannt. Egal in welcher Sprache, Kultur, Zeit oder Sphäre – niemals hatte sie einen anderen Namen. Auch du hast diesen Namen schon gehört – und sogar gespürt. Die Kuben sind seine Geschenke an uns. Und trotz ihrer Göttlichkeit trachtet jemand danach, sie zu zerstören....
    Aus einer plötzlichen Eingebung heraus sagte Tyark: »Du hast vor mir schon andere Menschen zu dir geholt, oder?«
    Die Stimme schwieg zunächst, doch dann schien Anerkennung in ihr zu liegen.
    Ich sehe, du verstehst langsam. In der Tat. Ich habe vor dir bereits anderen Menschen den Weg zur Erleuchtung gezeigt – oder es zumindest versucht. Und im Laufe der Jahrtausende haben sich einige als geeignet erwiesen. Sie sind jetzt hier bei mir und warten darauf, ihren neuen Bruder willkommen zu heißen.
    Tyark blickte sich um, als erwarte er, hinter sich jemanden zu sehen. Dann sagte er zögernd: »Andere wie ich... aber du hast auch andere ausgewählt, die nicht bereit für dein Geschenk waren, nicht wahr? Erzählte es mir!«
    Die Stimme klang fern, als sie nach einem kurzen Schweigen wieder zu sprechen begann.
    Deine Intuition ist bemerkenswert, mein Kind. Ich sehe, ich habe die richtige Wahl mit dir getroffen. Ich werde es dir also erzählen.
    Das erste Mal habe ich vor Tausenden von Jahren einen Menschen gewählt. Einem mächtigen Führer der Menschheit der Alten Welt. Doch sein Geist war nicht frei, er blieb immer mit seiner Welt verbunden. Sein schwacher Verstand zerbrach, als er begriff, wie bedeutungslos all sein Streben nach den Dingen tatsächlich gewesen war, die doch sein ganzes Sein bestimmt hatte. Oh, ich war zu ungeduldig. Ich zeigte ihm die Erleuchtung, obwohl er noch nicht bereit dafür war. Und er wurde wahnsinnig und als gebrochener Geist durchstreifte als der dunkler Herrscher eure Welt – und war an ihrer Vernichtung beteiligt. Du hast es in deinen Träumen gesehen, Tyark.
    Tyark erinnerte sich an ferne Träume an einen blutrünstigen, grausamen Herrscher. Er empfand nichts dabei.
    Er wurde immer mächtiger und schließlich war er das, was du Demogorgon nennst. Seine Herrschaft endete erst, als er in jenen schicksalhaften Käfig gesperrt wurde, nach einer gewaltigen Schlacht...
    Tyark ballte die Hände zu Fäusten. »Demogorgon. Du meinst den Dunklen Fürsten. Er war dein... erstes Kind.«
    Ja. Der andere... Fehlschlag war eine Frau, die sich Schintak nannte. Bei ihr war ich geduldiger, führte sie Schritt für Schritt hin zur Erleuchtung. Mit meiner Hilfe bereiste sie sogar die Sphären! Sie durchreiste die Täler des Lichts, Berge aus Schatten und Verwerfungen der Zeit und kartographierte die Wunder des Kosmos.
    Sie fand in den Gefilden der Demiurgen, der Dämonenfürsten, Wissen, von dem sie sich nicht einmal hätte erträumen können, dass es existiert...
    Doch auch sie war zu schwach für mein göttliches Antlitz, begriff die Erleuchtung nicht, die ich ihr gestattete. Auch ihr Geist versank in Wahnsinn und in ihrem Wahn wandte sie sich nicht nur von ihrem Vater ab, sondern stellte sich sogar gegen mich...
    Ein Tosen und Donnern schien plötzlich in der Ferne zu liegen und brache die Steine unter Tyarks Füßen zum Erzittern. Tyark blieb vollkommen gelassen.
    Sie verriet mich. Und ihr Verrat spaltet die Brüder und Schwestern der Thaumaturgen immer stärker. Es werden immer weniger, die den wahren Kern der Existenz verstanden haben und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher