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Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Titel: Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)
Autoren: Carl Sulz
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verzerrt, allerdings nicht vor Schmerzen.
    Als er Arthans schwere Hand auf seiner Schulter spürte, musste er erneut schluchzten. Schwer atmend sagte der Söldner: »Muras, wir müssen hier weg. Einige der Männer müssen sich bereits übergeben. Wir sind mitten in einer Zone. Eine Styga, wie ihr dazu sagt. Wenn wir länger bleiben, tötet sie uns.«
    Mit stockender Stimme fügte der Hüne hinzu: »Was ist hier passiert Muras? Was ist mit Tyark geschehen? Und mit ihr ?«
    Muras schluckte und betrachtete den Körpers Adaques, der zusammengesunken am Fuße des Monolithen dalag und dessen Unterleib durch eine gewaltige Wunde aufgerissen war. Ihre Gewandung war blutdurchtränkt und eine breite Blutspur führte von ihr weg, als ob sie sich noch ein Stück weit davonzuschleppen versucht hatte. Ihr Mund stand offen und entblößte ein grauenvolles Gebiss, das eine groteske Mischung von Mensch und Monstrosität zu sein schien.
    Es würgte in Muras‘ Kehle und er wandte seinen Blick rasch ab. Es brauchte eine Weile, bis er seine Stimme wieder unter Kontrolle hatte. »Ich weiß es nicht. So wie es aussieht haben sie sich gegenseitig getötet - so wie es Tyarks Bestimmung gewesen ist.«
    Sein Blick fiel wieder auf den Leichnam Adaques und mit Grauen begriff Muras, dass noch eines getan werden musste. Er gab Arthan Bescheid und zusammen drehten sie Adaque auf den Rücken. Muras hatte dabei die verstörende Angst, dass sie vielleicht wie Zaja plötzlich als Wiedergänger aufspringen und ihm ins Gesicht fahren könnte. Doch ihr bleiches Gesicht blieb still.
    »Und das ist wirklich nötig, Muras?«
    Muras seufzte und nickte still. »Ja. Ich muss mir ihr Herz anschauen. Ich bezweifle stark, dass es noch das eines Menschen ist. Und wenn es das nicht ist, wäre es viel zu gefährlich, es hierzulassen...«
    Er biss die Zähne zusammen und versuchte, die aufkochende Übelkeit in sich zu unterdrücken. Er zerschnitt Adaques restliche Gewandung und betrachtete die riesige Wunde in ihrem Unterleib. Sie sah merkwürdig aus, doch Muras konnte keinen klaren Gedanken fassen, da er erneut das Gefühl hatte, sich gleich übergeben zu müssen. Er ließ seine Hand in Adaques Leib gleiten, auf der Suche nach ihrem Herz. Dann hielt er plötzlich etwas Festes in der Hand und hastig schloss er seine Faust darum. Adaques Körper zuckte leicht, Grauen kroch Muras den Rücken hinauf. Hastig zog er seine Hand aus Adaques Körper, ohne jedoch das loszulassen, was einmal ihr Herz gewesen war. Es kostete ihn einige Mühe, da es schien, als sei es fest mit Adaques Körper verwachsen - dann konnte er sich nicht mehr beherrschen und übergab sich. Arthan klopfte ihm mitfühlend auf die Schulter, als Muras würgend und keuchend neben der Gefallenen hockte. Erst dann wagte er es, seine blutige Faust zu betrachten. Ein schwarzer, kantiger Kristall lag darin. Seine glatte Oberfläche war so klar, darunter lag eine schier undurchdringliche Schwärze.
    »Bei den Göttern – ist das etwa ihr Herz?!«
    »Ja – zumindest das, was davon übrig ist.«
    Mit Grauen, aber auch einer dunklen Faszination betrachtete er das unheimliche Ding in seiner Hand. Doch dann stutzte er. Er hatte das Herz des Durga gesehen, das Tyark in der Wüste herausgeschnitten hatte. Und er hatte auch einen Blick auf das Medusenherz geworfen. Beide waren stets eiskalt gewesen und es hatte den Anschein gehabt, als flackere ein gespenstisches Licht in ihnen. Doch Adaques Herz war fest und schwarz, eine dämonische Kälte ging von ihr aus und er sah auch kein heimliches Licht in ihm glimmen.
    Doch bevor er sich weiter darüber wundern konnte, überfiel ihn eine erneute Welle von Übelkeit und hastig verstaute Muras das Herz in einem kleinen Lederbeutel. Er würde sich später darum kümmern.
    Dann fiel sein Blick auf etwas, das aus Adaques Gewandung gefallen schien. Fast beiläufig fasste er danach. Als seine Finger den Kubus berührten, schrie Muras auf. Es war, als ob eine dunkle Energie plötzlich durch seinen Körper gefahren sei. Ein Flüstern war für einen Augenblick in seinem Kopf zu einem Brüllen angeschwollen und hatte fremdartige Bilder und Gefühle in ihm entstehen lassen.
    Rohin winselte laut auf und knurrte, als sie den Kubus erblickte. Ihre Läufe zuckten hilflos.
    »Was ist das für eine Teufelei?«
    Arthans Schwertspitze kratzte auf der Oberfläche des Kubus herum und wurde dann ruckartig zurückgezogen. Arthan gab einen gequälten Laut der Überraschung von sich. »Was zum...
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