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Welt ohne Sterne

Welt ohne Sterne

Titel: Welt ohne Sterne
Autoren: Joe Haldeman
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kalt, daß wir den Weinbrand sogar erst auftauen mußten.« Er las die Armaturen ab. »Es wird noch fünf Minuten dauern, ehe der Transporterraum sich einigermaßen erwärmt hat.
    Möchten Sie, daß ich Mr. Spock heraufbeame?«
    »Aber ja. Ich bin gespannt auf sein Gesicht.«
    Aber Mr. Spock behielt sein Pokergesicht bei, als er aus dem Transporter stieg. »Es muß sehr kalt gewesen sein, Mr. Scott. Ich bin wirklich erleichtert, daß es Ihnen gutgeht.«
    Er trat an den Bildschirm. »Können Sie mich mit dem Klingonenschiff verbinden?«
    »Ja, natürlich.« Scotty drehte an ein paar Schaltern.
    »Spock – wollen Sie sie tatsächlich ausliefern …«
    »Ich gab mein Wort, Captain. Aber warten Sie ab …«
    Eine vage Gestalt erschien auf dem Schirm. »Hier ist Kal, gegenwärtiger Kommandant. Wer ruft?«
    »Hier ist das Sternenschiff Enterprise, Wissenschaftsoffizier Spock. Ich möchte Sie warnen. Das herrschende Geschöpf unten im Planetoiden, das sich selbst Vatermaschine nennt, sagt Ihnen den Kampf an und beabsichtigt, Sie alle ohne Ausnahme zu verzehren.
    Ich rate Ihnen dringend, diese Herausforderung zu ignorieren. Keine Ihrer Waffen funktioniert in seinem Gebiet, und es ist vermutlich in der Lage, Ihre Rückkehr ins Schiff zu verhindern.«
    »Messer und bloße Hände funktionieren doch selbst dort unten, oder vielleicht nicht?«
    »Allerdings. Aber die Überzahl spricht dagegen.«
    Es war schwer, den Gesichtsausdruck durch die wirbelnden Farben zu erkennen, aber irgendwie erweckte es den Anschein, als lächelte Kal selbstgefällig. »Gut.« Er schaltete aus.
    »Sehen Sie, Captain«, wandte Spock sich an Kirk. »Nichts als die Wahrheit.«
     
    Die Vatermaschine war so zuvorkommend gewesen, ihnen ausreichend Energie zurückzugeben, um Sternenbasis 3 zu erreichen. Kirk hatte nur leichten Dienst für die Besatzung angeordnet, und so freute man sich auf eine geruhsame Woche.
    Einige der Offiziere tranken eine Flasche saurianischen Weinbrand in der Offiziersmesse. »Ich wollte, wir wüßten mehr«, sagte Spock. »So viele Fragen bleiben unbeantwortet.«
    »Meinen Sie die Sache mit der Wiedergeburt, oder dem ›Ersetzen‹, wie die Chatalia es nennen?« fragte Pille.
    »Nein, das nicht so sehr. Es ist wirklich nur eine Regeneration mit Hilfe einer Art Transportertechnologie. Die Chatalia sind ja im Grund genommen nicht mehr als Teile der Vatermaschine – wie Gliedmaßen.«
    »Finde ich jedoch recht beeindruckend«, sagte Kirk.
    »Andere Lebewesen machen es ähnlich, wenn auch nicht in so hohem Maß. Was mir echte Rätsel aufgibt, ist die Energiefrage. Die Handlung der Maschine widerspricht den Grundsätzen der Thermodynamik und des Verbrauchs von Energie. Da sie jedoch ohne Zweifel ihre eigene Weise hat, bedeutet das, daß unsere Grundsätze falsch sind, oder zumindest ungenügend.«
    Wilson kam in die Messe und zog sich einen Stuhl heran. »Ich komme gerade von Fähnrich Tinney in der Krankenstation. Chapel sagt, sie darf in ein paar Tagen wieder aufstehen.«
    »Sie haben nicht zufällig Fähnrich Moore gesehen?« fragte Pille spöttisch.
    »Ach ja, er war auch dort. Er las ihr etwas vor.«
    Pille rollte die Augen zur Decke hoch, aber er schwieg.
    »Ich glaube, wir stehen tief in Ihrer Schuld, Mr. Spock«, sagte Wilson. »Wenn Sie nicht mit dieser überdimensionalen Artischocke gesprochen hätten, wären wir immer noch dort unten – und tot, höchstwahrscheinlich.«
    »Ein Versuch war zumindest logisch«, erwiderte Spock. »Und im Grund genommen gar nicht so unangenehm, verglichen mit anderen Erfahrungen, die ich im Geistesaustausch machte. Wie ich gerade erwähnte, ehe Sie kamen, hätte ich gar nichts dagegen, wenn ich ein wenig mehr Zeit mit ihr – ihm – hätte verbringen können.«
    »Sie haben sehr viel gemeinsam mit ihm«, murmelte Pille mit ausdruckslosem Gesicht.
    »Es waren nicht die Gemeinsamkeiten, die es mir wünschenswert scheinen lassen. Das Ganze basiert auf reiner Logik, aber eine gültige Logik bleibt von Spezies zu Spezies gleich.«
    Spock starrte in die Luft. »Nein, was ich am faszinierendsten an ihm fand, war sein Humor. Ich glaube, es war die einzige wahrhaft intelligente Kreatur mit echtem Humor, der ich je begegnete.«
    Nach einem Augenblick des Schweigens brummte McCoy: »Da geht es schon wieder an.«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Wenn irgendein anderer das gesagt hätte, würde ich schwören, daß es ein Witz war.«
    Spock hob eine Braue und blickte ihn an. »Einer von uns ist dabei, etwas
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