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Welt ohne Sterne

Welt ohne Sterne

Titel: Welt ohne Sterne
Autoren: Joe Haldeman
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es ohnehin keine Chance mehr für uns.«
    »Orakel!« T’oomi. Zwei Zauberer kamen herbei. »Bereitet ihn vor – so gut ihr könnt, ohne seine Haut anzufassen.«
    Sie befahlen Moore, sich still zu verhalten und seine Arme an den Seiten herunterhängen zu lassen. Dann schoben sie ihn, indem sie nur seine bekleidete Brust berührten, zur Spitze der Vatermaschine.
    Einer der beiden Orakel pfiff eine Reihe von Tönen. Die Blüte öffnete sich. Sie brachten Moore hinein, dann schlossen die Blütenblätter sich um ihn.
    Nach etwa zehn Sekunden stieß die Blüte ihn heftig aus, sie nieste ihn zur Kuppeldecke. Zwei Wächter segelten ihm nach. Er begegnete ihnen auf halber Höhe, als er herunterschwebte.
    Einer der Orakelzauberer stellte sich so in die Blüte, daß Kopf und Schulter noch herausragten. Mit Singsangstimme erklärte er:
    »Nicht Klingone. Klingonen schmecken gut, haben aber unangenehme Gedanken. Dieser schmeckt giftig, aber seine Gedanken sind neutral. Wo ist der, der behauptet, von einer anderen Spezies zu sein?«
    Spock schwebte herbei. »Können Sie die Vatermaschine warnen, daß ich zur Hälfte ein Mensch bin.«
    »Sie weiß es«, versicherte ihm T’oomi. »Sie weiß alles über dich, das T’Lallis wußte.«
    »Wird die Verständigung beidseitig sein?«
    »Nein, die Vatermaschine spricht nur durch die Orakelfamilie.«
    Sie war noch nie mit einem Vulkanier zusammengekommen. Spock beschloß, eine Geistesberührung mit ihr zu versuchen.
    Das Innere der Blüte war weiß und glänzend von Feuchtigkeit wie der Mund einer Schlange. Spock ließ sich langsam hineinheben. Als der Schlund sich über ihm schloß, streckte er die Handflächen aus und begann mit der Drehung, die die Geistesberührung einleiten würde.
    Er schrie.
     
    »Erst beim Anzeichen von Feindseligkeiten feuern!« warnte Uhura. Etwa hundert Lan, ein stummer Mob, kam auf sie zu. Nur ein Dutzend hatte Speere, aber viele der anderen trugen landwirtschaftliche Geräte, die recht wirkungsvolle Waffen abgeben würden.
    Ein unbewaffneter ven-Chatalia, mit den drei blauen Bändern des kastenlosen Dolmetschers, ging ihnen voraus. Uhura schaltete den Übersetzer ein. »Hallo«, sagte sie ein wenig unsicher.
    Der Mob blieb wie angewurzelt stehen. Hundert Stimmen flüsterten durcheinander und hörten sich wie surrenden Insekten an. Der Dolmetscher steckte mit zwei Speerträgern die Köpfe zusammen. Die beiden sprachen wiederum mit höherkastigen Speerträgern, und ihre Antwort kam über die ersteren zum Dolmetscher zurück. Der kleine Ven näherte sich zögernd den Menschen. Offenbar fürchtete er sich vor der hochgewachsenen schwarzen Frau.
    »Wir tun Ihnen nichts«, versicherte ihm Uhura. »Wir freuen uns, uns mit Ihnen unterhalten zu können.«
    »Ich bringe eine Botschaft«, sagte er.
    »Von wem?«
    »Von den Bauern dieses Dorfes und ihren Beschützern. Ihr vernichtet ihr Land. Ihr müßt von hier fort.«
    »Wir achteten darauf, eure Feldfrüchte nicht zu zertreten. Und dort, wo wir Platz brauchten, ernteten wir sie für euch und gaben sie auf einen Haufen.«
    »Aber allein eure Berührung vergiftete ihr Äußeres. Und das Gift von euren Körpern sickert durch den Boden.« Das mochte stimmen. Die Pflanzen um die Latrine hatten sich grün verfärbt, zweifellos kein Zeichen von Gesundheit bei einem blauen Kohlkopf.
    »Aber wenn wir sonstwo hinziehen, vergiften wir ein anderes Gebiet.«
    »Das wäre dann nicht mehr mein Problem«, war die lakonische Antwort. Plötzlich blickte er hoch.
    Drei Zauberer segelten aus dem Himmel. Einer von ihnen landete zwischen Uhura und dem Dolmetscher. Ohne auf die Frau zu achten, beugte er sich zu dem Ven hinab. »Was im Namen des Unten machst du hier?«
    »Diese meine Lan haben den Boden …«
    »Kommst du denn nicht aus der Stadt?«
    »Ja, Herr.«
    »Und du weißt nicht, daß du diese Zauberer aus der Zukunft nicht beachten sollst? Daß sie euch schaden können?«
    »Doch, Herr, ich wußte es.«
    »Dann ist dir ja klar, daß du den Tod ohne Ersetzung verdient hast.«
    »Bitte, Herr.« Er senkte die Stimme. »Sie wissen doch, wie es ist mit diesen …«
    Der Zauberer hob ihn an der Hautfalte hinter den Schultern hoch und warf ihn den Speerträgern zu. »Tötet ihn!« befahl er. Dann drehte er sich zu Uhura um. »Was euch betrifft …«
    Der Zauberer, der Dolmetscher, die »Beschützer« und etwa dreißig der Lan kippten betäubt um. Der Rest der Lan hastete zum Dorf zurück. Die beiden anderen Zauberer zogen sich eilig in
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