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Welt ohne Sterne

Welt ohne Sterne

Titel: Welt ohne Sterne
Autoren: Joe Haldeman
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werden konnte.
    »Der Transport wird in folgender Reihenfolge vorgenommen: erst das Waffenteam mit dem Schutztrupp. Die einzelnen Teile der Novabombe werden unmittelbar darauf nachgeschickt.
    Ihr begebt euch sofort zum Kontrollpol. Es herrscht dort keine Zentrifugalkraft, also dürfte es leicht sein, an die Maschinen heranzukommen.«
    Er wandte sich an den ranghöchsten Priester der zweiten Gruppe.
    »Dann folgt ihr, und beeilt euch. Wenn der Notruf des Föderationsschiffs keine Finte war, befinden wir uns möglicherweise schon so nah, daß wir ebenfalls eingefangen werden.«
    Gleich danach würde Kulain sein Schiff verlassen.
     
    Scotty saß mit dem Rücken gegen die Plattform des nutzlosen Transporters gelehnt. Er hatte sich in vier dicke Decken gehüllt. Ein helles Feuer brannte vor ihm – die einzige Lichtquelle auf der Behelfsbrücke.
    Zu seiner Linken war ein Haufen Holz aufgestapelt: ausgerissene Schößlinge, von größeren Bäumen abgehackte Zweige (sein Werkzeug war eine Tritaniumaxt von der Feuerbekämpfung gewesen – sie konnte sogar durch Metalltüren dringen und zerschnitt Holz wie Papier), und ein paar Stücke exotischer Möbel. Zu seiner Rechten hatte er siebzehn Flaschen komprimierten Sauerstoff. Die achtzehnte hielt er zwischen den Knien, mit dem Schlauch auf das Feuer gerichtet, aber sie war nur auf Minimalabgabe eingeschaltet. Eine vergessene Flasche Weinbrand stand neben ihm, ihr Inhalt war zu Matsch gefroren. Im Augenblick hatte es –40 Grad Celsius. Im Rest des Schiffes war es noch viel kälter.
    Kulain erschien, flimmernd zuerst, doch schließlich verfestigte er sich. Scotty hatte die Augen geschlossen. Er versuchte, ein wenig zu schlafen.
    »Mensch!« sagte Kulain, dann hustete er spasmodisch. Klingonen vertrugen niedrige Temperaturen besser als Menschen, aber das war selbst ihm zu kalt. »Leben Sie?« krächzte er.
    »Bis jetzt schon … Aber ich glaube nicht, daß Sie es lange in diesem Eiskeller aushalten.«
    Kulain atmete scharf ein. Der Frost in seiner Kehle verhinderte eine Antwort. Er öffnete die Lasche seiner Halfter.
    »Tun Sie das nicht«, warnte ihn Scotty. Sein Arm streckte sich unter der Decke aus und deutete auf den Klingonen. »Ich zerstrahle Sie.«
    Kulain sagte laut etwas auf Klingonisch. Dann flimmerte er, aber er verschwand nicht.
    »Wenn Sie beabsichtigen, sich von hier wegbeamen zu lassen, vergessen Sie es. Sie sitzen hier fest.«
    »Hier fest?«
    Scotty nickte. »Wahrscheinlich bis der Tod uns scheidet.«
    Der Klingone blickte ihn einen Augenblick verständnislos an, dann schien er kleiner zu werden. »Schießen Sie ja nicht.« Er zog langsam seine Waffe aus der Halfter und hielt sie gegen die Stirn. Als er den Auslöser zog, folgte ein Geräusch wie das sanfte Miauen eines müden Kätzchens.
    »Das funktioniert auch nicht?«
    »Nein. Genausowenig wie dieser Phaser, wenn es ihn überhaupt gäbe.« Scotty zog die Hand aus der Decke und zeigte, daß sie leer war. »Sie dürfen gern die Decke mit mir teilen, wenn Sie abwechselnd mit mir das Feuer hüten.«
    »Lieber sterbe ich.« Der Klingone faltete die Hände über der Brust.
    »Wie Sie wollen.« Scotty wickelte sich wieder dicht in die Decken. »Es wird Ihrem Vaterland bestimmt von großem Nutzen sein, wenn Sie vor Kälte erstarren. Meinetwegen dürfen Sie auch den Atem anhalten, bis Sie blau werden. Mir ist es egal.«
    Eine Minute später sagte Kulain mit klappernden Zähnen: »Einverstanden.« Er hob einen Schößling auf, brach ihn in zwei Teile (er hörte sich an, als zersplittere Porzellan), legte ein Stück ins Feuer und das andere neben sich. Dann kroch er zu Scotty unter die Decken. Solange sie die Schultern aneinanderpreßten, reichten die Decken aus, daß sie sich beide einhüllen konnten.
    Kulain starrte verdrossen ins Feuer. »Ich war noch nie einem Menschen so nah, daß ich ihn riechen konnte.«
    »Sie sind auch nicht gerade eine duftende Rose.«
     

 
13.
     
    »Ich gehe zuerst«, erklärte Spock.
    »Warten Sie …« unterbrach T’oomi.
    »Es muß ein Mensch sein. In den Gärten der Lan befinden sich zwanzig mal zwanzig von euch. Wir müssen feststellen, was wir mit euch tun können.«
    »Ich gehe«, sagte Moore fest. »Ich bin am entbehrlichsten.«
    »Moore«, versicherte ihm Kirk und kämpfte zwischen Logik und Emotion. »Ich würde Ihnen nie befehlen …«
    »Das weiß ich, Sir. Deshalb melde ich mich ja auch freiwillig.« Er schwebte zu T’oomi hoch. »Außerdem sieht es ganz so aus, als gäbe
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