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Welt ohne Sterne

Welt ohne Sterne

Titel: Welt ohne Sterne
Autoren: Joe Haldeman
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nicht, Captain. Reine Beobachtung.«
     
    KAPITÄNSLOG, Sternzeit 7503.0.
    Wir machten eine äußerst bemerkenswerte Entdeckung. Um 7502.931 durchquerte die Enterprise ein ungemein starkes Magnetfeld. Alle Instrumente, die nicht stark abgeschirmt waren, wurden davon betroffen.
    Es erscheint mir angebracht, unsere gegenwärtige Mission zu unterbrechen und zurückzukehren, um den Ursprung des Magnetfelds zu ergründen. Wie wir feststellten, geht es von einem Körper mit einem Durchmesser von zweihundertsiebzehn Kilometern aus. In ihm befinden sich denkende Wesen.
    Ich habe eine Zusammenkunft des wissenschaftlichen Stabes um 1830 Uhr einberufen.
     
    Fünfundzwanzig Personen saßen dichtgedrängt in dem Raum, der eigentlich für die Hälfte dieser Zahl gedacht war. Auf die Anweisung des Kapitäns hatte Spock alle Wissenschaftsoffiziere und Fähnriche mit der Art von akademischer Ausbildung zusammengerufen, die sich in diesem Fall als nützlich erweisen mochte. Scotty brachte drei Ingenieure, Triebwerksspezialisten, mit.
    »Wer ist nicht mit dem Ausdruck ›Bussard Ramjet‹ vertraut?«
    Mehrere Arme hoben sich, Larousses und die von zwei Biologen, dazu eine Pfote, sie gehörte Glak Sön, einem stämmigen, dichtbehaarten Anakonten, Fähnrich, Spezialgebiet Mathematik.
    »Er ist sehr einfach zu erklären. Es handelt sich um ein Fahrzeug, das Treibstoff für einen primitiven Fusionsantrieb aufnehmen kann. Wir stellten im einundzwanzigsten Jahrhundert ein paar davon her, ehe der Raumwarp, der Solantrieb, entdeckt wurde.
    Der interstellare Raum ist voll von Wasserstoff, zwar sehr dünn verteilt, aber dafür in großen Mengen. Ein Bussard Ramjet benutzt ein starkes Magnetfeld, um diesen Wasserstoff aufzusaugen, den es zu Energie verbrennt.
    Diese Ramjets sind sehr langsam, sie brauchen Jahrhunderte von Stern zu Stern. Unter den Bussard Ramjets, die unser Sonnensystem verließen, waren zwei Robotsonden und drei ›Generationenschiffe‹ – also Schiffe mit einer Besatzung, die wußte, daß sie ihr Ziel selbst nicht lebend erreichen konnten, deren Kinder und Kindeskinder jedoch ihre Mission fortsetzen würden.
    Die Föderation hat inzwischen zwei dieser Generationenschiffe gefunden und sie mit Solgeschwindigkeit an ihr Ziel befördert. Das dritte, die Vierzig Familien, wird seit zweihundertfünfzig Jahren vermißt.
    Wir hatten gehofft, auf diese Vierzig Familien gestoßen zu sein, aber es hat sich herausgestellt, daß der geortete Körper bedeutend größer ist. Mr. Spock wird Sie über die Einzelheiten unterrichten.«
    »Der Körper ist sehr groß«, begann der Vulkanier, »möglicherweise ein ausgehöhlter Asteroid von zweihundertsiebzehn Kilometern im Durchmesser. Ich habe zwei Diagramme vorbereitet. Fähnrich Fitzsimmons.«
    Fähnrich Fitzsimmons schaltete das Licht aus und projizierte die Bilder an die Wand.
     



 
    »Das obere Diagramm ist nichts weiter als ein Bild des Schiffes. Beachten Sie die Flugrichtung; es verringert die Geschwindigkeit und bewegt sich nur mit einem Hundertstel der Lichtgeschwindigkeit. Die Verzögerung ist etwa ein Millimeter pro Sekunde.«
    »Also braucht es fünfundneunzig Jahre, ehe es zum Stillstand kommt«, sagte der Mathematiker von Anakontor.
    »Und siebenundvierzig Tage«, ergänzte Spock.
    »Die Lebewesen halten sich natürlich im Innern des Körpers auf. Er rotiert, um sie durch Zentrifugalkraft mit Gravitation zu versorgen.«
    »Sie haben nicht einmal echte künstliche Schwerkraft?« fragte jemand. Spock blickte in seine Richtung. Er zögerte und beschloß dann die Benutzung der beiden widersprüchlichen Adjektive doch nicht zu kritisieren.
    »Stimmt. Das ist Teil eines Paradoxons, das wir umgehend diskutieren werden.
    Bei dem unteren Diagramm handelt es sich um einen Ausschnitt, der das Innere des Körpers zeigt. Ich habe die Bevölkerungsdichte nach den Daten der Biosensoren eingetragen.
    Es leben mehr als eine Million Personen in diesem kleinen Planetoiden. Neun Zehntel davon konzentrieren sich auf einen Gürtel um den Äquator. Das ist da, wo die ›Schwerkraft‹ am größten ist, obgleich sie selbst dort kaum mehr als die Hälfte der Gravitation beträgt, wie wir sie gewöhnt sind.«
    Spock gab Fähnrich Fitzsimmons einen Wink, und sie schaltete das Licht wieder ein. »Wir haben versucht, mit ihnen in Verbindung zu treten, doch ohne Erfolg. Was immer wir auch zu ihnen abstrahlen, kehrt unmittelbar zurück.«
    Die Anwesenden gaben ihrer Verwunderung durch leises Gemurmel
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