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Welt ohne Sterne

Welt ohne Sterne

Titel: Welt ohne Sterne
Autoren: Joe Haldeman
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miteinander. Wozu brauchte ein Gruppenbewußtsein eine Sprache?«
    Larousse antwortete schnell, um nicht wieder das Schweigen aufkommen zu lassen. »Das hängt vom Grad der Integration ab. Unser Gehirn und Nervensystem stellen im Grund genommen ein Gruppenbewußtsein für sich dar, wenn man all die Zellen als Individuen betrachtet. Natürlich haben sie keinen Bedarf an einer Sprache. Im anderen Extrem ist die menschliche Zivilisation eine Art langsam funktionierendes Gruppenbewußtsein, das hauptsächlich durch die Sprache verbunden ist.«
    »Semantik«, sagte McCoy. »Was ist mit echtem Gruppenbewußtsein, beispielsweise bei den Termiten – sie können doch keine Sprache benutzen, oder?«
    »Es ist ein allgemeiner Trugschluß, daß die Termiten von einem Gruppenbewußtsein gelenkt werden. Es erweckt zwar tatsächlich den Anschein, als hörten sie auf einen gemeinsamen Befehl, aber das liegt lediglich an einer einfachen Folge instinktiver Reaktionen.«
    »Es könnte dasselbe in einem kleineren Maßstab sein.«
    »Nein.« Die beiden argumentieren, ohne einander anzusehen. »Es besteht keine allgemeine Leitung, keine Integration. Sie rollen aufs Geratewohl Erdkugeln. Wenn zwei zusammentreffen, heben sie eine dritte darauf – instinktive Reaktion. Schließlich werden sie einmal eine Kathedrale erbauen, rein dem Instinkt folgend … Was war das?«
    »Schritte«, flüsterte Wilson. Er umklammerte den Phaser in seinem Gürtel. »Marschschritte.«
    Kirk schaltete seinen Kommunikator ein. »Kirk an Enterprise. Scotty, könnte sein, daß wir hier in Schwierigkeiten geraten. Rechnen Sie damit, uns jeden Augenblick hochbeamen zu müssen – sobald Leutnant Wilson ›jetzt‹ sagt.«
    »Jawohl, Sir.«
    Wilson ließ den Phaser los und hielt seinen Kommunikator bereit.
    Eine Gruppe von etwa zwanzig der Pelzwesen marschierte um eine Ecke auf den Platz. »Gleichgültig auf welchem Planeten, in welcher Zivilisation, überall gibt es Polizei.«
    Alle außer einem waren bewaffnet. Einige mit Stöcken, andere mit Seilrollen. Der unbewaffnete, der den Trupp anführte, trug drei blaue Bänder um den Hals. Die anderen hatte alle rot-orange-grüne. Der Führer sagte etwas. Sofort hielten sie an, bildeten flink einen Halbkreis und kamen auf die Menschen zu.
    »Wartet!« sagte Kirk, und zwei gewaltig verstärkte fremdartige Silben echoten über den ganzen Platz. Die Polizisten blieben kurz stehen, blickten den Blaubändigen an, dann marschierten sie weiter.
    Als sie noch etwa zehn Meter entfernt waren, wandte Kirk sich an Wilson. »Mr. Scott soll uns zurückholen.«
    »Jetzt!« rief Wilson in den Kommunikator.
    Nichts tat sich.
    »Scotty!« rief Kirk. »Beam uns hinauf!«
    »Transporter funktioniert nicht.« Sie konnten das elektrische Zischen des Geräts im Hintergrund hören. »Verdammt, Captain …«
    Doch inzwischen hatten die Pelzwesen sie erreicht. Sie schwangen mit den Stöcken nach ihren Beinen und warfen die Seile wie Lassos. Moore konnte gerade noch seinen Phaser ziehen, aber schon wurde er ihm aus der Hand geschlagen. Wilson riß einem den Stock aus der Hand. Es gelang ihm, ein paar Sekunden auf den Füßen zu bleiben und sich zu wehren, aber wie die anderen war er ziemlich unbeholfen in der geringen Schwerkraft, und so schloß er sich ihnen bald, hoffnungslos in die Seile verstrickt, auf dem Boden an.
    Die Polizisten zogen sich in einer nicht gerade exakten Reihe zurück – zwei von ihnen hielten sich die Köpfe, wo Wilson sie getroffen hatte. Der mit den drei blauen Bändern trat vor und begann zu sprechen.
    Es war eine sanfte, leicht lispelnde Sprache, die sich in wohlklingendem Singsang hob und senkte. Natürlich sagte sie den Menschen nicht mehr als das Trillern eines Vogels.
    Kirk, dessen Arme gebunden waren, deutete mit heftigen Kopfbewegungen auf den Übersetzer. Er war ihm aus der Hand geschlagen worden und mehrere Meter auf dem harten Boden dahingerutscht. »Hoffentlich funktioniert das Ding noch«, brummte er.
    McCoy stöhnte. »Vermutlich. Es ist stabiler als wir.«
    Endlich schien der Blaubändige zu verstehen. Er hob den Übersetzer auf, studierte ihn kurz, dann sprach er hinein. »Sie brauchen diese Maschine, um zu sprechen und zu hören?«
    »So ist es«, erwiderte Kirk. »Jetzt können Sie mich verstehen, nicht wahr?«
    »Natürlich. Sie sprechen die Sprache der Zauberer, genau wie ich. Ganz offensichtlich sind Sie Zauberer, doch ich muß gestehen, daß ich von der Existenz Kastenloser nichts wußte. Ist Ihre
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