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Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition)

Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition)

Titel: Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition)
Autoren: Sue Twin
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Woran erinnerte sie
nur dieses Funkeln?
    Zögernd blieb sie stehen. Moryn hatte die Hand gehoben und
signalisierte, dass sie nicht weitergehen solle. Er blickte zu den Flugquallen
und wartete, bis sie sich auf den umliegenden Felsen niedergelassen hatten.
Dann erst lief er auf sie zu.
    Sie schlang ihre Arme um seinen Hals und weinte.
    Er strich ihr übers Haar. »Ich hab dich vermisst.«
    »Wo warst du nur?«
    »Dazu später. Das ist eine ziemlich lange Geschichte.«
    Er löste sich sanft aus der Umarmung und sah ihr in die
Augen. In seinem Blick las sie, was er nicht sagte – nicht sagen konnte. Sie
las, was er fühlte und was sie ebenfalls fühlte. Und für einen Moment gab es
nur sie beide.
    »Was ist das?«, fragte sie und berührte vorsichtig seine
Stirn mit der Hand. An einer Schläfe prangte ein silbernes Dreieck und die
Haarsträhne darüber war ebenfalls silbern.
    Moryn legte seine Fingerspitzen ganz zart über ihre. »Sie
wollte, dass ich mich an sie erinnere. Es war ein Kuss … von der Göttin
Tellus.«
    »Das Zeichen ist wunderschön.«
    Er blinzelte verlegen. »Lass uns später reden. Erst braucht
ihr das hier .«
    Mit einem Griff löste er den Beutel, den er am Hosenbund
festgeknüpft hatte.
    Heather erblickte gelbe Pilze.
    »Iss davon sofort einen! Und du auch«, sagte er zu Atyll.
»Schnell! Es macht euch immun gegen das Gift ihrer Flügel.«
    Moryns Blick wanderte an Heather und Atyll vorbei.
    »Junge!«, rief sein Vater und trat näher. Er packte ihn an
den Schultern und drückte ihn an sich.
    »Iss einen Pilz!«, sagte Moryn und drückte ihm den Beutel in
die Hand. »Die anderen auch.«
    Plötzlich kniff er die Augen zusammen. Im nächsten Moment
stürmte er auf Aarab zu und riss ihn um. Sie fielen auf die Steine. Moryn holte
aus und rammte Aarab die Faust ins Gesicht. Dann schlug er noch einmal krachend
zu. Und dann ein drittes Mal …
    Aarab wehrte sich nicht.
    »Hör auf!«, herrschte Karyll seinen Sohn an. Er packte ihn
von hinten an den Schultern und zerrte ihn weg.
    Aarab stöhnte und spuckte Blut.
    »Was ist in dich gefahren?«, rief Karyll.
    »Verräter!«, raunzte Moryn und spuckte vor Aarab aus. »Du
hast mich abstürzen lassen.«
    »D-das wollte … ich   …
nicht«, stammelte Aarab und richtete sich mühsam auf.
    »Lügner!«
    »Es … tut mir leid.«
    »WARUM hast du das getan?«
    »D-du hast es gewusst. Deine Mutter … sie hat Schuld am Tod meiner Eltern. Du wusstest es …
und hast geschwiegen. Du hast so getan, als seist du mein Freund.«
    »Idiot, das war ich auch.«
    Im nächsten Moment sauste Aarabs Faust nach vorne und er
erwischte Moryn am Kinn. »Verräter!«, rief er.
    Moryn packte ihn am Hemd und schlug zurück. »Gleichfalls!«
    Aarab ließ die Fäuste sinken. »Ich hätte dir gleich eine
reinhauen sollen.«
    »Es wäre ehrlicher gewesen«, sagte Moryn mit bitterem
Tonfall.
    »Moryn, ich wünschte, ich könnte es ungeschehen machen.«
Aarab wischte sich mit dem Handrücken das Blut von der Lippe.
    Karyll drängte sich zwischen die beiden Streitenden. Mit
einer Hand hielt er Moryn fest. Dann wandte er sich Aarab zu. »Hier, iss den
Pilz!«, sagte er mit hörbarer Wut in der Stimme.
    Mit zitternden Händen griff Aarab zu und kaute schließlich
den Pilz. Er setzte sich auf einen Findling und spähte zu den Flugquallen.
    Moryn legte eine Hand an die Stirn und blinzelte ebenfalls
nach oben. »Jungs, Mädels, zeigt euch mal!«, rief er.
    Die Falter klappten die Flügel zurück und richteten sich
auf. Winzige silberne Rüstungen blitzten in der Sonne. Dann nahmen sie die
Helme ab.

 
    Heather blinzelte. Doch bevor sie irgendetwas sagen
konnte, tauchte ein zweiter Schwarm mit doppelt so großen Faltern auf. Auch er
war eingehüllt in einen glitzernden Funkenregen. Und dahinter erschienen am
Höhleneingang zwei weitere Gestalten: Karl und Tinka.
      »Was macht ihr den
hier?«, rief Heather.
    »Das ist ebenfalls eine lange Geschichte«, antwortete Moryn
für die beiden.
    Ein Geflügelter stürmte vorweg und landete direkt vor Moryns
Füßen. Er steckte in einer silbernen Rüstung und war mit einem Schwert
bewaffnet.
    »Das ist Elino«, stellte Moryn ihn
vor.
    Der Krieger drehte sich um und
brüllte. »Alle Kinder sofort zurück in die Höhle! Was von meinen Anweisungen habt ihr nicht verstanden? Ich habe laut
und deutlich gesagt, ihr bleibt unten im Berg. Abflug!«
    Aus dem ersten Schwarm lösten sich zahlreiche Falter, die
nicht in Rüstungen steckten und nicht wie kleine
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