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Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition)

Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition)

Titel: Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition)
Autoren: Sue Twin
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gerettet. Sie sind in die Berge geklettert, haben
sich an die Felsen geklammert und Schutz in den alten Höhlen gefunden. Seit
dieser Zeit wachen die heiligen Felsen über uns. Und sie werden unsere Zuflucht
sein, wenn unsere Stadt in Gefahr gerät.«
    »Sind die Felsen bewohnt?«
    »Nein, das waren sie nie. Am Fuße wachsen allerdings weiße
Ytlas-Rosen und einige Früchte, die wir ernten.« Er nahm eine Traube zwischen
Zeigefinger und Daumen. »Zum Beispiel diese Reben.«
    Toryn Reem erhob sich und ging ein paar Schritte auf und ab.
Dann faltete er die Hände und setzte sich wieder. »Kommen wir nun zu den
Regeln, die ich mit dir besprechen muss.«
    Er ließ sich ein goldenes Buch reichen, das seine Frau in
den Händen gehalten hatte.
    »Alleine die Tatsache, dass du Dinge weißt, die kein
Atylantyer wissen sollte, zwingt mich dazu, dich an die heilige Familie zu
binden.«
    Heather riss die Augen auf. »Was bedeutet das?«
    »Das bedeutet, dass du einen Schwur leisten musst und in die
Familie aufgenommen wirst.«
    Atyll legte freundlich eine Hand auf ihren Arm. »Es ist halb
so schlimm, wie es klingt.« Er zwinkerte. »Sprich meinem Dad einfach nur das
Blabla nach …«
    »Das habe ich nicht gehört, mein Junge«, grollte Toryn.
    »Ich bitte um Verzeihung, ehrwürdiger Priester.« Atyll
neigte in einer wenig überzeugenden Demutsgeste den Kopf.
    »Also, sprich ihm einfach nach und halte dich an die Regel,
dass alles, was wir in der Vergangenheit getan haben, unter uns bleibt. Dieses
Wissen bleibt in der Familie. Es gehört nicht ins Volk. Die Geschichtsschreibung
bleibt bei der offiziellen Version, dass Poseidon in Gestalt eines Decabrachia Poseidonia gigantis eingeschritten ist, und sonst niemand.«
    »Und wie wollt ihr mich eurem Volk erklären?«
    »Was meinst du?«
    »Na, die Aufnahme in eure Familie.« Sie spürte, wie sie rot
wurde. »Deine Fans werden sich Gedanken machen. Vielleicht die falschen.«
    Atyll blinzelte. »Tja, dein Moryn hat wirklich Glück mit
dir. Ich wünschte, von deiner Sorte gäbe es mehr Mädchen. Klug und mutig.
Manchmal sollte man meinen, in unserer Stadt gibt es nur kichernde Gören. Nun
ja, wir werden erklären, dass jeder aus der Priesterfamilie das Portal am
Gedenkplatz in der Stadt öffnen kann, es aber nicht tut. Du hast es
unbeabsichtigt geöffnet und damit haben wir erkannt, dass einer deiner Vorfahren
zur Familie Reem gehört haben muss. Wenn genügend Reem-Blut in dir fließt, dann
gehörst du auch offiziell zu uns.«
    »Und das wird euer Volk euch glauben?«
    Atyll sah sie überrascht an. »Das ist die Wahrheit. Ich habe
dich schwimmen gesehen.«
    »So, mein Kind, nun knie dich hin«, sagte Toryn Reem, der
allmählich ungeduldig wurde. »Sprich mir nach: Ich gelobe, dem Volk der
Atylantyer Treue und …«
    In diesem Moment erschütterte ein gewaltiges Rumpeln und
Zittern den Palast.
    »Oh nein, der Dämon ist hier«, schrie Heather.
    »Er kann nicht durchs Wasser. Und es ist auch schon wieder
vorbei«, sagte der Priester ruhig. »Der Dämon muss irgendwo anders gewütet
haben. Wir spüren hier nur die Ausläufer des Bebens. Und jetzt führen wir die
Zeremonie fort.«
    Als Heather endlich den Treueschwur geleistet hatte, erhob
sie sich und fasste nach Atylls Hand. »Ich glaube, ich weiß wo der Dämon jetzt
ist«, flüsterte sie.
    »Wo?«
    »Er zerstört doch Felsen. Wir müssen das verhindern.«
    »Heather, wo ist
das?«
    »Am Ytlas.«
    »Wieso glaubst du …? Äh, dein Medaillon … es hat sich gerade
verändert.«
    Heather senkte den Blick. Aion und Tellus glühten golden,
während der Rest silbern strahlte.
    »Und ob ich mir sicher bin.«
    Sie drehte das Amulett um und erschrak.

75 Lügner

 
    D as U-Boot schoss durchs
Wasser. Atyll lenkte es rasant um die unterseeischen Klippen. Man merkte ihm
die Bauchverletzung nicht an. Er bewegte sich, als sei nichts geschehen.
Offenbar war er ziemlich hart im Nehmen – härter als Heather gedacht hätte.
    Ihr Blick wanderte über die schwarzen Klippen. Sie war
besorgt. Immer wieder schaute sie verstohlen zum anwesenden Geologen und
versuchte in seinem Gesicht zu lesen. Seine Miene wirkte angespannt. Sie konnte
nicht erkennen, ob er sich ernsthafte Sorgen machte oder nur konzentriert arbeitete.
Er blickte abwechselnd auf die Felsen und seinen Bordcomputer, machte sich
Notizen und verglich die aktuellen Aufnahmen der Außenkamera mit den
vorhandenen Daten. Nachdem sie den Ytlas einmal
umrundet hatten, erklärte er, dass sie das
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