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weißblau queer gestreift

weißblau queer gestreift

Titel: weißblau queer gestreift
Autoren: S Brandl
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überwechseln.«
    »Oh ja, bitte. Ich habe ganz viel davon eingekauft. Alle möglichen Sorten. In der Hoffnung, dass du genau das sagst! Dass du über Nacht bleiben willst!«
    »Na, dann nehme ich ein Helles!«
    Ich küsse Birgit und schließe sie fest in die Arme. »Ich freu’ mich so. Du bist der absolute Hammer!«
     
    ◊◊◊
     
    Lange habe ich über Susis Vorschlag nachgedacht. Und weil mich der Gedanke an einen Kuss so unruhig und hibbelig werden ließ, habe ich einen ausgedehnten Spaziergang bis ins Nachbarsdorf und wieder zurück unternommen. Leider weiß ich jetzt noch immer nicht, was ich tun soll. Obwohl ich mir echt den Kopf zerbrochen habe. Ich weiß nur, dass es schon dunkel ist und dass ich sehr müde bin. Ich sollte bald ins Bett gehen und mich mal tüchtig ausschlafen. Und überstürzen sollte ich auch nichts. Mal sehen, wie ich morgen über die Sache denke. Wenn ich hoffentlich wieder etwas ruhiger und klarer bin.
    Huch! Was ist denn das für ein Poltern und Klirren? Was macht Heidi da oben? Oh Gott, jetzt schreit sie! Wie am Spieß! Ach du heiliger Strohsack, dreht sie jetzt durch? Fängt sie an zu randalieren? Erst die Putzorgie und dann die Zerstörungswut? Hoffentlich stellt Heidi nichts Dummes an. Hoffentlich tut sie sich selbst nicht weh …
    Ich sollte nach ihr sehen. Nur kurz gucken, ob alles in Ordnung ist. Eilig in die Pantoffeln geschlüpft und noch schnell ein Jäckchen übergeworfen, das Nacht-Shirt ist ja ein wenig transparent …
    Kurz darauf stehe ich vor Heidis Tür. Ich klopfe einmal und lausche. Nichts, alles ruhig. Also klopfe ich nochmal. Wieder nichts. Ich klopfe ein drittes Mal. Richtig laut. Was ist mit Heidi? Geht es ihr nicht gut? Ist etwas passiert?
    »Heidi!«, rufe ich. »Heidi, bitte mach auf! Ich bin’s, Mandy! Ich weiß, dass du da bist!«
    Da erklingt Heidis Stimme. »Einen Moment! Ich komme gleich!«
    Dann höre ich Schritte und Gemurmel. Spricht sie mit sich selbst? Flucht sie leise vor sich hin? Die Tür geht einen Spalt weit auf. Ich sehe ihr Gesicht. Heidi wirkt irgendwie gestresst. Ihre Wangen sind gerötet, ihre Augen funkeln und wirken etwas weggetreten. Drogen? Alkohol? Was ist mit Heidi los? So habe ich sie ja noch nie gesehen!
    Heidi macht keine Anstalten mich hereinzubitten. Sie macht noch nicht mal die Tür richtig auf, lugt nur mit diesen glasigen, benommenen Augen durch den Türspalt.
    »Hallo Mandy«, murmelt sie jetzt.
    »Was ist mit dir los, Heidi? Was war das für ein Poltern und Geschrei? Geht’s dir gut?«
    »Oh, ähm, ja. Mir geht es gut. Das war bloß ein Glas, das zu Bruch gegangen ist. Alles bestens, wirklich!«
    »Und warum stehst du dann so verkrampft an der Tür? Hast du Angst davor, dass ich deine Wohnung betrete?«
    »Das … oh … also weißt du, ich bin nicht angezogen. Deshalb.«
    »Seit wann läufst du nackt in deiner Wohnung herum, schreist und zerbrichst Gläser?«
    »Nackt? Nein, ich bin nicht nackt.«
    »Ja, was denn nun?«
    Mein Blick gleitet durch den Türspalt. Ich erhasche einen kurzen Blick auf Heidis Körper. Von wegen nackt: Heidi trägt ein schwarzes Oberteil und eine schwarze Hose. Jetzt wird mir das Theater wirklich zu blöd. Ich stelle einen Fuß in den Türspalt, lehne mich mit dem Oberkörper gegen die Tür und versuche so, sie aufzudrücken. Heidi hält sofort dagegen. Ich habe keine Chance. Sie ist um einiges stärker als ich.
    »Was soll das?«, murrt sie.
    Das frage ich mich auch, denn so komme ich ja doch nicht weiter, nur mit dieser Drückerei. Da kommt mir eine Idee. Und schon schießt meine Hand nach vorne. Ich erwische Heidi am Bauch, dort, wo sie so kitzlig ist, und kitzle ganz kurz. Heidi erschrickt und weicht einen Schritt zurück. Jetzt schaffe ich es, die Tür aufzustoßen. Ich springe in die Wohnung und ziehe die Tür hinter mir zu. Heidi steht mit großen Augen da und rührt sich nicht. Sie sieht zerzaust aus, noch viel zerzauster als sonst, wenn ich sie in ihrer Wohnung besuche. Ihre Haare sind verstrubbelt und ihre Bluse ist total falsch zugeknöpft. Außerdem ist sie barfuß, was mich wundert, weil sie daheim sonst immer dicke Kuschelsocken trägt.
    »Heidi, was ist verdammt noch mal los mit dir?«
    »Ich, äh … ja mei …«
    Ich schüttele verständnislos den Kopf. »Mensch, Heidi, ich mache mir doch nur Sorgen! Darf ich ins Wohnzimmer gehen?«
    Heidi beißt sich auf die Unterlippe und zuckt hilflos mit den Schultern. Sie scheint vor irgendetwas Angst zu haben. Welche Bescherung sich wohl
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