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weißblau queer gestreift

weißblau queer gestreift

Titel: weißblau queer gestreift
Autoren: S Brandl
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aufgeregt warst, wegen Birgit?«
    »Ja, das sollte ich vielleicht erklären. Das alles ist für mich ziemlich verwirrend. Wie soll ich das sagen, hm …«
    »Nur zu, du kannst mir alles sagen: Ich werde von nun an nicht mehr dumm reagieren, versprochen!«
    »Okay. Ich glaube, ich bin eifersüchtig auf Birgit. Aber ich weiß nicht, warum. Ich war mir doch so sicher, nicht in dich verliebt zu sein.«
    Ich bin ganz perplex. »Eifersüchtig? Verliebt? Du?«
    »Ich weiß, es ist total seltsam. Aber ich habe doch auch keine Ahnung, was mit mir los ist. Vielleicht ist es nur verletzte Eitelkeit. Oder was Unbewusstes. Kann sein, dass Ärger und Enttäuschung mit reinspielen, weil ich nichts von deiner neuen Freundin wusste. Womöglich war ich geschmeichelt, weil du geglaubt hast, in mich verliebt zu sein, und hab’ mich irgendwie betrogen gefühlt, als ich dich mit Birgit gesehen habe … Hört sich das sehr verrückt an?«
    »Ja. Ich meine, nein. Tut mir leid, ich bin gerade etwas durcheinander …«
    »Weißt du denn inzwischen, was du für mich empfindest?«
    »Ich glaube nicht, dass ich so richtig in dich verliebt bin. Jetzt, wo ich Birgit kenne.«
    »Verstehe. Ich empfinde jedenfalls sehr viel für dich. Vielleicht zu viel, auf  Freundschaft bezogen, meine ich.«
    »Aha. Puh … das muss ich jetzt erst mal verarbeiten …«
    »Du, Heidi?«
    »Ja?«
    »Ich habe da so eine Idee …«
    »Was denn?«
    »Würdest du mich küssen?«
    »Was?!«
    »Nur so. Auf Probe. Damit wir beide sehen, ob es zwischen uns knistert …«
    »Spinnst du?«
    »Nein. Die Idee ist doch gar nicht so dumm und könnte uns echt weiterhelfen. Vorausgesetzt, Birgit hat nichts dagegen. Meinst du, sie würde das verstehen?«
    Meine Gedanken schwirren aufgeregt durcheinander. Doch je länger ich über Mandys Vorschlag nachdenke, desto greifbarer und weniger verrückt erscheint er mir.
    »Ähm ja. Vielleicht. Womöglich ist sie sogar erleichtert, wenn da mal Klarheit herrscht. Ihr ging die Sache ja auch ziemlich an die Nieren. Weil ich ständig von dir gesprochen habe.«
    Mandy nickt. »Ich habe es mir mit Jens verscherzt. Aber das ist kein großer Verlust.«
    »Glaubst du wirklich, du könntest lesbisch sein oder bi?«
    »Keine Ahnung. Machen wir es nun? Uns küssen?«
    »Mandy, ich weiß nicht recht. Ich bin gerade etwas überfordert. Und irgendwie gehemmt.«
    Da sieht mich Mandy ganz keck an und meint frech: »Dir gefallen doch meine Brüste, nicht?«
    Verblüfft blicke ich auf Mandy. Himmel! Wo führt das hin … Ich spüre, wie mir das Blut in den Kopf schießt. Mir fehlen ganz klar die Worte. Also nicke ich nur stumm und verdattert.
    »Würdest du sie gern mal anfassen?«
    »Mandy! Hilfe! Nein!«
    »Warum nicht?«
    »So halt!«
    »Und wenn ich es will? Wenn ich dich darum bitte?«
    »Mandy … Du bringst mich ziemlich in Verlegenheit. Ich wusste gar nicht, dass du auch … solche Seiten hast.«
    »Welche Seiten?«
    »Na, so forsch irgendwie …«
    »Mann, Heidi, ich will es jetzt einfach wissen! Verstehst du das nicht?«
    »Oh doch. Schon.«
    Mandy sieht mir tief in die Augen und greift nach meiner Hand. Vorsichtig führt sie sie zu ihrem Busen. Sie legt meine Handfläche auf ihre linke Brust und sieht mich dabei neugierig an. Mein Herz rast. Ich spüre Mandys weiche Wölbung und mir wird ganz komisch zumute. Ist es ein gutes oder unangenehmes Gefühl? Ich weiß es nicht.
    »Und?«, fragt Mandy. »Wie ist es für dich?«
    Ich kann nur stumm mit den Schultern zucken.
    »Küss mich, Heidi. Bitte, bringen wir es hinter uns!« Mandys Stimme ist jetzt ganz sanft und flehend. Ich sehe, wie Mandy sich vorbeugt, wie sich ihr Mund nähert. Doch ich bin wie gelähmt, unfähig irgendetwas zu tun. Außer die Augen zu schließen. Das schaffe ich noch. Da spüre ich die zarte Berührung ihrer Lippen. Mandy küsst mich sehr vorsichtig, ich spüre ihre Zunge … hmmm … sie schmeckt irgendwie nach Erdbeeren. Wie diese rosa Kaugummis. Oder nein, wie die Kinderzahnpasta mit dem Biber drauf. Es ist ein guter Geschmack, frisch und fruchtig, er passt hundertprozentig zu Mandy. Ja … und der Kuss fühlt sich gut an. Aber nicht wirklich aufregend. Einfach lieb, zärtlich und warm …
    Langsam löst sich Mandy wieder von mir. Ich öffne die Augen und sehe in Mandys banges Gesicht.
    »Und?«, fragt sie leise.
    »Das war schön. Aber es hat bei mir nicht gekribbelt … Und bei dir?«
    Mandy atmet tief durch. »Bei mir auch nicht … Heidenei, bin ich erleichtert!«
    Wir
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