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Weil du ein zärtlicher Mann bist

Weil du ein zärtlicher Mann bist

Titel: Weil du ein zärtlicher Mann bist
Autoren: Jill Shalvis
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Arbeitsplatte und ergriff das Messer, das Corinnes Mutter gerade weggelegt hatte. “Ich bin gut im Gemüseschneiden”, meinte er und setzte Louisas diagonale Schnitte fort.
    Corinnes Mutter strahlte. “Was sind Sie doch für ein begabter junger Mann.” Sie warf Corinne einen wissenden Blick zu, deutete auf Mikes Rücken und formte die Worte: Er liebt dich.
    Corinne verdrehte die Augen und wandte sich ab, doch es dauerte nur ein paar Sekunden, bevor sie den Hals drehte und Mike wieder anstarrte. Er war derselbe Mensch wie immer – das gleiche dunkle Haar; der gleiche lange, schlanke und muskulöse Körper; die gleiche lässige Art, die sie sowohl anzog als auch verärgerte.
    Warum betrachtete sie ihn hier, in dem Haus, in dem sie aufgewachsen war, mit anderen Augen?
    “Louisa.” Donald kam in die Küche und wedelte mit einem Scheckbuch. “Liebling, das Ding ist ein einziges Durcheinander. Ich steige nicht durch und weiß nicht, wie viel Geld noch auf dem Konto ist.”
    “Schau auf die Summe in der untersten Reihe, Schatz”, sagte Louisa, bückte sich und holte noch mehr Zutaten für den Salat aus dem Kühlschrank.
    “Welche Summe? Es gibt drei verschiedene.”
    “Oh.” Louisa richtete sich auf. “Nun, die erste ist für den Fall, dass der Scheck, den ich verloren habe, bei der Bank eingereicht wird. Wenn ich ihn verloren habe, bevor ich ihn ausgeschrieben habe, was durchaus möglich ist, dann hat sich das erledigt. Deshalb die zweite Zahl.”
    Donald seufzte. “Und die dritte?”
    “Na, das ist das, was wir haben, wenn meine monatlichen Bezüge morgen überwiesen werden.”
    “Morgen.”
    “Genau.”
    “Aber was ist heute drauf?”
    “Habe ich dir doch gerade erklärt, es ist entweder …”
    “Vergiss es!” Er machte auf dem Absatz kehrt und verschwand aus der Küche.
    Louisa lächelte schelmisch. “Perfekt.”
    “Was ist so perfekt daran, wenn du ihn bis zur Weißglut ärgerst?”, fragte Corinne völlig verwirrt.
    “Ich habe gerade sein Geburtstagsgeschenk gekauft.” Louisas Lächeln vertiefte sich. “Und wenn er nicht so verärgert wäre, hätte er den Scheckeintrag gefunden. Er hätte mich dazu überredet, ihm das Geschenk schon vor seinem Geburtstag zu geben. Jetzt wird er das Scheckbuch in die Ecke werfen und aufgeben.” Sie lachte. “So habe ich mein Geheimnis gewahrt.”
    “Louisa!”, brüllte Donald von nebenan. “Ich gehe jetzt nach draußen, Holz hacken.”
    “Du meine Güte”, murmelte Louisa. “Ich wollte den netten jungen Mann von gegenüber bitten, bevor dein Vater sich wieder daran versucht. Im letzten Jahr hat er sich fast die Finger abgehackt.”
    Mike legte das Messer hin. “Ich gehe ihm helfen.”
    “Ich danke Ihnen”, sagte Corinnes Mutter erleichtert und umarmte ihn.
    Corinne sah, wie Mikes Gesicht erstrahlte, als er die Umarmung diesmal schon wesentlich lockerer erwiderte.
    Warum war er überhaupt noch hier?
    “Mike ist ein wunderbarer Mann”, erklärte ihre Mutter, als er draußen war. “Du solltest dich schämen, deine Gefühle für dich zu behalten.”
    Vor dem Küchenfenster tauchte Mike wieder auf, als er zu ihrem Vater ging.
    Corinne wandte sich vom Fenster ab. “Er ist eine Nervensäge.”
    Louisa lachte. “Okay, Liebling. Wenn du das Spielchen so spielen willst. Sag mir einfach, dass er kein abenteuerlustiger, intelligenter, wunderbarer Mann ist, und ich werde es dir glauben.”
    “Hab nicht so darauf geachtet.”
    “Oh, oh.”
    “Okay, er ist abenteuerlustig.”
    “Und intelligent.”
    “Ja.”
    “Und wunderbar.”
    “Mom, bitte.”
    “Und wunderbar”, wiederholte Louisa.
    “Na gut.” Corinne seufzte. “Und wunderbar.”
    “Er ist einer, den man festhalten sollte.”
    Festhalten? Corinnes Herz verkrampfte sich. “Ich verstehe etwas nicht.” Sie holte tief Luft. “Du und Dad, was hält euch zusammen? Ihr hättet euch eigentlich inzwischen schon längst scheiden oder umbringen sollen.”
    “Warum? Meinst du, weil wir beide einen unbeugsamen Willen haben?”
    “Nun … ja.”
    “Das heißt doch nicht, dass wir nicht unseren Frieden über solch simple Dinge wie das Zubereiten des Abendessens und das Bezahlen von Rechnungen machen können.”
    “Es scheint nur so …” Corinne blickte noch einmal aus dem Fenster und sah zu, wie Mikes Muskeln sich spannten, während er die Axt langsam über den Kopf hob und dann herabsausen ließ, um den Scheit in zwei perfekte Teile zu spalten.
    Sämtliche Hormone in ihrem Körper reagierten,
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