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Weil du ein zärtlicher Mann bist

Weil du ein zärtlicher Mann bist

Titel: Weil du ein zärtlicher Mann bist
Autoren: Jill Shalvis
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unwiderstehliche Mischung aus Gegensätzen dar. Feuer und Eis. Unnahbar und gleichzeitig höllisch sexy.
    Obwohl Mike eigentlich nur vorgehabt hatte, ein Bier zu trinken, bevor er auf sein Zimmer gehen und noch einmal gründlich ausschlafen wollte, ehe die stressige Woche begann, blieb er, wo er war, auch wenn sein Glas bereits leer war. Und als der Typ hinter ihm seinen Barhocker frei machte, setzte Mike sich wieder.
    “Geben Sie sich keine Mühe”, sagte die Frau, ohne ihn anzuschauen, während sie weiterhin an ihrem Irish Coffee nippte.
    Mike setzte sich etwas bequemer hin und fragte lächelnd: “Wobei soll ich mir keine Mühe geben?”
    “Versuchen Sie gar nicht erst, Ihren Charme spielen zu lassen, um mich ins Bett zu locken.”
    Mike lachte. Die Frau war nicht nur teuflisch sexy, sondern obendrein noch witzig. Eine Seltenheit. “Nun, warum sollte ich das tun?”, fragte er und tat unschuldig, obwohl er jetzt, wo sie ihn auf die Idee gebracht hatte, an nichts anderes mehr denken konnte.
    “Warum? Hm. Vielleicht, weil ich Brüste habe? Ich weiß es nicht.” Sie zuckte mit den Schultern. “Aber das Anmachen scheint mir eine genetisch bedingte männliche Krankheit zu sein.”
    Wieder musste Mike lachen. “Sie meinen, ich kann nichts dafür? Das ist ja praktisch eine Entschuldigung.”
    Ihre Mundwinkel zuckten. “Das stimmt. Als Mann können Sie einfach nicht anders. Sie sind ein Sklave Ihrer körperlichen Gelüste. Wird Ihnen das helfen, heute Nacht Schlaf zu finden?”
    “Oh ja. Vielen Dank.” Mike lehnte sich etwas zurück und betrachtete sie sich genauer. So langsam schien es ihr warm zu werden, zweifellos durch den Drink, denn ihre Wangen begannen sich zu röten. Und als sie jetzt die Beine übereinanderschlug – ausgesprochen hübsche Beine, wie er nicht umhin konnte festzustellen –, sah er, dass ihre Kleidung auch langsam zu trocknen begann.
    “Um ehrlich zu sein”, sagte er, “hatte ich gar nicht die Absicht, Sie zu verführen.”
    Sie warf ihm einen zweifelnden Blick zu.
    “Wirklich.” Er hob beschwörend die Hände. “Bevor Sie kamen, wollte ich einfach nur ins Bett gehen.”
    “Lassen Sie sich von mir nicht aufhalten.”
    Doch genau das tat sie, wenn auch unbewusst. Und das lag nicht nur daran, dass ihre Brustspitzen sich unter der Bluse deutlich abzeichneten oder dass ihr Rock sich um ihre perfekt geformten Hüften spannte. Auch nicht, dass sie sündhaft duftete oder dass er instinktiv wusste, wie ihre Haut sich anfühlen würde und geradezu darauf zu warten schien, dass er sie mit seinen Händen und seinem Mund wärmte. Er hätte gar nicht genau sagen können, was ihn so sehr an ihr faszinierte, dass er auf seinem Hocker wie festgewachsen sitzen blieb.
    An seinem Heimatland hingegen faszinierte ihn alles, und er genoss es, wieder hier zu sein, nachdem er so lange fort gewesen war. Auch wenn er in der nächsten Zeit keine freie Minute hätte, denn auf ihn wartete ein umfangreiches Training, das ihn Tag und Nacht bis zum Start, der schon in vier Monaten erfolgen sollte, in Atem halten würde. Zudem wäre er weit weg von zu Hause, doch in letzter Zeit lebte er ohnehin meist nur aus dem Koffer. Ehrlich gesagt, wusste er nicht einmal mehr genau, wo sein Zuhause war. Er und seine vier Brüder standen sich nahe, aber sie lebten alle in anderen Ländern und arbeiteten in unterschiedlichen militärischen Bereichen. Genau wie sein Vater.
    Seine Mutter, eine geborene Russin, war gestorben, als Mike – den sie Mikhail genannt hatte – noch sehr klein gewesen war. Das war vermutlich auch der Grund dafür, dass er die Chance ergriffen hatte, nach Russland zu gehen und am Luftfahrtprogramm für die internationale Raumstation mitzuarbeiten. Er liebte den besonderen Lebensstil, den sein Beruf mit sich brachte, doch plötzlich wurde ihm bewusst, wie selten er in letzter Zeit die Gesellschaft von Frauen genossen hatte.
    Ein greller Blitz ließ die Gäste der Bar kurz verstummen. Ein gewaltiger Donnerschlag folgte, und nach einem weiteren Augenblick des Schweigens herrschte wieder der übliche Lärmpegel.
    Wie auf ein Stichwort schob die Frau ihren Drink zur Seite, schüttelte sich, als ob sie fröre, und rieb sich die Arme. “Nun denn, zurück an die Arbeit”, sagte sie mit einem Seufzer.
    Ja, das sollte er eigentlich auch. Er musste noch eine Menge Sachen lesen. Von jetzt bis zum Start würde er nur für diese Weltraummission leben, und er würde wie verrückt arbeiten müssen, um mit dem Rest
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